Dank Surek und Mäder: Chemie Leipzig holt noch ein Remis gegen Carl Zeiss Jena

Die BSG Chemie Leipzig blieb am Sonntag zum fünften Mal in Serie ungeschlagen, rannte gegen den FC Carl Zeiss Jena aber zunächst einem 0:2-Rückstand hinterher.

Erfolgreiches Duo: Lucas Surek und Janik Mäder erzielten die beiden Leipziger Treffer.

Erfolgreiches Duo: Lucas Surek und Janik Mäder erzielten die beiden Leipziger Treffer.

IMAGO/Picture Point LE

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Die Partie in Leutzsch begann schwungvoll. Die Gäste tasteten sich nach drei Ecken in den Anfangsminuten an. Auf der Gegenseite kam Horschig nach einem Eckball in der 7. Minute an Ball, traf aus dem Gewühl heraus aber nur den Querbalken. Nach einer Viertelstunde verbuchte auch der FCC seine erste gefährliche Gelegenheit. Jankes Versuch konnten die Chemiker aber gerade noch entschärfen. Ansonsten waren die Leipziger aber das offensivfreudigere Team und hatten auch ein Plus an Chancen, wenngleich Hochkaräter erst einmal Mangelware blieben. In der 27. Minute gingen dennoch die Gäste in Führung. Verkamp schnappte sich einen Heber über die letzte Kette, umspielte Janke und schob ins leere Tor ein. Der Schock war den Gastgebern deutlich anzumerken, das Momentum lag nun klar bei den Gästen, die auf den zweiten Treffer drückten. Der fiel dann auch in der 41. Minute. Chemie bekam weder außen noch innen Zugriff und Löder drückte eine Hereingabe über die Linie. Weil auf der anderen Seite Kastull nach einem Eckball die letzte Chance des ersten Durchgangs drüber köpfte, ging es mit eine 0:2 für Leipzig in die Kabine.

29. SPIELTAG

Auch nach der Pause ging es erst einmal fast ausschließlich in eine Richtung. Butzen kam nach einem Solo gegen Wendt im Strafraum zu Fall, Referee Beblik entschied allerdings auf weiterspielen (50.). Fünf Minuten später verzog Löder knapp von der Strafraumkante nach einem schnell vorgetragenen Angriff der Gäste. Glück für die Gastgeber, die dann allerdings fast aus dem Nichts zum Anschluss kamen. Surek behauptete an der Strafraumkante die Kugel und bediente den zur Pause eingewechselten Mäder, der vor Kunz das 1:2 besorgte (59.). Zehn Minuten später dann sogar der Ausgleich: Brügmanns Hereingabe fand Surek, der aus kurzer Entfernung mit dem Kopf das 2:2 erzielte. Jena brauchte kurz, um sich vom Ausgleichstreffer zu erholen, schaltete dann aber noch einmal einen Gang höher. Aber die Defensive der Gastgeber stand nun sicher, ließ keine gefährlichen Aktionen mehr. In der 86. Minute wäre Chemie durch Surek beinahe noch der Siegtreffer gelungen, jedoch verzog der Angreifer aus spitzem Winkel haarscharf. Auch die letzte Jenaer Ecke in der Nachspielzeit brachte keinen Erfolg mehr. Es sollte beim 2:2 bleiben.

Verdiente Pleite: BFC Dynamo unterliegt bei Viktoria Berlin nach Führung

Der BFC Dynamo verpasste am Samstag nach einer schwachen Leistung im Stadtduell beim FC Viktoria Berlin den Sprung an die Tabellenspitze.

Kopfball zum 1:1: Aidan Liu setzt sich im Luftkampf gegen mehrere Gegenspieler durch

Kopfball zum 1:1: Aidan Liu setzt sich im Luftkampf gegen mehrere Gegenspieler durch

IMAGO/Beautiful Sports

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Der FC Viktoria Berlin und der BFC Dynamo starteten ohne Abtastphase ins Spiel, wobei die Gastgeber in der Anfangsviertelstunde die klar besseren Möglichkeiten verbuchten. Der BFC Dynamo kam allenfalls zu Halbchancen, die Heimelf hingegen zu mehreren guten Gelegenheiten. Dehl scheiterte frei vor Bätge (8.), der auch zwei Minuten später Sieger blieb. In der 14. Minute legte Damelang für Dehl quer, der allerdings die Kugel ans Aluminium drosch. Gefährlich wurde es auch anschließend erst einmal nur für das Gästetor. Bätge präsentierte sich aber weiterhin glänzend aufgelegt und fischte auch Inalers Versuch, der frei zum Abschluss kam, stark aus dem Eck (25.). Anschließend beruhigte sich die Partie. In der 38. Minute gingen die Gäste mehr oder weniger aus dem Nichts in Führung. Ein Einwurf wurde im Strafraum verlängert, die Himmelblauen brachten die Kugel nicht aus der Gefahrenzone und Stockinger staubte ab. Viktoria war um die schnelle Antwort bemüht, aber erneut stand Bätge einem Back-Kopfball im Weg (44.). In der Nachspielzeit der ersten Hälfte war aber dann auch der BFC-Schlussmann gegen Lius Kopfball machtlos, der sich im Luftduell gegen mehrere Gegenspieler behauptete und für den 1:1-Pausenstand sorgte.

