Becker schnürt den Doppelpack: Köln dreht Partie gegen zehn Schanzer

Viktoria Köln hat sich mit einem Auswärtssieg beim FC Ingolstadt ein komfortables Polster auf die Abstiegsränge verschafft. Nach einem umstrittenen Platzverweis für FCI-Kapitän Fröde drehte die Viktoria die Partie.

Der Matchwinner: André Becker (1. v. li.) sicherte Viktoria Köln mit seinem Doppelpack den wichtigen Auswärtssieg beim FCI.

Der Matchwinner: André Becker (1. v. li.) sicherte Viktoria Köln mit seinem Doppelpack den wichtigen Auswärtssieg beim FCI.

IMAGO/foto2press

Während Viktoria-Coach Olaf Janßen auf dieselbe Startelf vertraute, die am vergangenen Wochenende ein 2:1 gegen Sandhausen eingefahren hatte, musste Michael Köllner auf Seiten der Hausherren einmal wechseln. Malone ersetzte den gesperrten Lorenz in der Abwehrkette im Vergleich zum 0:0 in Ulm, auf das die Schanzer unter der Woche ein 5:0 im Landespokal-Viertelfinale gegen Türkgücü München folgen gelassen hatten.

Geburtstagskind Dittgen bringt Ingolstadt in Führung

In der Anfangsphase agierten beide Mannschaften auf Augenhöhe, erst nach zwölf Minuten wurde es erstmal wirklich brenzlig. In der Folge einer Ecke kam Ingolstadts Linksverteidiger Seiffert im Strafraum an die Kugel, seinen Volley-Versuch lenkte Schultz gerade noch rechtzeitig per Kopf am eigenen Tor vorbei.

Grund zum Jubel gab es für die Schanzer derweil nur rund zwei Minuten nach dieser Szene, als ausgerechnet Geburtstagskind Dittgen die Hausherren vom Elfmeterpunkt in Führung brachte. Russo traf Gegenspieler Kopacz im Zuge einer Klärungsaktion am Bein, sodass Schiedsrichter Leonidas Exuzidis unverzüglich auf den Punkt zeigte.

3. Liga, 28. Spieltag

Frödes Platzverweis als Wendepunkt

Der Unparteiische stand auch rund 20 Minuten später im Mittelpunkt des Geschehens – diesmal zum Leidwesen der Ingolstädter. Aufgrund eines Foulspiels von Fröde, der bei einer Grätsche erst mit dem rechten Fuß über den Ball rutschte und anschließend Marseiler mit offener Sohle am Sprunggelenk streifte, stellte der 28-Jährige den FCI-Kapitän mit glatt Rot vom Platz (35.). Es war bereits der fünfte Platzverweis im siebten Drittliga-Einsatz des Referees.

Trotz der Unterzahl kamen die Schanzer deutlich aktiver und mutiger aus der Kabine und verpassten kurz nach dem Wiederanpfiff durch Dittgen (46.) und Kanuric (47.) gleich zweimal das 2:0.

Viktoria dreht das Spiel – Auch Köllner sieht Gelb

In der Folge nahmen die Spielanteile der Viktoria zu, nach 60 Minuten zappelte der Ball dann erstmals in den Maschen des Ingolstädter Gehäuses. Russo legte für Koronkiewicz ab, der aus spitzem Winkel mit rechts zum Ausgleich einschob. Dass der Referee einen vorausgegangenen Zweikampf zwischen Schultz und Mause nicht als Freistoß für die Schanzer auslegte, sorgte erneut für Unmut bei den Gastgebern. Auch FCI-Coach Köllner sah daraufhin Gelb.

Wer dachte, dass dies die letzte strittige Entscheidung am Sonntagnachmittag gewesen sein würde, sah sich etwa 16 Minuten später getäuscht. Nachdem Becker erst in der 67. Minute per Kopf das wichtige 2:1 aus Sicht der Gäste erzielte, verwandelte der Stürmer in der 76. Minute einen Strafstoß zum 3:1-Endstand. Malone hatte den flinken Marseiler im Strafraum am rechten Fuß getroffen und damit den vorentscheidenden Elfmeter verschuldet.

