Knackpunkte Fröde-Rot und Schultz-Einsteigen gegen Mause: Köllner “fehlen die Worte”

Die Partie zwischen dem FC Ingolstadt und Viktoria Köln hat nach einer vieldiskutierten Roten Karte gegen die Schanzer dazu geführt, dass die Gäste den Spieß nach der Pause noch drehen konnten. Michael Köllner war reichlich bedient.

Diskussionen nicht nur in dieser Szene: Lukas Fröde (Nr. 34) sieht gegen Viktoria Köln Rot.

Diskussionen nicht nur in dieser Szene: Lukas Fröde (Nr. 34) sieht gegen Viktoria Köln Rot.

IMAGO/Stefan Bösl

Es hatte alles so gut begonnen. Der FC Ingolstadt dominierte in der Anfangsphase des Duells mit der Kölner Viktoria klar und ging hochverdient durch einen durch Geburtstagskind Maximilian Dittgen verwandelten Foulelfmeter in Führung (14.). Torjäger Jannik Mause ließ dem Schützen dabei den Vortritt. “Ich habe mich gefreut, dass ich randurfte. Es ist schön, dass ich meinem Team helfen konnte”, erklärt Dittgen danach.

Spielbericht

Marseiler: “Für mich war es eher dunkelgelb”

Dass es letztlich noch zur dritten Heimniederlage in dieser Saison für die Schanzer kam, lag nach Meinung der Oberbayern auch am Unparteiischen Leonidas Exuzidis (Castrop-Rauxel, kicker-Note 5). Der 28-Jährige zeigte in der 35. Minute glatt Rot gegen Lukas Fröde. Der FCI-Kapitän war mit einer Grätsche über den Ball gerutscht und hatte Viktorias Luca Marseiler mit offener Sohle am Sprunggelenk erwischt. Eine harte Entscheidung, zumal der Gefoulte später äußerte: “Rot war es für mich nicht, eher dunkelgelb.” Der in München geborene Linksaußen hatte also Verständnis für den Frust der Hausherren.

Die brachten ihren knappen Vorsprung zwar noch in die Pause, doch im zweiten Abschnitt wurde aus dem 1:0 ein 1:3. Aus Sicht des FCI weiterhin frustrierend: Der Referee habe auch beim 1:1 seine Finger im Spiel gehabt, als er ein hartes Einsteigen von Kölns Michael Schultz gegen Mause nicht ahndete. “Es fehlen einem ein Stück weit die Worte. Das hat auch nichts mit strittig zu tun”, sagte Trainer Michael Köllner zur Schiedsrichterleistung.

Viktoria schafft Befreiungsschlag

Marseiler (“Es war ein zerfahrenes Spiel, das wir am Ende verdient gewonnen haben”) wiederum hatte eine andere Meinung zur Entstehung des Ausgleichstreffers. “Da spielt er klar den Ball, das ist dann kein Foul.” Auch den Rempler vor dem spielentscheidenden Elfmeter von Ingolstadts Ryan Malone gegen ihn ordnete er ein: “Ich denke schon, dass es einer war.”

Am Ende nahmen die Rheinländer drei wichtige Auswärtspunkte mit nach Hause, der zweite Sieg in Serie verschafft dem Team von Trainer Olaf Janßen ein Polster von elf Punkten auf die Abstiegszone.

Das Thema Aufstiegsrennen wiederum hat sich für den FCI nach der zweiten Heimpleite in Folge (nach dem 2:3 gegen Freiburg II) vorerst erledigt. Im nächsten Auswärtsspiel bei Tabellenführer Regensburg geht es nach vier sieglosen Liga-Spielen erst mal darum, nicht durchgereicht zu werden. Mit 40 Zählern haben die Schanzer zwei mehr als die Viktoria.

bk, ol, aho

Becker schnürt den Doppelpack: Köln dreht Partie gegen zehn Schanzer

Viktoria Köln hat sich mit einem Auswärtssieg beim FC Ingolstadt ein komfortables Polster auf die Abstiegsränge verschafft. Nach einem umstrittenen Platzverweis für FCI-Kapitän Fröde drehte die Viktoria die Partie.