29. SPIELTAG

Auch nach der Pause kam Viktoria besser aus der Kabine, wieder war für die Gastgeber zunächst aber kein Vorbeikommen an Bätge. In der 55. Minute drehten die Hausherren jedoch die Partie. Dehl setzte sich gleich gegen zwei Gegenspieler durch und platzierte die Kugel diesmal unhaltbar für Bätge. Der Knoten bei der Heimelf war nun geplatzt. Skakun stand nur zwei Minuten nach seiner Einwechselung goldrichtig und erhöhte auf 3:1 (64.). Vom BFC kam anschließend erstaunlich wenig. Einzig Bätge stach weiter heraus, der eine höhere Pleite verhinderte. Drei Minuten vor dem Ende sah dann auch noch Hüther nach einer Notbremse die rote Karte – sein dritter Platzverweis in der laufenden Saison -, der damit den rabenschwarzen Tag des BFC Dynamo perfekt machte. Damit rutschen die Gäste auf Rang 3 ab.

Früher Jubel im Topspiel: Cottbus zieht an Greifswald vorbei

Energie Cottbus hat am Freitag im Topspiel gegen den Greifswalder FC ein früher Doppelschlag gereicht, um in die Nacht auf Samstag als Spitzenreiter der Regionalliga Nordost zu gehen.

Timmy Thiele lässt die Lausitz beben: Der erfahrene Angreifer schoss Energie Cottbus gegen Greifswald früh in Führung.

Timmy Thiele lässt die Lausitz beben: Der erfahrene Angreifer schoss Energie Cottbus gegen Greifswald früh in Führung.

IMAGO/Steffen Beyer

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Im Dreikampf an der Spitze der Regionalliga Nordost ging es vor dem 29. Spieltag ausgesprochen eng zu. Während der BFC Dynamo erst am Samstag im Stadtduell bei Viktoria Berlin dran ist, kreuzten am Freitag Energie Cottbus und der Greifswalder FC im direkten Duell die Klingen.

Mit der ersten Chance des Spiels gingen die Cottbuser prompt in Führung. Hofmann brachte die Kugel von rechts in den Strafraum, wo Thiele zur Stelle war (6.). Der GFC antwortete mit einem weitgehend harmlosen Schuss von Vogt, den sich Heim-Keeper Bethke schnappte.

Auf der anderen Seite machte Jakubov in der 17. Minute nicht die beste Figur. Bei einem Heike-Schuss von halbrechts reagierte der Greifswalder Keeper etwas zu langsam und ließ die Kugel durch seine Hände rutschen, 2:0 für Energie. Wie schon in der Vorwoche gegen Rostock II missriet dem bisherigen Spitzenreiter die Anfangsphase.

Bis zur Pause agierte Greifswald viel zu harmlos. Cottbus konnte es sich mit der Führung im Rücken leisten, die Priorität aufs Verteidigen zu legen. Mit 2:0 ging es in die Kabinen.

Coskun macht’s spannend

Die zweite Halbzeit war lange Zeit von bemühten Gästen und kompakt stehenden Cottbusern geprägt. In der 76. Minute kam wieder eine große Portion Spannung rein, da Coskun bei seinem Alleingang nicht richtig gestört wurde und er somit frei vor Bethke auf 1:2 stellen konnte.

Energie agierte bis zum Schlusspfiff weiter aus einer dichtgestaffelten Defensive und fuhr sporadische Konter. Der Anschlusstreffer schien dem GFC nicht den notwendigen Rückenwind verliehen zu haben, zumindest sprangen bis zum Ende keine Riesenchancen mehr heraus.

Und so konnte die Mehrzahl der insgesamt 18.109 Zuschauer zufrieden nach Hause gehen, denn Energie Cottbus übernahm zumindest bis Samstagnachmittag die Tabellenführung.

