Modus-Änderung: Leverkusen nicht automatisch im ersten CL-Topf

Bayer 04 Leverkusen hat sich als Meister für die Champions League 2024/25 qualifiziert, fehlt bei der Auslosung aber voraussichtlich im ersten Topf – im Gegensatz zum FC Bayern.

Als Meister 2024/25 zurück in der Champions League: Florian Wirtz.

Als Meister 2024/25 zurück in der Champions League: Florian Wirtz.

IMAGO/Sven Simon

Das Champions-League-Ticket hatte Bayer 04 Leverkusen bereits in der Tasche. Seit Sonntag steht fest, dass sich die Mannschaft von Trainer Xabi Alonso erstmals als Deutscher Meister für den wichtigsten Europapokal qualifizieren wird. Und doch wird sie bei der Auslosung 2024/25 höchstwahrscheinlich im ersten Topf fehlen.

Wenn zur neuen Saison erstmals die “neue” Champions League mit ihren zahlreichen Modus-Änderungen greift, sortiert die UEFA auch die vier Töpfe neu. Anders als in den vergangenen Jahren besteht der erste Topf nicht mehr aus dem amtierenden Champions- und Europa-League-Sieger sowie den Meistern der besten europäischen Ligen.

Auch für den Europa-League-Sieger ist kein Platz im ersten Topf reserviert

Stattdessen hat nur noch der Champions-League-Titelverteidiger seinen Platz unter den topgesetzten Teams sicher, alle anderen Teilnehmer verteilen sich einzig nach ihrem UEFA-Koeffizienten – und damit gemäß ihrem Abschneiden in den jüngsten fünf Europapokal-Spielzeiten – auf die vier Töpfe. Das bedeutet, dass Leverkusen auch als Europa-League-Sieger keinen automatischen Platz im ersten Topf erhielte.

Die Europapokal-Reform:

Weil im Zuge der Reform die Teilnehmerzahl von 32 auf 36 erhöht wird und die Gruppen- einer Ligaphase weicht, besteht jeder Topf künftig aus neun Mannschaften. Jedem Klub werden dann acht unterschiedliche Gegner zugelost, jeweils zwei aus jedem Topf, also auch aus dem eigenen.

Daraus ergeben sich per Los vier Heim- und vier Auswärtsspiele, wobei aus jedem Topf ein Heim- und ein Auswärtsgegner kommt. Spiele gegen Teams aus der heimischen Liga sind ausgeschlossen, aus anderen Ligen dürfen maximal zwei Gegner kommen. Das Losprozedere ist so kompliziert, dass die UEFA erwägt, sie von einem Computer durchführen zu lassen.

Leverkusen belegt derzeit den 14. Platz im UEFA-Koeffizienten-Ranking. Zwar kann die Werkself noch klettern, wenn sie Spiele in der Europa League gewinnt – Punkte gibt es für Siege und Remis sowie fürs Weiterkommen -, außerdem sind unter den 13 davor platzierten Klubs auch Chelsea und Manchester United, die sich sicher respektive sehr wahrscheinlich gar nicht für die Champions League qualifizieren werden. Dennoch ist es unrealistisch, dass es die Leverkusener noch unter die besten neun Teams schaffen (vorausgesetzt, der CL-Titelverteidiger gehört auch zu diesen neun Teams).

Bayern wäre im ersten Topf, der VfB im vierten

Doch auch als Mitglied im zweiten Topf, hätten sie keine schlechten Aussichten, die Ligaphase zu überstehen. Dafür muss eine Abschlussplatzierung unter den besten 24 Mannschaften her. Die besten acht stehen direkt im Achtelfinale, die anderen 16 spielen in K.-o.-Runden-Play-offs deren Gegner aus.

