Die Partie zwischen dem FC Ingolstadt und Viktoria Köln hat nach einer vieldiskutierten Roten Karte gegen die Schanzer dazu geführt, dass die Gäste den Spieß nach der Pause noch drehen konnten. Michael Köllner war reichlich bedient.
Diskussionen nicht nur in dieser Szene: Lukas Fröde (Nr. 34) sieht gegen Viktoria Köln Rot.
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Es hatte alles so gut begonnen. Der FC Ingolstadt dominierte in der Anfangsphase des Duells mit der Kölner Viktoria klar und ging hochverdient durch einen durch Geburtstagskind Maximilian Dittgen verwandelten Foulelfmeter in Führung (14.). Torjäger Jannik Mause ließ dem Schützen dabei den Vortritt. “Ich habe mich gefreut, dass ich randurfte. Es ist schön, dass ich meinem Team helfen konnte”, erklärt Dittgen danach.
Spielbericht
Marseiler: “Für mich war es eher dunkelgelb”
Dass es letztlich noch zur dritten Heimniederlage in dieser Saison für die Schanzer kam, lag nach Meinung der Oberbayern auch am Unparteiischen Leonidas Exuzidis (Castrop-Rauxel, kicker-Note 5). Der 28-Jährige zeigte in der 35. Minute glatt Rot gegen Lukas Fröde. Der FCI-Kapitän war mit einer Grätsche über den Ball gerutscht und hatte Viktorias Luca Marseiler mit offener Sohle am Sprunggelenk erwischt. Eine harte Entscheidung, zumal der Gefoulte später äußerte: “Rot war es für mich nicht, eher dunkelgelb.” Der in München geborene Linksaußen hatte also Verständnis für den Frust der Hausherren.
Die brachten ihren knappen Vorsprung zwar noch in die Pause, doch im zweiten Abschnitt wurde aus dem 1:0 ein 1:3. Aus Sicht des FCI weiterhin frustrierend: Der Referee habe auch beim 1:1 seine Finger im Spiel gehabt, als er ein hartes Einsteigen von Kölns Michael Schultz gegen Mause nicht ahndete. “Es fehlen einem ein Stück weit die Worte. Das hat auch nichts mit strittig zu tun”, sagte Trainer Michael Köllner zur Schiedsrichterleistung.
Viktoria schafft Befreiungsschlag
Marseiler (“Es war ein zerfahrenes Spiel, das wir am Ende verdient gewonnen haben”) wiederum hatte eine andere Meinung zur Entstehung des Ausgleichstreffers. “Da spielt er klar den Ball, das ist dann kein Foul.” Auch den Rempler vor dem spielentscheidenden Elfmeter von Ingolstadts Ryan Malone gegen ihn ordnete er ein: “Ich denke schon, dass es einer war.”
Am Ende nahmen die Rheinländer drei wichtige Auswärtspunkte mit nach Hause, der zweite Sieg in Serie verschafft dem Team von Trainer Olaf Janßen ein Polster von elf Punkten auf die Abstiegszone.
Das Thema Aufstiegsrennen wiederum hat sich für den FCI nach der zweiten Heimpleite in Folge (nach dem 2:3 gegen Freiburg II) vorerst erledigt. Im nächsten Auswärtsspiel bei Tabellenführer Regensburg geht es nach vier sieglosen Liga-Spielen erst mal darum, nicht durchgereicht zu werden. Mit 40 Zählern haben die Schanzer zwei mehr als die Viktoria.