29. SPIELTAG

Zwischen Krise und Euphorie: Chemie bleibt gelassen und ist damit erfolgreich

Binnen weniger Tage hat sich die Stimmungslage bei der BSG Chemie Leipzig um 180 Grad gedreht. Von der Krisenstimmung zum Jahresanfang ist nach vier Siegen in Serie nichts mehr zu spüren.

Vin Kastull trifft zum 1:0 gegen Meuselwitz und jubelt mit den Teamkollegen.

Vin Kastull trifft zum 1:0 gegen Meuselwitz und jubelt mit den Teamkollegen.

IMAGO/Picture Point

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Zwischen beginnender Krisenstimmung und heiterer Hochstimmung liegen nur 14 Tage. Als die VSG Altglienicke die Leutzscher mit einem 4:0 abfertigte, war das die dritte Niederlage in Folge, leichter Frust machte sich breit. Eine englische Woche später standen drei Heimsiege inklusive eines spektakulären 3:0-Erfolges gegen Aufstiegsanwärter Cottbus und ein totaler Stimmungswandel zu Buche, ein vierter Sieg folgte auf dem Fuße (3:1 in Eilenburg).

Heimstärke als Ass im Ärmel

“So ist der Fußball” – der Standardsatz von Chemie-Trainer Miro Jagatic hatte selten mehr Berechtigung als in dieser Phase. “Wir haben gar nichts anders gemacht. Es wurde alles beibehalten”, sagt Stürmer Denis Jäpel. Natürlich hätten die drei Heimspiele in Folge gut getan, weil Chemie zu Hause eben einen Ticken stärker ist mit der großen und stimmungsvollen Kulisse hinter sich. “Zuhause haben wir einfach ein paar mehr Prozente im Tank”, so Jäpel, der von der ungewohnten Sechser-Position wieder in die Offensive rückte. Die für Fußballer doch so wichtige Psyche hält er für entscheidend: “Als wir die vier Dinger in Altglienicke bekommen haben, fiel kein böses Wort von unseren Fans. Im Gegenteil sie haben uns aufgebaut und sogar gefeiert. So was habe ich noch nie zuvor erlebt!”

Die Wende brachte das Heimspiel gegen die kleine Hertha, als nach Jäpels Meinung das klare 3:0 nicht unbedingt den Spielverlauf korrekt widerspiegelte. “Aber man hat da gesehen, was das Team drauf hat, wenn alle bei 100 Prozent sind.” Und außer dem langzeitverletzten Alex Bury waren alle Spieler gesund und fit, womit Jagatic die Qual der Wahl hatte.

Mit dem Erfolg im Rücken wurde dann Cottbus überrascht und regelrecht überrannt. Das vielleicht beste Spiel der letzten Jahre zeigte, zu was die Mannen in Grün und Weiß imstande sind – an einem guten Tag. Auf den hoffen sie nun auch gegen Jena, das am kommenden Sonntag im Alfred-Kunze-Sportpark gastiert (13 Uhr).

Da hat auch Denis Jäpel ganz besondere Ambitionen. Der gebürtige Weimarer war in seiner Jugend großer Carl Zeiss-Fan und drauf und dran, sich seinen ganz persönlichen Traum zu erfüllen, als er 2017 ins Paradies wechselte. Als er in der zweiten Mannschaft in 28 Spielen 20 Treffer erzielte, hoffte er auf seine Chance in der “Ersten” – vergeblich. Eine Leihe nach Halberstadt, der Wechsel nach Zwickau und dann zu Lok erwiesen sich als nicht nachhaltig. In Leutzsch hingegen spielte “Jäpi” nun seine dritte Saison. Ob es für ihn weiter geht, werden die Gespräche zeigen, die momentan zwischen Spieler und Verein laufen. Zunächst aber hofft der Stürmer auf einen erneuten Erfolg gegen seinen Ex-Verein – am liebsten mit einem Tor von ihm.

Vor dem Spitzenspiel: Greifswald verlängert mit Fuchs

Bevor es am Freitag zum Topspiel zu Energie Cottbus geht, haben der Greifswalder FC und Chef-Trainer Lars Fuchs die gemeinsame Zukunft besiegelt.

Hat ein erfolgreiches erstes Jahr mit dem Greifswalder FC hinter sich: Trainer Lars Fuchs

Hat ein erfolgreiches erstes Jahr mit dem Greifswalder FC hinter sich: Trainer Lars Fuchs

IMAGO/Andre Gschweng

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Lars Fuchs wird auch kommende Saison den Greifswalder FC trainieren, unabhängig, ob in der 3. Liga oder der Regionalliga. Der neue Vertrag des 41-Jährigen läuft bis Juni 2025.