Für den FCI, der im Anschluss nur noch selten vor dem gegnerischen Gehäuse auftauchte, steht am Samstag (14 Uhr) das Donau-Derby in Regensburg an. Die Kölner, bei denen die Einwechslung des langzeitverletzten Fritz kurz vor Schluss (89.) den Auswärtssieg krönte, empfangen gleichzeitig Waldhof Mannheim.

Verletzung trübt Janßens Freude: “Da bin ich sprachlos”

Erstmals seit vier Spielen gewinnt Viktoria Köln wieder ein Pflichtspiel. Dennoch ärgern den Trainer – wieder einmal – Verletzungssorgen.

Nach zuletzt vier Niederlagen in Folge gewinnen Trainer Olaf Janßen und seine Viktoria gegen Sandhausen.  

Nach zuletzt vier Niederlagen in Folge gewinnen Trainer Olaf Janßen und seine Viktoria gegen Sandhausen.  

IMAGO/Maximilian Koch

Nach vier Niederlagen in Folge gewinnt Viktoria Köln endlich wieder. Beim 2:1-Sieg gegen seit der Winterpause ungeschlagene Sandhäuser zeigten die Domstädter eine klare Leistungssteigerung zu den vergangenen Wochen, drehten ein Spiel innerhalb von zwei Minuten und sorgten so für einen Befreiungsschlag – es war der dritte Sieg in diesem Jahr. 

Dennoch benötigte Trainer Olaf Janßen, der nach Spielende von Schiedsrichter Alexander Sather verwarnt wurde, ein paar Augenblicke, um durchzuatmen: “Ich bin ja ein paar Tage dabei, von daher habe ich mich wieder beruhigt, es war natürlich eine sehr enge Schlussphase”, betonte der Coach am Mikrofon von MagentaSport.

Erinnerungen an das Duell gegen Duisburg

Dennoch wurmte den 57-Jährigen die Duplizität in der fünften Minute der Nachspielzeit: Bei einem Laufduell bekam Tobias Anselm nahe an der Außenlinie Kontakt von Richard Meier, der dazu führte, dass der Kölner über die Bande im Sportpark Höhenberg flog und hart auf den Boden fiel. “Am meisten hat mich dann die Geschichte mit Tobias Anselm aufgeregt, weil der Gegenspieler einfach in Kauf nimmt, dass er sich schwer verletzt, wenn er ihn da Richtung Bande schubst”, echauffierte sich der gebürtige Krefelder.

Ein Einsteigen, das Janßen an die letzte Woche und das Duell von Alexander Esswein gegen Christoph Greger erinnern ließ: “Das hatten wir letzte Woche schonmal in Duisburg”, führte der Trainer aus, “da muss mir einer erklären, warum das nicht bestraft wird. Da bin ich sprachlos.”

Der Einwechselspieler war erst in der 84. Minute ins Spiel gekommen und musste noch in der Nachspielzeit ausgewechselt werden. “Er scheint einigermaßen Glück im Unglück gehabt zu haben”, hofft Janßen: “Er hat Schürfwunden am Knie und ihm ist ein bisschen schwindelig, weil er auf den Kopf gefallen ist.” So bleibt beim 24-jährigen Österreicher auf eine schnellere Rückkehr zu hoffen, als bei Greger, der “mindestens noch fünf bis sechs Wochen ausfallen wird, weil er keinen Schritt gehen kann”.

De Meester de Tilbourg: “Ich wollte eher so die einfachen Sachen machen”

Bei allem Trübsal über die erneuten Verletzungssorgen kann sich Janßen aber auch über einen besonderen Tag freuen – vor allem dank des Auftritts seiner jungen Spieler: “Es ist einfach ein Glücksgefühl, weil gefühlt die halbe U-19-Mannschaft auf dem Platz stand. Das ist für einen so kleinen Verein wie uns nicht selbstverständlich”, zeigt sich der Fußballlehrer begeistert.