Für den FC Bayern hat die Modus-Änderung dagegen etwas Gutes: Löst der Rekordmeister sein Champions-League-Ticket, darf er als derzeit Zweiter im UEFA-Koeffizienten-Ranking auch ohne Meisterschale fest mit einem Platz im ersten Topf rechnen. Dort würde nach jetzigem Stand auch der Siebte RB Leipzig landen. Borussia Dortmund ist 13. im Ranking, der VfB Stuttgart fehlt mangels Europapokal-Teilnahme in den letzten Jahren ganz. Die Schwaben müssten mit den anderen Außenseitern in den vierten Topf.

Knackt die Bundesliga erneut die Milliardengrenze?

An diesem Montag startet die Auktion der nationalen Medienrechte der Deutschen Fußball-Liga (DFL), es geht um die wichtigste Einnahmequelle der 36 Klubs aus Bundesliga und 2. Liga. Der kicker beantwortet die drängendsten Fragen.

Wie viel Geld fließt in Zukunft für die nationalen Medienrechte an Bundesliga und 2. Liga?

Wie viel Geld fließt in Zukunft für die nationalen Medienrechte an Bundesliga und 2. Liga?

IMAGO/Jan Huebner

Um welche Rechte genau geht es?

Um die Ausstrahlungsrechte an Bundesliga und 2. Liga für den deutschsprachigen Markt, also Deutschland, Österreich, Schweiz, Liechtenstein, Luxemburg, Ostbelgien und Südtirol, in den Spielzeiten 2025/26 bis 2028/29.

Wieviel Geld erhalten die Klubs aus den nationalen Medienrechten?

Aktuell fließen pro Saison 1,1 Milliarden Euro an die DFL, die diese allerdings nicht in Gänze an die 36 Klubs verteilt. Eine Abgabe von derzeit 7,75 Prozent, also umgerechnet 85,25 Millionen Euro, verbleibt beim Ligaverband zur Finanzierung von Organisation, Produktion und Sicherungsmechanismen. 2020 waren die nationalen Medienrechte zuletzt ausgeschrieben worden. Von durchschnittlich 1,16 Milliarden Euro pro Spielzeit ging es minimal herab auf 1,1 Milliarden Euro – was allerdings inmitten der Pandemie als Erfolg des damaligen Geschäftsführers Christian Seifert galt.

Womit rechnen die Liga-Bosse?

Der für die Ausschreibung zuständige DFL-Geschäftsführer Dr. Steffen Merkel, der die Thematik bereits unter Seifert verantwortete, strahlte zuletzt Zuversicht aus: “Ich teile mit Blick auf unsere Ausschreibung nicht die Weltuntergangsszenarien einiger Kommentatoren. Die Bundesliga ist nach wie vor das mit Abstand werthaltigste Medienrecht Deutschlands. Wir werden ein deutlich aufgewertetes Medienprodukt anbieten. Und anders als in anderen Ländern haben unsere aktuellen Live-Partner auch öffentlich bekundet, sich umfangreich engagieren zu wollen.” Gemeinhin gilt in der Branche ein Verbleib auf ähnlichem Niveau als Erfolg. Maßgeblich wird es davon abhängen, welche Anbieter sich letztlich konkret mit der Bundesliga beschäftigen, weil dies natürlich Einfluss auf den Erlös haben wird.

Wer bietet überhaupt mit?

Für die Live-Rechte sind mit Sicherheit die beiden Platzhirsche in Deutschland, Sky und Dazn, am Tisch. Das Duo teilt sich auch aktuell das Gros der Live-Rechte, während Sport1 das Zweitliga-Topspiel hält und ProSiebenSat1 2020 das für die frei empfangbaren Sender vorgesehene Paket E (Eröffnungsspiele, Relegation, Super-Cup sowie zwei Einzelspiele) erstanden hatte. Gut möglich, dass sich auch das Duo wieder um kleinere Pakete bemüht, auch RTL, mittlerweile Rechtehalter bei der Nationalelf, Magenta (3. Liga) und Vodafone sind denkbar. Dazu kommt die große Frage: Was machen die US-Konzerne Amazon, Netflix, Paramount oder Apple? Fernando Carro, Sprecher der Geschäftsführung des frischgebackenen Deutschen Meisters Bayer Leverkusen, erklärte im Herbst 2023, dass er auf Interesse des genannten Quartetts hofft. Bietet einer dieser Großkonzerne mit, könnte dies den Preis in der Tat nach oben treiben.