Fuchs übernahm vor knapp einem Jahr in der Hansestadt, hielt mit dem GFC zunächst die Klasse und steht mit dem Verein aktuell auf Platz 1 der Regionalliga Nordost. Schon am Freitag hat Greifswald bei Energie Cottbus einen harten Brocken vor der Brust und wird eine Top-Leistung benötigen, um den Platz an der Spitze zu behaupten. Mit nur einem Punkt aus den vergangenen zwei Partien bietet die Reise in die Lausitz die ideale Chance, neuen Schwung im Titelrennen aufzunehmen.

Wagners Loblied auf Fuchs

Unabhängig vom kurzfristigen Erfolg ist der Verein mit Fuchs’ Arbeit mehr als nur zufrieden, wie Sport-Geschäftsführer David Wagner erläutert: “Schon an ‘Fuchsers’ erstem Tag als Chef-Trainer bei uns hatte ich direkt das Gefühl, dass er sich total mit dem Verein identifiziert. Er ist fleißig und hat eine sehr gute Art der Kommunikation – sowohl intern mit mir als auch mit der Mannschaft. Zudem hat ‘Fuchser’ einen klaren Plan von Fußball, der deckungsgleich mit meinen Gedanken ist.” Für Wagner ist wichtig: “Als Greifswalder FC wollen wir ein Gesicht haben, erfolgshungrig sein und Gas geben. Und mit ihm ist da richtig Feuer dahinter.”

Fuchs möchte dieses Feuer weiter entfachen und verrät: “Es macht mir jeden Tag unfassbar viel Spaß, beim GFC zu sein und ich freue mich auf die weitere Zeit und die Art der Kommunikation, um den Verein mit weiterzuentwickeln.”

NOFV führt vierten Offiziellen in der Regionalliga Nordost ein

Der Nordostdeutsche Fußballverband (NOFV) führt in der Regionalliga Nordost für die restliche Saison den vierten Offiziellen bei ausgewählten Partien im Aufstiegsrennen ein.

In Liga 1 bis 3 gang und gäbe: nun soll der vierte Offizielle auch in der Regionalliga Nordost bei speziellen Partien zum Einsatz kommen.

In Liga 1 bis 3 gang und gäbe: nun soll der vierte Offizielle auch in der Regionalliga Nordost bei speziellen Partien zum Einsatz kommen.

IMAGO/Michael Weber

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Für die restliche Spielzeit wird es in der Regionalliga Nordost einen vierten Offiziellen “bei ausgewählten Spielen” im Rennen um den Drittliga-Aufstieg geben. Dies teilte der NOFV am Mittwoch auf seiner Homepage mit. Erstmals zum Einsatz wird die Schiedsrichterverstärkung am Spielfeldrand am Freitagabend beim Top-Spiel zwischen Energie Cottbus und dem Greifswalder FC kommen.

Mit der Einführung reagiert der Verband auf die “Vorkommnisse und Entwicklungen in den letzten Wochen”. Weiter schreibt der NOFV in seiner Meldung: “Ziel ist es, die Schiedsrichter und deren Assistenten bei der Wahrnehmung von besonders schwierigen Aufgaben bei diesen Spielen zu unterstützen.” Des Weiteren würde die aktuelle Statistik zeigen, “dass ein deutlicher Anstieg disziplinarischer Verfehlungen von Teamoffiziellen feststellbar ist”. Dementsprechend sei laut NOFV zu erwarten, “dass in relevanten Spielen die Emotionen besonders hoch sein werden”.

In diesen Fällen, schlussfolgert der Verband, sei es für Schiedsrichter-Teams präventiv sinnvoll, einen zusätzlichen vierten Offiziellen an der Seite zu wissen. Dieser könne noch vor der Entstehung von Konfliktsituationen entlastend und beruhigend in der Kommunikation mit Trainern, Teamoffiziellen und Ersatzspielern eingreifen. “Ebenso wird er den Teamoffiziellen der jeweiligen Mannschaften als Ansprechpartner zur Verfügung stehen und kann somit präventiv einwirken.”

“Entwicklungen Rechnung tragen”

Uwe Dietrich, Vorsitzender des Spielausschusses, spricht von einer “vorbeugenden und beruhigenden Begleitung am Spielfeldrand”. Dies sei ein Novum in der Geschichte der Regionalliga Nordost, das den Entwicklungen der Liga Rechnung trage.