Nicht selbstverständlich vor allem der Auftritt von Luca de Meester de Tilbourg: Das 20-jährige Eigengewächs feierte nicht nur sein Startelfdebüt gegen die Kurpfälzer, sondern avancierte mit Tor und Vorlage zum entscheidenden Akteur. Wirklich realisiert hatte der Angreifer seine Leistung dann selber noch gar nicht: “Ich wollte eher so die einfachen Sachen machen, weil es mein erstes Spiel von Anfang an war.”

Ein Startelfeinsatz, der gleich teurer für den Stürmer werden könnte: “Ich hab ja mein erstes Tor gemacht, dafür habe ich auch noch nicht gezahlt”, muss der Stürmer gestehen: “Mal schauen, was heute Abend noch wegen der Mannschaftskasse auf mich zukommt.”

Viktoria im Tief: Janßen rechnet und schaut noch nicht auf die Tabelle

Im Februar ist der Kölner Viktoria bislang nur ein Sieg gelungen. Die Abstiegszone ist nicht mehr allzu weit entfernt, zumal auch gegen Saarbrücken ersatzgeschwächt nichts heraussprang. Olaf Janßen weiß, dass “noch eine Menge Punkte” nötig sein werden.

Nachdenklicher Trainer: Olaf Janßen beim Spiel der Viktoria gegen Saarbrücken.

Nachdenklicher Trainer: Olaf Janßen beim Spiel der Viktoria gegen Saarbrücken.

IMAGO/Maximilian Koch

Mit 2:5 verlor die Viktoria ihr Nachholspiel gegen den 1. FC Saarbrücken am Mittwochabend. Der Kontostand der Höhenberger bleibt also bei 32 Punkten stehen, was seit dem Auswärtssieg in Bielefeld Anfang des Monats gilt. Seither gab es personelle und sportliche Rückschläge – einem 1:3 gegen die BVB-Zweite folgte ein 0:1 bei Kellerkind Duisburg sowie das Landespokal-Aus gegen Regionalligist Alemannia Aachen.

Aktuelle Spiele

Und nun die deftige Packung gegen den FCS. “Wenn man dem Gegner die Tore in der 1. Minute der ersten Halbzeit und in der 1. Minute der zweiten Halbzeit schenkt, dann kannst du natürlich kein Spiel gewinnen. Das ist ja logisch”, übte Trainer Olaf Janßen bei MagentaSport Kritik an der Wachheit seiner Spieler zu Beginn der beiden Spielhälften.

Janßen weiß: “Wir werden noch eine Menge Punkte brauchen”

Der erfahrene Coach hatte gegen die Saarländer eine stark ersatzgeschwächte Mannschaft aufbieten müssen, einige Junioren füllten das Spieltagsaufgebot auf. Das Personal spiele bei der Bewertung der Heimschlappe sehr wohl eine Rolle, so Janßen: “Das habe ich zum einen im Kreis gesagt und zum anderen, dass wir uns nicht auseinanderdividieren werden. Wir wissen genau, wie viele junge Spieler auf dem Platz standen. Wir wollen ihnen auf keinen Fall das Gefühl geben, dass die die Schuld tragen, sondern wir stehen in der Verantwortung.”

Die Tabellensituation – aktuell ist Köln 14. bei acht Zählern Vorsprung zur Abstiegszone – spielt für den Trainer derzeit noch “eine untergeordnete Rolle”, der Blick geht vielmehr Richtung Heimspiel am Samstag gegen den formstarken SV Sandhausen (14 Uhr, LIVE! bei kicker). “Nach all den Jahren und Erfahrungen reichen circa 45 Punkte für den Klassenerhalt”, weiß Janßen. “Wir haben 32 Punkte. Da geht der Blick drauf. Wir werden noch eine Menge Punkte brauchen. Mindestens zehn. Das ist die Realität und das müssen wir holen.”