Die Bundesliga ist nach wie vor das mit Abstand werthaltigste Medienrecht Deutschlands.

Dr. Steffen Merkel über die Ausschreibung der TV-Rechte an der Bundesliga

Wie viele Rechtepakete gibt es?

Insgesamt gibt es 15 audiovisuelle Pakete. Sieben mit Live-Rechten, acht Pakete für Highlight-Berichterstattungen, also Spielzusammenfassungen und Einzelclips. Bei den Live-Rechten hat die Liga folgende Neuerung eingeführt: Sie vergibt den Bundesliga-Sonntag, bislang gekoppelt an die Freitagspartien, als Ganzes (Paket D). Der Freitag wird kombiniert mit den fünf Einzelspielen am Samstagnachmittag (B). Zudem gibt es die Samstags-Konferenz (A), das Samstags-Topspiel inklusive Super-Cup (C). Dazu kommt noch das Free-Live-Paket E (Eröffnungsspiele Bundesliga und 2. Liga, Super-Cup, Relegation, je eine Partie Spieltage 17 und 18 der Bundesliga), Paket F (alle Einzelspiele der 2. Liga inklusive Konferenz) und Paket G, das Samstags-Topspiel im Unterhaus um 20.30 Uhr. Paket E ist aufgrund der mit dem Bundeskartellamt abgesprochenen Rahmenbedingungen im Free-TV vorgesehen, Paket G kann sowohl im Pay- als auch im Free-TV laufen.

Was könnte sich für den Kunden ändern?

Momentan müssen Bundesliga-Fans zwei Abos abschließen, um alle Live-Spiele sehen zu können. Dies könnte sich ab 2025 ändern, weil das Kartellamt die “no-single-buyer-rule”, also das Alleinerwerbsverbot für alle Live-Rechtepakete, gekippt hat. Dieses sollte eigentlich wettbewerbsfördernd wirken, hatte aber am Ende nur dazu geführt, dass die Fans Mehrfach-Abos abschließen mussten – für den Konsumenten teuer, für den Anbieter ärgerlich, weil der Run ausblieb und die Rechte kaum finanzierbar waren, für die Liga insgesamt also schlecht. Theoretisch könnte sich nun ein Anbieter alle Live-Rechte sichern. In der Praxis dürfte es zwar nicht dazu kommen, weil dies extrem teuer wäre. Das heißt aber nicht, dass erneut Mehrfach-Abos notwendig sein werden. Denn durch die erfolgreichen Verhandlungen mit den Kartellwächtern erhofft sich die Liga, dass Rechtenehmer gemeinsame Abo-Modelle anbieten.

Wie läuft die Auktion konkret ab?

Interessenten bieten für jedes Paket einzeln, die jeweiligen Auktionstage folgen strengen Regeln und Zeitplänen. Die Liga setzt Vorbehaltspreise für die jeweiligen Rechtepakete fest. Bieten mehrere Interessenten eine Summe oberhalb dieser Vorbehaltspreise und liegt das zweithöchste Angebot mehr als 20 Prozent hinter dem des Höchstbietenden, kommt es zur Annahme. Liegt nur ein Angebot über dem Ziel und dabei 20 Prozent höher als das des “Zweiten”, wird das Paket ebenfalls vergeben. Nicht vergeben wird beispielsweise, wenn mehrere oberhalb des Vorbehaltspreises liegen, das Top-Angebot den Zweiten aber nicht um mindestens 20 Prozent übersteigt. Dann informiert die Liga die Bieter darüber und diese starten in eine neue Runde, die sogenannte Reservationspreis-Auktion, die wieder denselben Kriterien folgt. Gleiches gilt, wenn kein Angebot auf Vorbehaltsniveau eintrifft. Bis Ende April sollten die Rechte vergeben sein.

