Viktoria Köln hat sich mit einem Auswärtssieg beim FC Ingolstadt ein komfortables Polster auf die Abstiegsränge verschafft. Nach einem umstrittenen Platzverweis für FCI-Kapitän Fröde drehte die Viktoria die Partie.
Der Matchwinner: André Becker (1. v. li.) sicherte Viktoria Köln mit seinem Doppelpack den wichtigen Auswärtssieg beim FCI.
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Während Viktoria-Coach Olaf Janßen auf dieselbe Startelf vertraute, die am vergangenen Wochenende ein 2:1 gegen Sandhausen eingefahren hatte, musste Michael Köllner auf Seiten der Hausherren einmal wechseln. Malone ersetzte den gesperrten Lorenz in der Abwehrkette im Vergleich zum 0:0 in Ulm, auf das die Schanzer unter der Woche ein 5:0 im Landespokal-Viertelfinale gegen Türkgücü München folgen gelassen hatten.
Geburtstagskind Dittgen bringt Ingolstadt in Führung
In der Anfangsphase agierten beide Mannschaften auf Augenhöhe, erst nach zwölf Minuten wurde es erstmal wirklich brenzlig. In der Folge einer Ecke kam Ingolstadts Linksverteidiger Seiffert im Strafraum an die Kugel, seinen Volley-Versuch lenkte Schultz gerade noch rechtzeitig per Kopf am eigenen Tor vorbei.
Grund zum Jubel gab es für die Schanzer derweil nur rund zwei Minuten nach dieser Szene, als ausgerechnet Geburtstagskind Dittgen die Hausherren vom Elfmeterpunkt in Führung brachte. Russo traf Gegenspieler Kopacz im Zuge einer Klärungsaktion am Bein, sodass Schiedsrichter Leonidas Exuzidis unverzüglich auf den Punkt zeigte.
3. Liga, 28. Spieltag
Frödes Platzverweis als Wendepunkt
Der Unparteiische stand auch rund 20 Minuten später im Mittelpunkt des Geschehens – diesmal zum Leidwesen der Ingolstädter. Aufgrund eines Foulspiels von Fröde, der bei einer Grätsche erst mit dem rechten Fuß über den Ball rutschte und anschließend Marseiler mit offener Sohle am Sprunggelenk streifte, stellte der 28-Jährige den FCI-Kapitän mit glatt Rot vom Platz (35.). Es war bereits der fünfte Platzverweis im siebten Drittliga-Einsatz des Referees.
Trotz der Unterzahl kamen die Schanzer deutlich aktiver und mutiger aus der Kabine und verpassten kurz nach dem Wiederanpfiff durch Dittgen (46.) und Kanuric (47.) gleich zweimal das 2:0.
Viktoria dreht das Spiel – Auch Köllner sieht Gelb
In der Folge nahmen die Spielanteile der Viktoria zu, nach 60 Minuten zappelte der Ball dann erstmals in den Maschen des Ingolstädter Gehäuses. Russo legte für Koronkiewicz ab, der aus spitzem Winkel mit rechts zum Ausgleich einschob. Dass der Referee einen vorausgegangenen Zweikampf zwischen Schultz und Mause nicht als Freistoß für die Schanzer auslegte, sorgte erneut für Unmut bei den Gastgebern. Auch FCI-Coach Köllner sah daraufhin Gelb.
Wer dachte, dass dies die letzte strittige Entscheidung am Sonntagnachmittag gewesen sein würde, sah sich etwa 16 Minuten später getäuscht. Nachdem Becker erst in der 67. Minute per Kopf das wichtige 2:1 aus Sicht der Gäste erzielte, verwandelte der Stürmer in der 76. Minute einen Strafstoß zum 3:1-Endstand. Malone hatte den flinken Marseiler im Strafraum am rechten Fuß getroffen und damit den vorentscheidenden Elfmeter verschuldet.
Für den FCI, der im Anschluss nur noch selten vor dem gegnerischen Gehäuse auftauchte, steht am Samstag (14 Uhr) das Donau-Derby in Regensburg an. Die Kölner, bei denen die Einwechslung des langzeitverletzten Fritz kurz vor Schluss (89.) den Auswärtssieg krönte, empfangen gleichzeitig Waldhof Mannheim.