Der Matchwinner: André Becker (1. v. li.) sicherte Viktoria Köln mit seinem Doppelpack den wichtigen Auswärtssieg beim FCI.

Der Matchwinner: André Becker (1. v. li.) sicherte Viktoria Köln mit seinem Doppelpack den wichtigen Auswärtssieg beim FCI.

IMAGO/foto2press

Während Viktoria-Coach Olaf Janßen auf dieselbe Startelf vertraute, die am vergangenen Wochenende ein 2:1 gegen Sandhausen eingefahren hatte, musste Michael Köllner auf Seiten der Hausherren einmal wechseln. Malone ersetzte den gesperrten Lorenz in der Abwehrkette im Vergleich zum 0:0 in Ulm, auf das die Schanzer unter der Woche ein 5:0 im Landespokal-Viertelfinale gegen Türkgücü München folgen gelassen hatten.

Geburtstagskind Dittgen bringt Ingolstadt in Führung

In der Anfangsphase agierten beide Mannschaften auf Augenhöhe, erst nach zwölf Minuten wurde es erstmal wirklich brenzlig. In der Folge einer Ecke kam Ingolstadts Linksverteidiger Seiffert im Strafraum an die Kugel, seinen Volley-Versuch lenkte Schultz gerade noch rechtzeitig per Kopf am eigenen Tor vorbei.

Grund zum Jubel gab es für die Schanzer derweil nur rund zwei Minuten nach dieser Szene, als ausgerechnet Geburtstagskind Dittgen die Hausherren vom Elfmeterpunkt in Führung brachte. Russo traf Gegenspieler Kopacz im Zuge einer Klärungsaktion am Bein, sodass Schiedsrichter Leonidas Exuzidis unverzüglich auf den Punkt zeigte.

3. Liga, 28. Spieltag

Frödes Platzverweis als Wendepunkt

Der Unparteiische stand auch rund 20 Minuten später im Mittelpunkt des Geschehens – diesmal zum Leidwesen der Ingolstädter. Aufgrund eines Foulspiels von Fröde, der bei einer Grätsche erst mit dem rechten Fuß über den Ball rutschte und anschließend Marseiler mit offener Sohle am Sprunggelenk streifte, stellte der 28-Jährige den FCI-Kapitän mit glatt Rot vom Platz (35.). Es war bereits der fünfte Platzverweis im siebten Drittliga-Einsatz des Referees.

Trotz der Unterzahl kamen die Schanzer deutlich aktiver und mutiger aus der Kabine und verpassten kurz nach dem Wiederanpfiff durch Dittgen (46.) und Kanuric (47.) gleich zweimal das 2:0.

Viktoria dreht das Spiel – Auch Köllner sieht Gelb

In der Folge nahmen die Spielanteile der Viktoria zu, nach 60 Minuten zappelte der Ball dann erstmals in den Maschen des Ingolstädter Gehäuses. Russo legte für Koronkiewicz ab, der aus spitzem Winkel mit rechts zum Ausgleich einschob. Dass der Referee einen vorausgegangenen Zweikampf zwischen Schultz und Mause nicht als Freistoß für die Schanzer auslegte, sorgte erneut für Unmut bei den Gastgebern. Auch FCI-Coach Köllner sah daraufhin Gelb.

Wer dachte, dass dies die letzte strittige Entscheidung am Sonntagnachmittag gewesen sein würde, sah sich etwa 16 Minuten später getäuscht. Nachdem Becker erst in der 67. Minute per Kopf das wichtige 2:1 aus Sicht der Gäste erzielte, verwandelte der Stürmer in der 76. Minute einen Strafstoß zum 3:1-Endstand. Malone hatte den flinken Marseiler im Strafraum am rechten Fuß getroffen und damit den vorentscheidenden Elfmeter verschuldet.