Zahlreiche Stammkräfte fehlen – El-Mala-Brüder verlängern

Aus personeller Sicht wird es nicht leichter. Auch gegen den SVS werden Leistungsträger wie Donny Bogicevic (Syndesmoseriss), Lars Dietz (Gehirnerschütterung), Christoph Greger (Anriss der Kniescheibe) oder Bryan Henning (Kreuzbandriss) fehlen.

Immerhin haben zwei eigene Talente ihre Verträge langfristig verlängert: Die Brüder Malek (18) und Said El Mala (17) sind Leistungsträger der U-19-Bundesliga und feierten jüngst beim 0:2 gegen Aachen im Verbandspokal ihr Profi-Debüt.

Naifi trifft doppelt bei Saarbrückens torreichem Sieg

Saarbrücken hat nach dem Sieg gegen Mannheim den nächsten Dreier folgen lassen. Im Nachholspiel beim verletzungsgeplagten Viktoria Köln war der FCS klar besser und siegte am Ende verdient mit 5:2.

Traf doppelt: Saarbrückens Amine Naifi.

Traf doppelt: Saarbrückens Amine Naifi.

IMAGO/Jan Huebner

Viktoria-Coach Olaf Janßen nahm im Vergleich zum 0:1 in Duisburg zwei Wechsel vor: Lorch und Idel (Debüt für die Viktoria) begannen für Greger (Anriss der Kniescheibe) und Najar (Bank).

Saarbrückens Trainer Rüdiger Ziehl tauschte nach dem 2:0 im Südwest-Duell bei Waldhof Mannheim, dem ersten Sieg 2024, doppelt: Robin Becker und Rizzuto starteten für Thoelke und Günther-Schmidt (beide Bank).

Naifi ist direkt zur Stelle

3. LIGA, 21. Spieltag

Die Partie begann perfekt aus Sicht der Gäste aus Saarbrücken: Einen Rabihic-Standard klärte André Becker unglücklich mit der Hüfte genau zu Naifi, der satt per Volley aus kurzer Distanz traf (3.). Der FCS war in der ersten Hälfte klar besser, agierte dominant und ging vor allem zu Beginn der Begegnung immer wieder früh drauf. In der 14. Minute schnupperten die Gäste am zweiten Treffer, aber Viktoria-Keeper Voll rettete klasse gegen den Kopfball von Zeitz.

Den Kölnern war das Fehlen vieler wichtiger Spieler (Fritz, Henning, Dietz, Greger, Philipp, May, Bogicevic) anzumerken, die Hausherren fanden überhaupt nicht ins Spiel. Saarbrücken hatte alles im Griff, ohne sich die Vielzahl an Chancen zu erspielen. Punktuell war der FCS aber immer wieder zur Stelle, wie bei Rizzutos Distanzschuss (32.). Die Rheinländer konnten sich schließlich bei Voll bedanken, dass es zur Pause nur 0:1 stand, denn der Keeper vereitelte kurz vor dem Seitenwechsel eine dicke Chancen von Brünker (40.).

FCS trifft wieder früh, doch diesmal antwortet Köln

Auch im zweiten Durchgang legte Saarbrücken einen Blitzstart hin: Bei einem langen Ball von Sontheimer sah Kubatta ganz schlecht aus und ließ die Kugel passieren. Brünker nahm den Ball auf und tunnelte Voll (47.). Doch diesmal hatten die Kölner eine schnelle Antwort parat, André Becker staubte zum Anschluss ab (55.). Die Partie war nun total offen, weil Köln mit mehr Mut spielte. Es ging hin und her, Schultz warf sich in Brünkers Schuss und verhinderte damit wohl das 1:3 (63.).

Naifi schnürt den Doppelpack – Ereignisreiche Schlussphase

Aber der dritte Treffer für Saarbrücken fiel einige Minuten später. Kubatta ging im Strafraum gegen Kerber zu ungestüm in den Zweikampf und verursachte einen Elfmeter. Voll parierte zwar noch gegen Rabihic, gegen den Nachschuss von Naifi war der Keeper allerdings machtlos (68.). Dieser Treffer kam der Entscheidung gleich, denn die Viktoria hatte keine Antwort mehr parat. Saarbrücken spielte derweil auf den nächsten Treffer, Rabihics Abschluss wurde kurz vor der Linie geklärt (72.) und gegen Naifis Kopfball war der extrem starke Voll auf dem Posten (78.).