Benni Hofmann

Entwarnung bei Guirassy und Undav

Mit dick bandagiertem linken Oberschenkel und nicht weniger eingewickeltem rechten Knie beendeten Serhou Guirassy und Deniz Undav die Partie gegen Frankfurt (3:0). Erste Untersuchungen am heutigen Sonntag schließen schwere Blessuren aus.

Torschützen gegen Frankfurt: Deniz Undav (hinten) und Serhou Guirassy.

Torschützen gegen Frankfurt: Deniz Undav (hinten) und Serhou Guirassy.

IMAGO/Pressefoto Baumann

Ihre gute Laune ließ schon vermuten, dass es schlimmer aussah, als es letztlich sein würde. Feixend und fröhlich lachend saßen Deniz Undav und Serhou Guirassy nach ihren Auswechslungen in der 78. Minute und der Nachspielzeit der Partie am Samstagabend auf der Stuttgarter Bank. Obwohl der deutsche Nationalspieler einen Eisverband ums rechte Knie und der Mann aus Guinea ähnliches um den linken Oberschenkel gewickelt hatte.

Befürchtungen, die beiden Torjäger könnte es schwerer erwischt haben, wurden am Sonntag weitgehend ausgeräumt. Weder der eine noch der andere hat strukturelle Schäden davongetragen. Bei Undav handelt es sich um eine leichte Reizung, bei Guirassy um einen Pferdekuss im Oberschenkel. Am Mittwoch, zum Start in die Vorbereitung auf die anstehende Sonntagspartie gegen Werder Bremen, soll das torgefährliche Duo wieder ins Training einsteigen.

Guirassy löst Gomez ab

Am Samstag hatten Guirassy und Undav den VfB mit ihren Treffern mal wieder auf die Siegerstraße geschossen. Zum neunten Sieg im elften ungeschlagenen Bundesligaspiel in Folge. Für den Nationalspieler Guineas war es das 25. Saisontor, wodurch er den bisherigen Klub-Rekordhalter entthront hat: Mario Gomez traf 2008/09 in einer Spielzeit 24-mal. In einer gesamten wohlgemerkt. Guirassy hat jetzt noch fünf Partien Zeit, um seine eigene Bestmarke weiter hochzuschrauben. Undavs 2:0 gegen Frankfurt war sein 16. Treffer in seinem Premierenjahr in der Bundesliga. Dazu kommen weitere beachtliche neun Assists.

“Wenn man weiß, dass man vorne zwei solche Stürmer hat, dann ist es leichter”, meinte Maximilian Mittelstädt im abendlichen Aktuellen Sportstudio zur Wichtigkeit des Sturmduos. “Man weiß, dass man in jeder Phase des Spiels die Qualität hat, um zu treffen. Das gibt einem auf dem Platz ein sehr gutes Gefühl.” Sicherheit, die die Mannschaft auch auf dem Platz ausstrahlt.

Auch in Zukunft? Wenn es nach Undav geht, auf jeden Fall. “Ich habe schon öfter gesagt, dass ich mir das auf jeden Fall vorstellen kann, dass ich mich hier wohlfühle”, so der Leihstürmer aus Brighton. “Wir spielen überragenden Fußball, haben alle Spaß. Ich genieße das. Wenn man so wertgeschätzt wird,  möchte man natürlich bleiben.”

Was Guirassy denkt, behält der öffentlichkeitsscheue 28-Jährige für sich. Kapitän Waldemar Anton ist jedenfalls zuversichtlich: “Serhou fühlt sich auch sehr wohl.” Auch wenn die Frage zu einem möglichen Abschied nicht thematisiert wird. “Wir haben hier einen unglaublichen Teamspirit”, so der Abwehrchef. “Ich glaube, es ist nicht so einfach, das hinter sich zu lassen.”