Für den FCI, der im Anschluss nur noch selten vor dem gegnerischen Gehäuse auftauchte, steht am Samstag (14 Uhr) das Donau-Derby in Regensburg an. Die Kölner, bei denen die Einwechslung des langzeitverletzten Fritz kurz vor Schluss (89.) den Auswärtssieg krönte, empfangen gleichzeitig Waldhof Mannheim.

Ein Fingerzeig und die Komponente Malone: Köllner gibt sich optimistisch

Nach dem Landespokal-Viertelfinale ist vor dem 28. Spieltag: Und da hat Michael Köllner das Ende des Negativtrends des FC Ingolstadt klar im Blick. Eine wichtige Rolle kommt dabei Ryan Malone zu.

Soll den gesperrten Simon Lorenz ersetzen: Ryan Malone.

Soll den gesperrten Simon Lorenz ersetzen: Ryan Malone.

IMAGO/Stefan Bösl

Die in der Liga dreimal sieglosen Schanzer (0/1/2) empfangen am Sonntag (13.30 Uhr, LIVE! bei kicker) Viktoria Köln, dass sich zuletzt mit einem 2:1 gegen Sandhausen aus der Niederlagenspirale befreit hat. Aus der will auch Michael Köllner mit seinen Schanzern kommen, auch wenn es gegen die Viktoria geht.

Schließlich ist die Bilanz des FCI gegen die Kölner erschreckend, sechs Niederlagen gab es in den sieben Aufeinandertreffen. Angstgegner? Davon wollte Köllner auch am Freitag nichts wissen und glaubt an eine Wende. Schließlich habe sein Team die zwei Niederlagen bei 1860 München und gegen Freiburg II gut verkraftet, “das haben wir in Ulm gesehen. Wir waren die aktivere Mannschaft, wir waren näher am Sieg dran als Ulm”, meinte Köllner zur Nullnummer im Stadion in Aalen.

Da sind die Gedanken relativ einfach, es wird Ryan Malone spielen.

Michael Köllner

Wie die Mannschaft in dem hart umkämpften Spiel aufgetreten sei, mit welcher Haltung, das stimmt Köllner optimistisch, auch der 5:0-Sieg im Landespokal bei Türkgücü München, bei dem sein Team “sehr seriös” agiert habe. “Ich hoffe, dass die beiden Spiele ein Fingerzeig sind, wenn wir am Sonntag gegen Köln auftreten – zweikampfstark und bissig.”

Der FCI muss aber auf Innenverteidiger Simon Lorenz verzichten, der sich zum einen gegen Türkgücü eine Bauchmuskelverletzung zugezogen hat, aufgrund einer Gelbsperre gegen Köln ohnehin nicht hätte auflaufen können. Wie Köllner den Lorenz-Ausfall kompensiert wolle? “Da sind die Gedanken relativ einfach, es wird Ryan Malone spielen”, legte sich der Coach fest. “Es ist die logische Konsequenz, auch wenn Donald Nduka das am Mittwoch auch sehr gut gespielt hat.”

Zusätzliche Waffe Ryan Malone

“Mit Ryan bekommen wir wieder eine andere Komponente in unser Spiel. Wir können wieder auf unsere Einwurfstärke gegen Viktoria Köln zurückgreifen”, so Köllner, der Ingolstadt auf dieser Position ohnehin “sehr gut aufgestellt” sieht. “Da mach ich mir keine Sorgen.” Und mit “Ryan Malone bekommen wir nochmal eine zusätzliche Waffe dazu, das wird uns auch helfen, druckvoll zuhause zu spielen.” Zumal der FCI die letzte Heimniederlage vergessen machen will.

Doppelpack Llugiqi: Schanzer machen es im Landespokal deutlich

Der FC Ingolstadt hat das Landespokalduell mit Türkgücü München nach einer klaren Leistungssteigerung im zweiten Abschnitt deutlich gewonnen und steht damit im Halbfinale, wo der Gegner FV Illertissen heißt.

Torschütze in Seligenporten: Ognjen Drakulic vom FCI, der hier von Azur Yelagic beschattet wird.