Am Ende ging es dann nochmal rund. Zunächst schob Kerber nach Vorarbeit von Brünker zum 4:1 ein (85.). Dann war Joker de Meester zur Stelle, der satt ins rechte Eck traf und seinen ersten Drittligatreffer markierte (90.+1). Der Schlusspunkt gehörte allerdings Saarbrücken: Der ebenfalls eingewechselte Civeja schlenzte die Kugel zum 5:2-Endstand in die Maschen (90.+2). 

Und wie geht es weiter? Bereits am Samstag (14 Uhr) steht für den FC Viktoria das nächste Heimspiel an, die Kölner erwarten den SV Sandhausen. Saarbrücken, das den zweiten Sieg in Folge einfuhr, kann einen Tag mehr regenerieren, am Sonntag (16.30 Uhr) kommt dann Arminia Bielefeld ins Saarland. 

Janßen trotzt Personalmisere: “Die Jungs rotten sich zusammen”

Nach vielversprechendem Saisonstart ist Viktoria Köln in die unteren Tabellenregionen der 3. Liga abgerutscht – auch aufgrund zahlreicher Ausfälle. Trainer Olaf Janßen will trotzdem nicht Trübsal blasen.

Olaf Janßen bleibt trotz zahlreicher Ausfälle positiv.

Olaf Janßen bleibt trotz zahlreicher Ausfälle positiv.

IMAGO/Beautiful Sports

Mit drei Niederlagen endete die jüngst beendete englische Woche denkbar schlecht für den FC Viktoria Köln, doch viel Zeit, die Niederlagen gegen Borussia Dortmund II (1:3), den MSV Duisburg (0:1) sowie im Landespokal bei Alemannia Aachen (0:2) aufzuarbeiten, blieb dem Team von Trainer Olaf Janßen nicht. Bereits am Mittwochabend steht die nächste Partie an – im Nachholspiel geht es gegen den 1. FC Saarbrücken (19 Uhr, LIVE! bei kicker).

Vor dem Spiel gab Janßen im Interview auf dem vereinseigenen YouTube-Kanal zu, dass ihn die jüngste Misere “wurmt”. “Aber ich finde, man muss schon mal genauer hingucken”, forderte der Trainer und zielte dabei auf die zahlreichen verletzungsbedingten Ausfälle ab, die die Kölner seit Monaten stets begleiten.

Starker Start – etliche Verletzungen

“Wir sind sensationell in die Saison gestartet, im Pokal weitergekommen und hatten tolle Auftritte in der Liga”, erinnerte er sich an die beiden Auftaktsiege gegen Verl und Saarbrücken sowie den Erstrundensieg im DFB-Pokal gegen Bundesligist Werder Bremen. “Doch dann sind uns Spieler weggebrochen.”

So fehlen mit Bryan Henning (Kruezbandriss) und Donny Bogicevic (Syndesmoseriss) bereits zwei “wirkliche Schlüsselspieler” seit längerem, auch auf Moritz Fritz (Meniskusverletzung) und Niklas May (Syndesmoseriss) muss Janßen schon seit längerem verzichten. “Für die Statik in unserer Mannschaft war das nicht förderlich.”

Der sieht aus, als wäre ein Bus darüber gefahren.

Olaf Janßen über Christoph Gregers Verletzung

Doch damit nicht genug: Auch auf David Philipp, der mit Adduktorenproblemen fehlt, oder Florian Engelhardt – einem Eigengewächs, das durch die Ausfälle seine Chance bekam, nun aber ebenfalls seit Jahresbeginn fehlte – musste Viktoria zusätzlich verzichten. Die Kirsche auf der Sahne: “Die beiden ‘Unfälle’ von Lars Dietz, der leider schwerste Gehirnerschütterung erlitten hat bei einem Zusammenprall, und jetzt am Wochenende Christoph Greger mit einem Einschlag in eine Bande: Der sieht aus, als wäre ein Bus darüber gefahren, mit einer Schulterprellung, Schürfwunden und einer riesigen Platzwunde am Knie, die genäht werden musste. Er wird auch wochenlang fehlen.”