George Moissidis

Hoeneß verdeutlicht: “Dieses Jahr braucht man verdammt viele Punkte”

VfB bereits für die Europa League qualifiziert 13.04.2024

Hoeneß verdeutlicht: “Dieses Jahr braucht man verdammt viele Punkte”

1:19Trotz sieben Punkte Vorsprung auf RB Leipzig will Stuttgart-Trainer Sebastian Hoeneß noch nicht von der Champions League träumen. Trotzdem findet der 41-Jährige, dass sie auf einem guten Weg sind.

Bleiben Undav und Guirassy? “Es wird ein langer Sommer”

Auch am Samstagabend gegen Eintracht Frankfurt überzeugten Deniz Undav und Serhou Guirassy gemeinsam. Aber spielen sie auch in der kommenden Saison noch in Stuttgart?

Kongeniales Duo: Deniz Undav (li.) und Serhou Guirassy.

Kongeniales Duo: Deniz Undav (li.) und Serhou Guirassy.

IMAGO/Eibner

Am Ende der Partie saßen sie nebeneinander auf der Bank. Der eine mit bandagiertem Knie, der andere mit bandagiertem Oberschenkel. “Ich habe bei einem Pass auf Chris Führich was gespürt, aber ich komme ja langsam ins Alter, gehe auf die 30 zu”, scherzte der 27-jährige Undav im Anschluss an das 3:0 gegen Eintracht Frankfurt bei Sky – und spielte auch die Blessur seines Sturmpartners herunter: “Er wollte sich einfach feiern lassen, er hat ja ein Tor gemacht.”

Mal wieder. Mit seinem 25. Tor überholte Guirassy Mario Gomez als besten VfB-Torschützen in einer Bundesliga-Saison. Seiner letzten im Dress der Schwaben? “Wir diskutieren das ja schon seit zwei Jahren”, beantwortete VfB-Sportdirektor Fabian Wohlgemuth diese Frage nach der Partie. “Es waren zwei Wechselperioden und er ist jeweils geblieben. Wenn wir jetzt die Champions League erreichen, vielleicht überlegt er es sich dann nochmal.” Eine Tendenz wollte Wohlgemuth zwar nicht abgeben, bestätigte aber, dass “im Hintergrund Gespräche stattfinden” und die Verantwortlichen “versuchen, unser Bestes zu geben, um ihn hierzubehalten”.

Podcast

Wie macht Leverkusen das eigentlich?


15:39 Minuten

alle Folgen

Auch der Verbleib seines kongenialen Partners Undav ist noch nicht gesichert. Der Leihspieler, der gegen Frankfurt mit einem Tor und einer Vorlage glänzte, gehört Brighton & Hove Albion, der VfB verfügt allerdings über eine Kaufoption von rund 20 Millionen Euro. “Er hat noch Vertrag in Brighton”, stellte Wohlgemuth klar. “Wir schauen, dass wir eine Lösung finden.” Zuletzt hatte Brighton-Coach Roberto de Zerbi gesagt, dass Undav im Sommer zurückkehren werde – und damit wiederum für Unverständnis beim VfB gesorgt.

Und Undav selbst? Der bekräftigte den Wunsch nach einem Verbleib bei den Schwaben. “Ich kann es mir gut vorstellen”, so der Nationalspieler. “Es macht richtig Spaß hier und wenn man so wertgeschätzt wird, dann möchte man bleiben.” Eine Garantie abgeben wollte Undav aber auch nicht: “Es wird ein langer Sommer. Mal schauen, was passiert.”

Der VfB und die Begehrlichkeiten – das Thema dürfte den Verein nach der Fabel-Saison also in Zukunft eingehend beschäftigen. Zumal Sebastian Hoeneß’ Vater Dieter vor der Partie angedeutet hatte, dass der Coach in seinem erst im März verlängerten Vertrag eine Ausstiegsklausel fixiert haben könnte. “Bei einem Trainer muss es eben auch schon so sein, dass er auch von sich aus die Möglichkeit hat, ein Arbeitsverhältnis zu beenden, wenn manche Parameter nicht stimmen”, so Hoeneß senior. “Ich finde, das ist heutzutage Usus.” Der kicker hatte bereits berichtet, dass Hoeneß sich zusichern lassen hatte, bei entsprechender Gelegenheit den Verein verlassen zu können.