Torschütze in Seligenporten: Ognjen Drakulic vom FCI, der hier von Azur Yelagic beschattet wird.

IMAGO/Fotostand

Am oberpfälzischen Spielort Seligenporten hielt Regionalligist Türkgücü München das Duell mit dem klassenhöheren FC Ingolstadt vor 407 Zuschauern geraume Zeit offen. Erst im zweiten Durchgang konnten die Schanzer den Abwehrriegel der Landeshauptstädter auf schwer zu bespielendem Rasen knacken.

Landespokal Bayern – Viertelfinale

Zwei Kopfballtore von Arian Llugiqi und Lukas Fröde (54., 59.) stellten die Weichen, ehe abermals Llugiqi, das 17-jährige Eigengewächs Ognjen Drakulic mit seinem ersten Profitor und Ryan Malone noch einen Kantersieg aus der Angelegenheit machten (72., 77., 79.). Der FCI steht damit in der Vorschlussrunde und trifft auf den ebenfalls viertklassigen FV Illertissen.

“Im Kollektiv super gelöst”

“Ein zusätzliches Landespokalspiel unter der Woche gegen einen unangenehmen Gegner ist keine leichte Aufgabe. Die Jungs haben es heute im Kollektiv super gelöst, denn es war von allen – von A bis Z – eine sehr geschlossene sowie konzentrierte Mannschaftsleistung”, wird Torschütze Fröde auf der Klub-Website zitiert. Auch “Dosenöffner” Llugiqi zeigte sich zufrieden: “Nach der langen Zeit war es für mich persönlich ein unfassbar schönes Gefühl, von Anfang an auflaufen und dann auch noch mit einem Doppelpack zum Mannschaftserfolg beitragen zu können.”

Die von Michael Köllner trainierten Schanzer können nur kurz verschnaufen, steht doch schon am Sonntag (13.30 Uhr, LIVE! bei kicker) das nächste Drittliga-Spiel an. Dann geht es zuhause gegen Viktoria Köln. Mit einem Dreier gegen die Elf von Olaf Janßen kann der FCI seine leisen Aufstiegshoffnungen nähren. Aktuell ist man Neunter mit acht Zählern Rückstand auf Rang drei.

Doppelpack Llugiqi: Schanzer machen es im Landespokal deutlich

Der FC Ingolstadt hat das Landespokalduell mit Türkgücü München nach einer klaren Leistungssteigerung im zweiten Abschnitt deutlich gewonnen und steht damit im Halbfinale, wo der Gegner FV Illertissen heißt.

Torschütze in Seligenporten: Ognjen Drakulic vom FCI, der hier von Azur Yelagic beschattet wird.

Torschütze in Seligenporten: Ognjen Drakulic vom FCI, der hier von Azur Yelagic beschattet wird.

IMAGO/Fotostand

Am oberpfälzischen Spielort Seligenporten hielt Regionalligist Türkgücü München das Duell mit dem klassenhöheren FC Ingolstadt vor 407 Zuschauern geraume Zeit offen. Erst im zweiten Durchgang konnten die Schanzer den Abwehrriegel der Landeshauptstädter auf schwer zu bespielendem Rasen knacken.

Landespokal Bayern – Viertelfinale

Zwei Kopfballtore von Arian Llugiqi und Lukas Fröde (54., 59.) stellten die Weichen, ehe abermals Llugiqi, das 17-jährige Eigengewächs Ognjen Drakulic mit seinem ersten Profitor und Ryan Malone noch einen Kantersieg aus der Angelegenheit machten (72., 77., 79.). Der FCI steht damit in der Vorschlussrunde und trifft auf den ebenfalls viertklassigen FV Illertissen.