Die Realität: Fehlende Erfahrung und positionsfremde Spieler

Deshalb müsse er nun zum einen vermehrt auf junge Spieler setzen, in denen man zwar Potenzial sehe, bei denen man aber auch geduldig bleiben müsse, und zum anderen Akteure auf Positionen einsetzen, auf denen sie vorher noch nicht gespielt haben. “Da nehme ich das Beispiel vom Wochenende”, sagt Janßen: “Simon Handle wieder, spielt diesmal auf der Sechs. Das war, glaube ich, die letzte Position außer Torwart, die er noch nicht gespielt hat.”

Trotz allem will man sich in Köln-Höhenberg nicht hinter Ausreden verstecken. Janßen bedankte sich vielmehr für die “Top-Unterstützung” – aus dem Umfeld, aber auch vereinsintern. “Die Jungs rotten sich zusammen und sagen ‘Jetzt erst recht’. Sie versuchen, unseren Plan umzusetzen und alles in die Waagschale zu werfen. Das ist die Situation und die nehmen wir an.” Bedeutet auch in Hinblick auf das Heimspiel gegen den FCS: “Ich habe die große Hoffnung, dass keine weiteren Verletzten dazukommen und die Jungs am Mittwoch Vollgas geben.”

“War ein Blackout”: Janßen nimmt Esswein-Entschuldigung an

Alexander Esswein sorgte beim 1:0 des MSV Duisburg gegen Viktoria Köln für Aufregung und Aufsehen. Der 33-Jährige zog mit einer “unnötigen” Aktion viel Unmut auf sich, während er spielerisch seine beste Saisonleistung ablieferte.

Schiedsrichterin Fabienne Michel zeigt Alexander Esswein die Gelbe Karte.

Schiedsrichterin Fabienne Michel zeigt Alexander Esswein die Gelbe Karte.

picture alliance / Eibner-Pressefoto

Nach dieser Aktion musste sogar Viktorias besonnener Trainer Olaf Janßen zurückgehalten werden: Alexander Esswein beförderte Christoph Greger mit einem Check in eine Werbebande, zuvor prallte der Kölner noch auf den Asphalt. Greger zog sich eine Knieverletzung zu, musste genäht werden, wie Stephan Küsters, Sportlicher Leiter der Viktoria, in der Halbzeitpause bei MagentaSport berichtete. 

Esswein hatte Glück, dass er von Schiedsrichterin Fabienne Michel (kicker-Note 4,0) nur Gelb sah (26.). “Für mich ist das eine absolute Dummheit vom Duisburger Spieler. Ich habe das auch der Schiedsrichterin gesagt, das ist für mich eine klare Rote Karte. Hier ist Asphalt an der Seite. Wenn ich dann vom Linienrichter höre, der Ball ist mit im Spiel, dann habe ich keine Ahnung mehr vom Fußball”, schimpfte Küsters.

Esswein selbst zeigte sich reuig: “Ich darf da so nicht hingehen. Es tut mir sehr leid”, entschuldigte sich der Routinier bei den Kölnern, betonte jedoch: “Das ist meiner Meinung nach aber keine Rote Karte.” Auch MSV-Coach Boris Schommers bezeichnete das Foul als “völlig unnötig”. Während Janßen zunächst nicht zu beruhigen war, nahm er Essweins Entschuldigung später aber an: “Er hat mir die Situation nochmal erklärt und gesagt, dass es ihm leidtut. Das war ein Blackout”, so Janßen: “Die Sache ist erledigt.”