Auch für Udo Penßler-Beyer, Vorsitzender des Schiedsrichterausschusses, sei diese Maßnahme folgerichtig und trage den Anforderungen der Schiedsrichter, insbesondere in diesen Spielen, in denen es um den Auf- und Abstieg geht, Rechnung. Er ist sich sicher: “Der vierte Offizielle wird zu einem fairen und respektvollen Miteinander beitragen.”

Finanziell belasten wird der vierte Schiedsrichter die Kassen der Vereine übrigens nicht. Die Kosten wird der NOFV tragen.

Chemnitzer Zukunftspläne: “Irgendwann wird uns der Aufstieg gelingen”

Nach großer Aufregung im vergangenen Frühjahr befindet sich der Chemnitzer FC auf einem guten Weg. Wie schnell kann dieser in die 3. Liga führen? Bei dieser Frage verbreiten die Verantwortlichen um den künftigen Sportchef Chris Löwe Zuversicht, wollen die Erwartungen aber auch nicht zu hoch schrauben.

“Viel Herzblut”: Der Chemnitzer FC hat sich sportlich und finanziell stabilisiert.

IMAGO/Picture Point

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Die aktuelle Situation beim Chemnitzer FC erinnert an die Spielzeit 2021/22. Die beendeten die Himmelblauen mit 41 Zählern als beste Mannschaft der Rückrunde. In das Meisterschaftsrennen eingreifen konnten sie damals nicht. Dafür war das Abschneiden in der Hinrunde zu schlecht. Ähnlich der Verlauf in diesem Frühjahr. Zum Jahreswechsel standen 20 Zähler zu Buche und die Jungs von Trainer Christian Tiffert tief im Tabellenkeller. Gut drei Monate später hat sich das Blatt komplett gedreht. Vier Siege holte Tifferts Elf aus den vergangenen fünf Partien. Erneut könnte der CFC als bestes Rückrundenteam über die Zielgerade gehen.

Vor einem Jahr drohte dem ehemaligen Drittligisten nach Turbulenzen im Verein und dem Rücktritt des kompletten Vorstands die erneute Insolvenz. Tiffert stand zum Trainingsauftakt fast allein auf dem Rasen. Leistungsträger wie Torjäger Felix Brügmann, Tim Campulka oder Schlussmann Jakub Jakubov konnte sich der CFC nicht länger leisten. Der unter enormem Zeitdruck erfolgte Umbruch ist gelungen. CFC-Geschäftsführer Uwe Hildebrand und Geschäftsstellenleiter Tommy Haeder haben den Kader entschlackt und das himmelblaue Schiff finanziell wieder auf Kurs gebracht. Die CFC Fußball GmbH dürfte nicht zuletzt dank steigender Zuschauerzahlen mit einer schwarzen Null aus dem aktuellen Geschäftsjahr gehen.

Sportlich ist ebenfalls wieder alles im Lot. Ein Verdienst von Tiffert, der sich nie aus der Ruhe bringen ließ und die Mannschaft kontinuierlich weiterentwickelt hat. Längst laufen die Planungen für die kommende Saison. Aktuell stehen zehn Spieler für 2024/25 unter Vertrag, darunter zahlreiche Leistungsträger. Das Trainerduo Tiffert / Niclas Hoheneder hat bis 2026 verlängert.

Ab dem 1. August bekommen sie mit Chris Löwe, der seine Karriere nach einer schweren Knieverletzung beenden musste, tatkräftige Unterstützung und nach der Entlassung von Marc Arnold im Sommer 2023 erstmals wieder einen Sportchef. “Wir wollen den eingeschlagenen Weg weitergehen”, betont Löwe: “Da geht es um Identifikation. Da geht es vor allem um Fußball arbeiten. Die Fans sollen jede Woche eine Mannschaft erleben, die alles auf dem Platz lässt. So, wie wir das jetzt in der Rückrunde erleben. Das ist schon top.” Aktuell steht Löwe dem Verein ehrenamtlich als Berater zur Seite. Darüber hinaus will der zweifache Familienvater den Sommer nutzen, um endlich Zeit mit seiner Familie zu verbringen.

Geballte Ladung Bundesliga-Kompetenz

Ein Jahrzehnt lang war der gebürtige Plauener auf Fußball-Wanderschaft. Als 22-Jähriger hatte er Chemnitz Richtung Borussia Dortmund verlassen. Im September 2022 kehrte er zu seinem Heimatverein zurück. Mit Tiffert, Hoheneder und Löwe hat der CFC eine geballte Ladung Bundesliga-Kompetenz. Klar, dass der Verein nicht auf Dauer durch die Stadien der Nordost-Regionalliga tingeln will. Wann der Zeitpunkt für den Drittliga-Aufstieg gekommen ist, vermag Löwe nicht zu sagen: “Wichtig ist, dass wir Geduld haben, dass wir das nur gemeinsam schaffen und die Leute verstehen, dass wir mit Uwe und Tommy Leute haben, die mit Herzblut bei der Sache sind. Irgendwann wird uns der Aufstieg gelingen. Aber das braucht noch Zeit.”