“Im Kollektiv super gelöst”

“Ein zusätzliches Landespokalspiel unter der Woche gegen einen unangenehmen Gegner ist keine leichte Aufgabe. Die Jungs haben es heute im Kollektiv super gelöst, denn es war von allen – von A bis Z – eine sehr geschlossene sowie konzentrierte Mannschaftsleistung”, wird Torschütze Fröde auf der Klub-Website zitiert. Auch “Dosenöffner” Llugiqi zeigte sich zufrieden: “Nach der langen Zeit war es für mich persönlich ein unfassbar schönes Gefühl, von Anfang an auflaufen und dann auch noch mit einem Doppelpack zum Mannschaftserfolg beitragen zu können.”

Die von Michael Köllner trainierten Schanzer können nur kurz verschnaufen, steht doch schon am Sonntag (13.30 Uhr, LIVE! bei kicker) das nächste Drittliga-Spiel an. Dann geht es zuhause gegen Viktoria Köln. Mit einem Dreier gegen die Elf von Olaf Janßen kann der FCI seine leisen Aufstiegshoffnungen nähren. Aktuell ist man Neunter mit acht Zählern Rückstand auf Rang drei.

Das Knie macht nicht mit: Guwara verpasst auch das Spiel beim Ex-Klub

Leon Guwara wird dem FC Ingolstadt in nächster Zeit fehlen. Auch gegen seinen Ex-Klub.

Ist in nächster Zeit nicht auf dem Platz zu finden: Ingolstadts Leon Guwara.

Ist in nächster Zeit nicht auf dem Platz zu finden: Ingolstadts Leon Guwara.

IMAGO/Stefan Bösl

Eigentlich hatte der FC Ingolstadt nach dem Sieg gegen Dynamo Dresden am 24. Spieltag Platz drei richtig ins Visier genommen, zwei Zähler fehlten den Schanzern auf den SSV Ulm 1846 Fußball. Drei Spiele später mit zwei Niederlagen und der Nullnummer am vergangenen Wochenende gegen eben jene Ulmer ist Ernüchterung beim FCI eingekehrt.

Beim 0:0 in Ulm fehlte zudem Leon Guwara, der beim 2:3 gegen Freiburg II noch in der Startelf zu finden war. Der erfahrene Abwehrspieler musste aufgrund einer Knieverletzung passen, die er sich im Trainingsbetrieb zugezogen hatte. Die Blessur hat sich nun als hartnäckig herausgestellt, der 27-Jährige wird Ingolstadt “mehrere Wochen nicht zur Verfügung stehen”, wie der Verein am Mittwoch mitteilte.

Damit wird Guwara auf jeden Fall in den nächsten beiden Spielen fehlen. Am Sonntag (13.30 Uhr, LIVE! bei kicker) kommt der FC Viktoria Köln nach Ingolstadt, ehe eine knappe Woche später der schwere Gang zum SSV Jahn Regensburg ansteht, Guwaras Ex-Verein.

Mit Bundesliga- und Zweitliga-Erfahrung von Regensburg zum FCI

Denn im Sommer 2023 wechselte der Linksverteidiger vom Zweitliga-Absteiger zum FCI und hat seitdem 19 Einsätze zu verzeichnen. Guwara blickt in seiner Karriere immerhin auf 18 Bundesliga-Spiele zurück, für Werder Bremen debütierte er 2015/16, für Darmstadt lief er eine Saison später 17-mal auf. Auch in der 2. Liga reichte es für den Jahn und für Kaiserslautern zu insgesamt 63 Partien.

“Entscheidende Säule” Costly verlängert in Ingolstadt

Der FC Ingolstadt kann auch “in den kommenden Jahren” auf die Dienste von Marcel Costly zählen. Wie der Drittligist am Dienstag verkündete, verlängert der Rechtsverteidiger langfristig bei den Schanzern.

Marcel Costly ist auch weiterhin im Dress des FC Ingolstadt zu sehen.

Marcel Costly ist auch weiterhin im Dress des FC Ingolstadt zu sehen.

