Im Heimspiel gegen Augsburg ist der SV Darmstadt 98 untergegangen. Die anstehende Aufgabe bei RB Leipzig wird nicht einfacher. Erschwerend hinzu kommt die angespannte Personalsituation – besonders auf einer Position.
Torsten Lieberknecht sieht sich einer dünnen Personaldecke gegenüber.
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Seit bald 17 Jahren ist Torsten Lieberknecht Trainer. Doch so viele individuelle Blackouts wie beim 0:6 gegen Augsburg habe er in seiner Laufbahn noch nie erlebt. “Jeder weiß, dass wir an dem Tag eine große Scheiße gebaut haben”, sagte der Coach von Bundesliga-Schlusslicht SV Darmstadt 98 am Donnerstag.
Insgesamt sei es keine einfache Woche, räumte Lieberknecht ein. Er habe lange überlegt, wie er der Mannschaft gegenübertrete und welche Worte er wähle, um sie wieder aufzurichten. Das Team sei dennoch weiterhin intakt. Entscheidend sei, dass seine Spieler wüssten, “dass sie auch weiterhin Fehler machen dürften”, sagte er, schränkte jedoch ein: „Aber sie dürfen halt nicht so spielentscheidend sein.”
Mehrere Ausfälle gegen Leipzig
Ob sich die Mannschaft ausgerechnet beim nächsten Gegner RB Leipzig rehabilitieren kann, ist allerdings fraglich. Leipzigs Stärke sei, dass die Mannschaft keine Schwächen habe, sagte Lieberknecht.
Erschwert wird die Aufgabe zudem, weil den Lilien in Leipzig wichtige Spieler wie Matthias Bader (Muskelfaserriss), Fabian Holland (Gehirnerschütterung) und Fabian Nürnberger (Sprunggelenkverletzung) fehlen. Hinzu kommen die Langzeitverletzten Fraser Hornby (Sprunggelenkoperation), Clemens Riedel (Knöchelbruch) und Marvin Mehlem (Wadenbeinbruch).
Schnellhardt und Manu wieder im Training
Leicht angeschlagen ist zudem Matej Maglica, wobei sich Lieberknecht zuversichtlich zeigte, dass der Abwehrspieler gegen Leipzig wieder fit sein wird. Wieder ins Mannschaftstraining zurückgekehrt sind Fabian Schnellhardt nach seiner Oberschenkelverletzung sowie Braydon Manu nach seinen langwierigen Sprunggelenkproblemen. Beide hätten einen ordentlichen Eindruck hinterlassen.
Torjäger Skarke rückt wohl auf die Außenbahn
Eine Herausforderung ist die Besetzung der rechten Außenbahn, wo der Ausfall von Bader besonders schmerzt. Der Versuch mit Dreierkette und dem im Winter aus Hoffenheim ausgeliehenen Julian Justvan als Wingback funktionierte gegen Augsburg in der ersten Halbzeit nicht.
Deswegen wird Tim Skarke, bislang meist im Sturm eingesetzt und bester Torschütze, die rechte Außenbahn bekleiden – voraussichtlich in einer Viererabwehrkette. Das ließ Lieberknecht am Donnerstag etwas überraschend durchblicken. Im Weggehen schränkte er dann allerdings noch ein: “Wenn er sich nicht verletzt.”