Greifswald stellt sich die Stadionfrage: Geht es nach Lübeck – oder doch nach Berlin?

Das Titelrennen in der Regionalliga Nordost ist eng – und dennoch müssen sich alle Kandidaten für eine mögliche Drittliga-Saison wappnen. Beim Greifswalder FC stellt sich daher vor allem die Stadionfrage. Eine Spur führt in die Bundeshauptstadt.

Das Mommsenstadion in Berlin-Charlottenburg. Wird es zur Heimspielstätte des Greifswalder FC?

Das Mommsenstadion in Berlin-Charlottenburg. Wird es zur Heimspielstätte des Greifswalder FC?

IMAGO/Schöning

Regionalliga Nordost

Noch sechs Spieltage stehen in der Fußball-Regionalliga Nordost auf dem Programm, ehe die Saison 2023/24 endet. Dann eventuell mit dem Greifswalder FC als Meister und direkten Aufsteiger in die 3. Liga. Denn aktuell ist das Team aus Mecklenburg-Vorpommern Spitzenreiter – punktgleich mit dem BFC Dynamo (beide 56 Zähler). Dazu hat der GFC einen Punkt Vorsprung auf Energie Cottbus. Damit sollte das Trio den neuen Titelträger unter sich ausspielen.

Während die Mannschaft aus Mecklenburg-Vorpommern auf dem Rasen alles gibt, um den Titel zu holen, arbeitet parallel der Verein an der nötigen Lizenz. Denn erstmalig in der Vereinsgeschichte könnten die Hansestädter in der Saison 2024/25 im Profifußball spielen. So wurden vom Verein auch fristgerecht die Unterlagen, dabei geht es sowohl um die organisatorische als auch die wirtschaftliche Leistungsfähigkeit, beim Deutschen Fußball-Bund (DFB) eingereicht. “Das ist für unseren Greifswalder FC ein großer Schritt, auf den wir alle im Verein sehr stolz sind”, so GFC-Geschäftsstellenleiter Arian Diekmann.

Volksstadion reicht nicht aus

Probleme macht dem Verein vor allem das heimische Volksstadion. Mit einem Fassungsvermögen von 4.990 Plätzen liegt die in die Jahre gekommene Heimspielstätte des Vereins nur knapp unter der vom DFB geforderten Kapazität von 5.000. Doch die 1169 Sitzplätze sind weit entfernt von den benötigen 2000, zumal nur 140 von mindestens 660 überdacht sind.

Auch fehlt eine ausreichende Flutlichtanlage. Derzeit besitzt der GFC ein Flutlicht von 200 Lux und liegt deutlich hinter den geforderten 800. Auch eine Rasenheizung gibt es im Stadion in der Boddenstadt nicht. “In dieser Thematik ist viel Bewegung. Für uns kann es als Greifswalder FC nichts anderes geben, als in Greifswald im Volksstadion zu spielen. Das ist unser klares Ziel, und das wollen wir mit aller Macht schaffen”, so David Wagner, Geschäftsführer Sport des GFC. “Es ist sicherlich für alle Beteiligten ein hoher Aufwand, aber ich spüre positive Signale.”

Lübeck oder Berlin

Ob die notwendigen Arbeiten am Stadion jedoch innerhalb kürzester Zeit machbar wären, ist Stand heute noch offen und eine neu gebaute Arena lässt in der Hansestadt noch auf sich warten. Somit müsste der Verein im Aufstiegsfall für Heimspiele eventuell umziehen und auch in den Lizenzunterlagen beim DFB eine Ausweichspielstätte angegeben haben.

Laut übereinstimmenden Medienberichten soll der Klub vom Bodden beim VfB Lübeck angefragt haben. Doch nach kicker-Informationen soll auch das Mommsenstadion in Berlin in den Fokus der GFC-Verantwortlichen gerückt sein. Das Stadion im Berliner Westend wird gerade für die anstehende Europameisterschaft in Deutschland modernisiert – und gleichzeitig Drittliga-tauglich gemacht. Während Lübeck von Greifswald knapp 200 Kilometer entfernt sind, wären es in die Bundeshauptstadt rund 240. “Wir mussten formal eine Ausweichspielstätte angeben, da sich der DFB absichern will. Final entschieden ist aber noch nichts. Wir prüfen verschiedenste Möglichkeiten”, so Wagner.