Mit Blick auf die einmal mehr überzeugende Leistung gegen Frankfurt am Samstagabend dürfte das Interesse am Stuttgarter Personal jedenfalls nicht abnehmen.

Bleiben Undav und Guirassy? “Es wird ein langer Sommer”

Auch am Samstagabend gegen Eintracht Frankfurt überzeugten Deniz Undav und Serhou Guirassy gemeinsam. Aber spielen sie auch in der kommenden Saison noch in Stuttgart?

Kongeniales Duo: Deniz Undav (li.) und Serhou Guirassy.

Kongeniales Duo: Deniz Undav (li.) und Serhou Guirassy.

IMAGO/Eibner

Am Ende der Partie saßen sie nebeneinander auf der Bank. Der eine mit bandagiertem Knie, der andere mit bandagiertem Oberschenkel. “Ich habe bei einem Pass auf Chris Führich was gespürt, aber ich komme ja langsam ins Alter, gehe auf die 30 zu”, scherzte der 27-jährige Undav im Anschluss an das 3:0 gegen Eintracht Frankfurt bei Sky – und spielte auch die Blessur seines Sturmpartners herunter: “Er wollte sich einfach feiern lassen, er hat ja ein Tor gemacht.”

Mal wieder. Mit seinem 25. Tor überholte Guirassy Mario Gomez als besten VfB-Torschützen in einer Bundesliga-Saison. Seiner letzten im Dress der Schwaben? “Wir diskutieren das ja schon seit zwei Jahren”, beantwortete VfB-Sportdirektor Fabian Wohlgemuth diese Frage nach der Partie. “Es waren zwei Wechselperioden und er ist jeweils geblieben. Wenn wir jetzt die Champions League erreichen, vielleicht überlegt er es sich dann nochmal.” Eine Tendenz wollte Wohlgemuth zwar nicht abgeben, bestätigte aber, dass “im Hintergrund Gespräche stattfinden” und die Verantwortlichen “versuchen, unser Bestes zu geben, um ihn hierzubehalten”.

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Wie macht Leverkusen das eigentlich?


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Auch der Verbleib seines kongenialen Partners Undav ist noch nicht gesichert. Der Leihspieler, der gegen Frankfurt mit einem Tor und einer Vorlage glänzte, gehört Brighton & Hove Albion, der VfB verfügt allerdings über eine Kaufoption von rund 20 Millionen Euro. “Er hat noch Vertrag in Brighton”, stellte Wohlgemuth klar. “Wir schauen, dass wir eine Lösung finden.” Zuletzt hatte Brighton-Coach Roberto de Zerbi gesagt, dass Undav im Sommer zurückkehren werde – und damit wiederum für Unverständnis beim VfB gesorgt.

Und Undav selbst? Der bekräftigte den Wunsch nach einem Verbleib bei den Schwaben. “Ich kann es mir gut vorstellen”, so der Nationalspieler. “Es macht richtig Spaß hier und wenn man so wertgeschätzt wird, dann möchte man bleiben.” Eine Garantie abgeben wollte Undav aber auch nicht: “Es wird ein langer Sommer. Mal schauen, was passiert.”

Der VfB und die Begehrlichkeiten – das Thema dürfte den Verein nach der Fabel-Saison also in Zukunft eingehend beschäftigen. Zumal Sebastian Hoeneß’ Vater Dieter vor der Partie angedeutet hatte, dass der Coach in seinem erst im März verlängerten Vertrag eine Ausstiegsklausel fixiert haben könnte. “Bei einem Trainer muss es eben auch schon so sein, dass er auch von sich aus die Möglichkeit hat, ein Arbeitsverhältnis zu beenden, wenn manche Parameter nicht stimmen”, so Hoeneß senior. “Ich finde, das ist heutzutage Usus.” Der kicker hatte bereits berichtet, dass Hoeneß sich zusichern lassen hatte, bei entsprechender Gelegenheit den Verein verlassen zu können.