Wie Esswein vom neuen Spielsystem profitiert

Spielerisch lieferte Esswein seine beste Saisonleistung ab. Lange Zeit galt der Neuzugang als Fehleinkauf und schien abgeschrieben. In der Wintervorbereitung erkämpfte sich Esswein etwas überraschend einen Stammplatz. “Er zeigt endlich das Gesicht, das wir von ihm erwarten”, so Schommers. Esswein habe sich durch viel Engagement im Training seinen Platz im Team erarbeitet. Esswein profitiert auch vom neuen Spielsystem. Zum zweiten Mal in Folge setzte Schommers auf eine Fünfer-Abwehrkette und eine Doppelspitze, in der der frühere Sandhäuser an der Seite von Daniel Ginczek im Einsatz war.

Aktuelle Spiele

Duisburg glaubt an den Klassenerhalt

Gegen Viktoria Köln stand am Ende ein 1:0-Sieg. Damit sammelten die Duisburger wichtige Punkte im Kampf gegen den Abstieg, zogen an Lübeck vorbei und stehen nun mit 23 Punkten auf dem 18. Platz. Bis zum rettenden Ufer sind es nur noch zwei Punkte. “Spätestens seit diesem Sieg lebt bei jedem der Glaube, dass wir es schaffen können”, sagte Schommers.

“Man sieht es jetzt auf dem Platz, jeder kämpft für jeden und keiner ist sich zu schade, einen Lauf für den anderen zu machen. Das wird in der Summe dann belohnt”, kommentierte Esswein den Lauf. Nun gilt es, auswärts bei Preußen Münster nachzulegen.

3. Liga stellt Torrekord zum Saisonabschluss auf

Am letzten Spieltag ging es nochmal torreich in der 3. Liga zu: Gemessen an der Quote war es sogar der Spieltag mit den meisten Treffern seit Gründung.

1860 München und Borussia Dortmund II trennten sich 6:3.

1860 München und Borussia Dortmund II trennten sich 6:3.

IMAGO/Ulrich Wagner

2008 wurde die eingleisige 3. Liga ins Leben gerufen, immer wieder ging es torreich zu. Der 38. Spieltag der Saison 2021/22 toppte allerdings nochmal die bisherige Bestmarke vom 6. Spieltag der Saison 2019/20 – legt man den Durchschnitt zu Grunde. Da fielen bei den neun Partien am Samstag 4,78 Tore im Schnitt. Besonders die Schützenfestivals in München (6:3 gegen Dortmund), Mannheim (7:0 gegen Havelse), Zwickau (7:0 gegen Würzburg) und Berlin (3:4 gegen Meppen) trieben den Schnitt in die Höhe.

Allerdings: Geht es nach den absoluten Zahlen, muss sich der Saisonabschluss 2022 doch auf Rang zwei einreihen (43). Denn da bleibt der 6. Spieltag 2019/20 vorne (47). Allerdings fanden damals zehn Partien statt, diesmal waren es aufgrund des Rückzugs von Türkgücü München, das am letzten Spieltag beim 1. FC Kaiserslautern angetreten wäre, nur neun Spiele.

Übrigens: Mit dem 12. Spieltag befindet sich ein weiterer unter den Top-Drei der torreichsten Runden – sogar das annullierte Türkgücü-Spiel rausgerechnet.

Frederik Paulus

Die elf torreichsten Drittliga-Spieltage

Tore Spiele Saison Spieltag Tore/Spiel

47 10 2019/20 6 4,7

43 9 2021/22 38 4,78

41 9 2021/22 12 4,56

41 10 2009/10 11 4,1

40 10 2011/12 20 4

39 10 2019/20 14 3,9

39 10 2019/20 8 3,9

39 10 2009/10 38 3,9

39 10 2010/11 6 3,9

38 10 2009/10 34 3,8

38 10 2016/17 11 3,8

3. Liga stellt Torrekord zum Saisonabschluss auf

Am letzten Spieltag ging es nochmal torreich in der 3. Liga zu: Gemessen an der Quote war es sogar der Spieltag mit den meisten Treffern seit Gründung.