Im April sollen vom DFB die ersten Rückmeldungen hinsichtlich der Lizenz an die Vereine geschickt werden – und ob nachgebessert werden muss oder es diese ohne Auflagen gibt. “Noch haben wir allerdings keine Post vom DFB bekommen”, sagt Wagner, den die Stadion-Thematik sowie den gesamten Verein auch weiterhin beschäftigen wird.

Der GFC stellt sich die Stadionfrage: Greifswald, Lübeck – oder doch Berlin?

Das Titelrennen in der Regionalliga Nordost ist eng – und dennoch müssen sich alle Kandidaten für eine mögliche Drittliga-Saison wappnen. Beim Greifswalder FC stellt sich daher vor allem die Stadionfrage. Eine Spur führt in die Bundeshauptstadt.

Das Mommsenstadion in Berlin-Charlottenburg. Wird es zur Heimspielstätte des Greifswalder FC?

Das Mommsenstadion in Berlin-Charlottenburg. Wird es zur Heimspielstätte des Greifswalder FC?

IMAGO/Schöning

Regionalliga Nordost

Noch sechs Spieltage stehen in der Fußball-Regionalliga Nordost auf dem Programm, ehe die Saison 2023/24 endet. Dann eventuell mit dem Greifswalder FC als Meister und direkten Aufsteiger in die 3. Liga. Denn aktuell ist das Team aus Mecklenburg-Vorpommern Spitzenreiter – punktgleich mit dem BFC Dynamo (beide 56 Zähler). Dazu hat der GFC einen Punkt Vorsprung auf Energie Cottbus. Damit sollte das Trio den neuen Titelträger unter sich ausspielen.

Während die Mannschaft aus Mecklenburg-Vorpommern auf dem Rasen alles gibt, um den Titel zu holen, arbeitet parallel der Verein an der nötigen Lizenz. Denn erstmalig in der Vereinsgeschichte könnten die Hansestädter in der Saison 2024/25 im Profifußball spielen. So wurden vom Verein auch fristgerecht die Unterlagen, dabei geht es sowohl um die organisatorische als auch die wirtschaftliche Leistungsfähigkeit, beim Deutschen Fußball-Bund (DFB) eingereicht. “Das ist für unseren Greifswalder FC ein großer Schritt, auf den wir alle im Verein sehr stolz sind”, so GFC-Geschäftsstellenleiter Arian Diekmann.

Volksstadion reicht nicht aus

Probleme macht dem Verein vor allem das heimische Volksstadion. Mit einem Fassungsvermögen von 4.990 Plätzen liegt die in die Jahre gekommene Heimspielstätte des Vereins nur knapp unter der vom DFB geforderten Kapazität von 5.000. Doch die 1169 Sitzplätze sind weit entfernt von den benötigen 2000, zumal nur 140 von mindestens 660 überdacht sind.

Auch fehlt eine ausreichende Flutlichtanlage. Derzeit besitzt der GFC ein Flutlicht von 200 Lux und liegt deutlich hinter den geforderten 800. Auch eine Rasenheizung gibt es im Stadion in der Boddenstadt nicht. “In dieser Thematik ist viel Bewegung. Für uns kann es als Greifswalder FC nichts anderes geben, als in Greifswald im Volksstadion zu spielen. Das ist unser klares Ziel, und das wollen wir mit aller Macht schaffen”, so David Wagner, Geschäftsführer Sport des GFC. “Es ist sicherlich für alle Beteiligten ein hoher Aufwand, aber ich spüre positive Signale.”

Lübeck oder Berlin

Ob die notwendigen Arbeiten am Stadion jedoch innerhalb kürzester Zeit machbar wären, ist Stand heute noch offen und eine neu gebaute Arena lässt in der Hansestadt noch auf sich warten. Somit müsste der Verein im Aufstiegsfall für Heimspiele eventuell umziehen und auch in den Lizenzunterlagen beim DFB eine Ausweichspielstätte angegeben haben.

Laut übereinstimmenden Medienberichten soll der Klub vom Bodden beim VfB Lübeck angefragt haben. Doch nach kicker-Informationen soll auch das Mommsenstadion in Berlin in den Fokus der GFC-Verantwortlichen gerückt sein. Das Stadion im Berliner Westend wird gerade für die anstehende Europameisterschaft in Deutschland modernisiert – und gleichzeitig Drittliga-tauglich gemacht. Während Lübeck von Greifswald knapp 200 Kilometer entfernt sind, wären es in die Bundeshauptstadt rund 240. “Wir mussten formal eine Ausweichspielstätte angeben, da sich der DFB absichern will. Final entschieden ist aber noch nichts. Wir prüfen verschiedenste Möglichkeiten”, so Wagner.