IMAGO/Fotostand

Marcel Costly hat in den vergangenen Jahren eindrucksvoll unter Beweis gestellt, dass er in der 3. Liga zu den besten Spielern auf seiner Position zählt. Cellos Offensivdrang gepaart mit der herausragenden Athletik sowie der technischen Versiertheit machen ihn zu einer entscheidenden Säule für unser Team. Wir sind überglücklich, dass er auch in Zukunft ein Teil unseres Schanzer Wegs sein wird”, freute sich Ingolstadts Sportdirektor Ivo Grlic über die “langfristige” Verlängerung mit Costly.

Top-Spieler – in Ingolstadt und ligaweit

Der Rechtsverteidiger kam im Sommer 2022 vom SV Waldhof Mannheim zu den Oberbayern und schwang sich beim Zweitliga-Absteiger prompt zur Stammkraft auf. Auch in seiner zweiten Spielzeit ist der 28-Jährige, der auf die Erfahrung aus insgesamt 219 Drittliga-Spielen blickt, auf der Außenbahn unverzichtbar – lediglich eine Achillessehnenverletzung setzte ihn über weite Teile der Hinrunde außer Gefecht. 19-mal stand der offensivstarke Costly (zwei Tore, sechs Vorlagen) in dieser Spielzeit auf dem Platz, mit einem kicker-Notenschnitt von 2,89 ist er nicht nur der am zweitbesten bewertete Ingolstädter (hinter Top-Torjäger Jannik Mause), sondern zählt auch zur Top-5 der besten Verteidiger der 3. Liga.

“Jeder, der mich kennt, weiß, dass ich mich auf der Schanz extrem wohlfühle. Schließlich bin ich hier sofort heimisch geworden”, erklärte der Spieler selbst. “Bereits bei meinem Wechsel wurde mir aufgezeigt, dass ich beim FC Ingolstadt die perfekten Bedingungen vorfinde, sodass ich den nächsten wichtigen Schritt in meiner persönlichen wie sportlichen Entwicklung gehen konnte. Deshalb freue ich mich umso mehr, dass meine Reise beim FCI weitergeht. Ich bin gewillt, das mir entgegengebrachte Vertrauen auf dem Platz zurückzuzahlen.”

Auch wenn der Abstand nach oben bleibt: Köllner sah “sehr gutes Auswärtsspiel”

An den acht Punkten Rückstand auf die Aufstiegsplätze hat sich beim FC Ingolstadt nichts geändert. Trainer Michael Köllner war mit dem Auftritt seiner Mannschaft beim SSV Ulm 1846 Fußball aber dennoch zufrieden.

Verzeichnet einen Aufwärtstrend bei seiner Mannschaft: Michael Köllner.

Verzeichnet einen Aufwärtstrend bei seiner Mannschaft: Michael Köllner.

IMAGO/Stefan Bösl

Nach zwei Niederlagen in Folge hatte der FC Ingolstadt die Aufstiegsränge etwas aus den Augen verloren, mit einem Sieg gegen die Ulmer hätten sich die Schanzer den oberen Gefilden zumindest wieder etwas annähern können. Das Team von Michael Köllner verpasste in der ersten Hälfte jedoch den Führungstreffer trotz einiger Gelegenheiten. Im zweiten Durchgang kam zu wenig und so nahm der FCI nur einen Zähler aus Aalen, der Ausweichspielstätte der Ulmer, mit.

Köllner: “Wir waren die bessere Mannschaft”

Sieg verpasst, im Mittelfeld festgefahren – Ingolstadts Trainer Köllner war trotzdem zufrieden mit seiner Mannschaft: “Wir haben ein sehr gutes Auswärtsspiel gemacht, waren die bessere Mannschaft”, befand der Coach bei MagentaSport. Sein Team habe das Spiel kontrolliert, während die Chancen für Ulm “eher zufälliger Art” waren.

In der zweiten Hälfte hatte Ulm drei Großchancen. Felix Higl und Leonardo Scienza scheiterten aber am Ingolstädter Keeper Marius Funk, Max Brandt traf aus großer Distanz nur die Latte. Für die Ingolstädter hatten zuvor Maximilian Dittgen und Benjamin Kanuric gute Abschlüsse zu verzeichnen.