1860 München und Borussia Dortmund II trennten sich 6:3.

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IMAGO/Ulrich Wagner

2008 wurde die eingleisige 3. Liga ins Leben gerufen, immer wieder ging es torreich zu. Der 38. Spieltag der Saison 2021/22 toppte allerdings nochmal die bisherige Bestmarke vom 6. Spieltag der Saison 2019/20 – legt man den Durchschnitt zu Grunde. Da fielen bei den neun Partien am Samstag 4,78 Tore im Schnitt. Besonders die Schützenfestivals in München (6:3 gegen Dortmund), Mannheim (7:0 gegen Havelse), Zwickau (7:0 gegen Würzburg) und Berlin (3:4 gegen Meppen) trieben den Schnitt in die Höhe.

Allerdings: Geht es nach den absoluten Zahlen, muss sich der Saisonabschluss 2022 doch auf Rang zwei einreihen (43). Denn da bleibt der 6. Spieltag 2019/20 vorne (47). Allerdings fanden damals zehn Partien statt, diesmal waren es aufgrund des Rückzugs von Türkgücü München, das am letzten Spieltag beim 1. FC Kaiserslautern angetreten wäre, nur neun Spiele.

Übrigens: Mit dem 12. Spieltag befindet sich ein weiterer unter den Top-Drei der torreichsten Runden – sogar das annullierte Türkgücü-Spiel rausgerechnet.

Frederik Paulus

Die elf torreichsten Drittliga-Spieltage

Tore Spiele Saison Spieltag Tore/Spiel

47 10 2019/20 6 4,7

43 9 2021/22 38 4,78

41 9 2021/22 12 4,56

41 10 2009/10 11 4,1

40 10 2011/12 20 4

39 10 2019/20 14 3,9

39 10 2019/20 8 3,9

39 10 2009/10 38 3,9

39 10 2010/11 6 3,9

38 10 2009/10 34 3,8

38 10 2016/17 11 3,8

3. Liga stellt Torrekord zum Saisonabschluss auf

Am letzten Spieltag ging es nochmal torreich in der 3. Liga zu: Gemessen an der Quote war es sogar der Spieltag mit den meisten Treffern seit Gründung.

1860 München und Borussia Dortmund II trennten sich 6:3.

1860 München und Borussia Dortmund II trennten sich 6:3.

IMAGO/Ulrich Wagner

2008 wurde die eingleisige 3. Liga ins Leben gerufen, immer wieder ging es torreich zu. Der 38. Spieltag der Saison 2021/22 toppte allerdings nochmal die bisherige Bestmarke vom 6. Spieltag der Saison 2019/20 – legt man den Durchschnitt zu Grunde. Da fielen bei den neun Partien am Samstag 4,78 Tore im Schnitt. Besonders die Schützenfestivals in München (6:3 gegen Dortmund), Mannheim (7:0 gegen Havelse), Zwickau (7:0 gegen Würzburg) und Berlin (3:4 gegen Meppen) trieben den Schnitt in die Höhe.

Allerdings: Geht es nach den absoluten Zahlen, muss sich der Saisonabschluss 2022 doch auf Rang zwei einreihen (43). Denn da bleibt der 6. Spieltag 2019/20 vorne (47). Allerdings fanden damals zehn Partien statt, diesmal waren es aufgrund des Rückzugs von Türkgücü München, das am letzten Spieltag beim 1. FC Kaiserslautern angetreten wäre, nur neun Spiele.

Übrigens: Mit dem 12. Spieltag befindet sich ein weiterer unter den Top-Drei der torreichsten Runden – sogar das annullierte Türkgücü-Spiel rausgerechnet.

Frederik Paulus

Die elf torreichsten Drittliga-Spieltage

Tore Spiele Saison Spieltag Tore/Spiel

47 10 2019/20 6 4,7

43 9 2021/22 38 4,78

41 9 2021/22 12 4,56

41 10 2009/10 11 4,1

40 10 2011/12 20 4

39 10 2019/20 14 3,9

39 10 2019/20 8 3,9

39 10 2009/10 38 3,9

39 10 2010/11 6 3,9

38 10 2009/10 34 3,8

38 10 2016/17 11 3,8