Im April sollen vom DFB die ersten Rückmeldungen hinsichtlich der Lizenz an die Vereine geschickt werden – und ob nachgebessert werden muss oder es diese ohne Auflagen gibt. “Noch haben wir allerdings keine Post vom DFB bekommen”, sagt Wagner, den die Stadion-Thematik sowie den gesamten Verein auch weiterhin beschäftigen wird.

Spektakuläre sechs Minuten: Cottbus punktet in Jena

Der FC Energie Cottbus hat am Freitag trotz einer klaren Leistungssteigerung in der zweiten Halbzeit mit einem Punkt bei Carl Zeiss Jena leben müssen. Zwischen der 73. und 79. Minute erreichte das Traditionsduell seinen Siedepunkt.

Mehr war nicht drin: Energie Cottbus (rot) kam in Jena nur einmal zum Torerfolg.

Mehr war nicht drin: Energie Cottbus (rot) kam in Jena nur einmal zum Torerfolg.

IMAGO/Jan Huebner

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Mit Carl Zeiss Jena und Energie Cottbus trafen am Freitag zwei Mannschaften aufeinander, die in den vergangenen Wochen fleißig gepunktet hatten.

Den besseren Start erwischten die Hausherren, versuchten es immer wieder mit weiten Bällen hinter die Abwehrkette. Eine Großchance sprang aus einem solchen Spielzug auch schnell heraus, Löder köpfte in der 6. Minute knapp vorbei. Drei Zeigerumdrehungen später zischte ein Flachschuss des Jenaer Torjägers neben den Pfosten, da fehlte ebenfalls nicht viel.

Danach ebbten die Abschlüsse bei der Zeiss-Elf ab, die optische Überlegenheit blieb aber. Vom Aufstiegsanwärter aus der Lausitz kam nichts Gefährliches. Ein Distanzschuss von Heike, der in der 33. Minute aber gut und gerne drei Meter über die Latte flog, war da schon das Höchste der Gefühle.

Lange Zeit hatten hüben wie drüben beide Abwehrreihen alles im Griff, dann wurde Sezer in der 43. Minute auf die Reise geschickt, drang in hohem Tempo in den Cottbuser Strafraum ein, wo er am stark parierenden Bethke scheiterte. Torlos ging es in die Halbzeitpause.

Andere Körpersprache bei Cottbus

Der FC Energie kam mit einer ganz anderen Körpersprache aus der Kabine und riss nach Wiederbeginn die Initiative an sich. Heikes flachen Versuch in Minute 53 kratzte FCC-Keeper Kunz gerade noch so aus dem Eck. Wenig später verzog der eingewechselte Shcherbakovski am linken Strafraumeck, mehr ließ die Jenaer Defensive vorerst nicht zu.

Jena meldete sich in der 73. Minute erstmals in Halbzeit zwei zu Wort, und das spektakulär. Löder spielte aus dem Mittelfeld einen der Perfektion nahen Steilpass in den Lauf von Verkamp, der im Eins-gegen-eins gegen Bethke lange wartete und dann eiskalt einnetzte. Doch im Gegenzug antwortete Energie. Krauß kam gegen seinen Ex-Klub links im Strafraum frei zum Schuss, Smylas Rettungsaktion prallte von Strietzels Körper ins eigene Netz. Zwei Minuten später avancierte Strietzel zum Helden: Krauß war schon an Kunz vorbei, ehe der Jena-Kapitän die Kugel von der Linie spitzelte. Nach dem anschließenden Eckball kam Hildebrandt im Fünfmeterraum zum Kopfball, doch der heimische Schlussmann tauchte ab und hielt.

Nach diesen ereignisreichen sechs Minuten kamen keine nennenswerten Torraumszenen mehr hinzu. Cottbus brauchte für die zumindest vorübergehende Übernahme der Tabellenführung noch einen Treffer und hielt demzufolge den Druck aufrecht. Doch bis auf einen Schuss von Hildebrandt, der in der Nachspielzeit recht deutlich sein Ziel verfehlte, kam die Wollitz-Elf nicht mehr zum Abschluss. Es blieb beim 1:1.

Damit verpasste Cottbus Platz 1, hat am nächsten Spieltag aber die große Chance, im Aufstiegsrennen einen entscheidenden Stich zu setzen, denn dann kommt der Greifswalder FC ins LEAG Energie Stadion.

28. SPIELTAG