Deichmann ist zurück – Köllner sah “gute Reaktion” nach zwei Niederlagen

Einmal landete der Ball gar im Tor der Ulmer. Der frühe Treffer von Yannick Deichmann zählte wegen einer Abseitsposition im Vorfeld aber nicht. Köllner freute sich dennoch, dass sein Mittelfeldspieler nach Verletzung zurück ist und über eine Stunde durchhielt. “Yannick ist ein ganz wichtiger Spieler für uns. Ich bin froh, dass muskulär alles gepasst hat.”

Köllner sprach von einer “guten Reaktion” auf die vorausgegangenen Niederlagen gegen den TSV 1860 München (1:3) und den SC Freiburg II (2:3). “Wir waren gut eingestellt, taktisch ist alles gut aufgegangen. Wir haben dem Gegner wenige Möglichkeiten gegeben und konnten unser eigenes Spiel gut aufziehen.” Einziges Manko aus Ingolstädter Sicht: “Schade, dass wir unsere Möglichkeiten nicht genutzt haben.”

“So ein dummer Fehler”: Köllners Rüffel für Kayo

Ernüchterung beim FC Ingolstadt. Im Rennen um Platz 3 mussten die Schanzer eine weitere bittere Niederlage hinnehmen. Den Knackpunkt benannte Trainer Michael Köllner ganz klar.

Schlug die Hände über dem Kopf zusammen: Bryang Kayo.

Schlug die Hände über dem Kopf zusammen: Bryang Kayo.

IMAGO/Langer

Wer sich fragt, was dem FC Ingolstadt zu einer Spitzenmannschaft fehlt, der sollte sich die 2:3-Heimniederlage gegen den Tabellenletzten SC Freiburg II genau ansehen. Nachdem die Schanzer einen frühen Rückstand in der ersten Hälfte noch zu einer 2:1-Führung drehten, brachte man sich in Hälfte zwei selbst um die Früchte der Arbeit.

Aktuelle Spiele

Im Nachgang zürnte Michael Köllner: “Nach so einem Spiel brauchen wir uns keine Gedanken um Platz 3 machen.” Sichtlich angefressen legte der FCI-Coach nach: “Wir haben am Ende durch eine Undiszipliniertheit das Spiel verloren.” Dieser Vorwurf ging klar an den überraschend in die Startelf gerückten Bryang Kayo (kicker-Note 6,0).

Der Mittelfeldmann leistete sich binnen kürzester Zeit zwei gelbwürdige Fouls und flog nach 57 Minuten vom Platz. Erst nach dem zweiten Vergehen registrierte der Sünder, dass er bereits verwarnt war. Der bittere Beigeschmack der Ampelkarte war, dass Felix Keidel bereits für Kayo zur Einwechslung bereitstand.

“Da musst du die Finger weglassen. Wir haben schon den Wechsel draußen vorbereitet. Es war klar, dass wir ihn runternehmen. Und dann passiert so ein dummer Fehler”, machte Köllner bei MagentaSport den Platzverweis für Kayo als Knackpunkt aus. “Wir haben alles in die richtige Richtung gebracht in der ersten Halbzeit nach dem frühen Rückstand. Mit Elf gegen Elf hätten wir das Spiel wahrscheinlich weiterhin so klar gespielt und es wäre wahrscheinlich kein 2:3 rausgekommen”, haderte der 54-Jährige.

Duell mit Ulm

Auch Lukas Fröde stellte ernüchtert fest: “Wenn man ganz ehrlich ist, für ganz oben ist das auf diese Art und Weise ein bisschen zu wenig.” Damit verharrt der FCI bei 39 Punkten, der Rückstand auf den Relegationsplatz ist auf acht Zähler angewachsen, da Ulm in Essen keine Federn ließ. Ausgerechnet gegen den Drittplatzierten gilt es nun, wieder etwas Boden gutzumachen. Eine spannende Aufgabe, die da in der Ausweichspielstätte in Aalen am Samstag (14 Uhr, LIVE! bei kicker) auf die Schanzer wartet.