Mit Blick auf die einmal mehr überzeugende Leistung gegen Frankfurt am Samstagabend dürfte das Interesse am Stuttgarter Personal jedenfalls nicht abnehmen.

Der VfB hat Chancen auf den DFL-Supercup

Mit ein wenig Glück könnte der VfB Stuttgart noch in diesem Jahr um seinen ersten Titel seit 2007 spielen: den DFL-Supercup.

Spielt die Erfolgswelle den VfB Stuttgart (hier Angelo Stiller) bis ins Finale um den DFL-Supercup?

Spielt die Erfolgswelle den VfB Stuttgart (hier Angelo Stiller) bis ins Finale um den DFL-Supercup?

IMAGO/Sportfoto Rudel

Das Ticket für die Champions League hat der VfB Stuttgart sechs Spieltage vor dem Ende der Bundesliga-Saison fest im Blick. Doch die Mannschaft von Trainer Sebastian Hoeneß könnte sich im Endspurt noch für einen zweiten Wettbewerb qualifizieren: den DFL-Supercup. Dafür müssten allerdings zwei Dinge zusammenkommen. Erstens müsste der VfB die Saison als Vizemeister abschließen, zweitens Bayer 04 Leverkusen neben der Meisterschaft auch den DFB-Pokal gewinnen.

Unmöglich ist beides nicht: Die Schwaben gehen an diesem Samstag zwar als Tabellendritter ins Heimspiel gegen Eintracht Frankfurt (15.30 Uhr, LIVE! bei kicker), sind aber seit dem vergangenen Wochenende punktgleich mit dem zweitplatzierten FC Bayern und können zumindest heimlich darauf spekulieren, dass der Rekordmeister erst einmal dem möglichen Champions-League-Titel alles unterordnet. Und die Leverkusener gehen als haushoher Favorit ins DFB-Pokal-Finale gegen den abstiegsgefährdeten Zweitligisten 1. FC Kaiserslautern am 25. Mai.

Grundsätzlich stehen sich im DFL-Supercup der amtierende Meister und der amtierende Pokalsieger gegenüber. Holt eine Mannschaft das Double, rückt als Gegner der Vizemeister nach, so wie zuletzt Borussia Dortmund 2019 und 2020, als die Bayern beide nationalen Titel abräumten.

Endet Bayerns zwölfjährige Serie im DFL-Supercup?

Sollten die Münchner 2024 tatsächlich den Stuttgartern den Vortritt lassen müssen, würde eine noch längere Serie enden als die in der Meisterschaft: In den vergangenen zwölf Jahren waren die Bayern stets im DFL-Supercup dabei. Nur logisch, dass sie mit zehn Titeln vor dem BVB (6) auch Rekordsieger des Wettbewerbs sind, den es zwischen 1987 und 1996 gab und seit 2008 wieder gibt. Jüngster Sieger ist RB Leipzig, der VfB triumphierte 1992 in seiner einzigen Finalteilnahme (3:1 gegen Hannover 96).

zum Thema:

In diesem Jahr wird am Samstag, 17. August, um den DFL-Supercup gespielt und damit am Wochenende der ersten DFB-Pokal-Runde. Die beiden Supercup-Teilnehmer treten zu ihren Pokal-Erstrundenduellen wie schon in den vergangenen beiden Jahren erst im Herbst an. Wo der Supercup ausgetragen wird, wird die DFL erst bekanntgeben, wenn die Finalisten feststehen. Falls der VfB einer davon ist, winkt ihm der erste Titel seit der Meisterschaft 2007.

Hoeneß kündigt trotz “Versprechen” an: “Mich wird keiner auf dem Zaun sehen”

Der VfB Stuttgart kann bereits am Samstagabend die Europa-League-Teilnahme festzurren. Dass Sebastian Hoeneß dann zu den Fans auf den Zaun klettert, schloss der Cheftrainer der Schwaben am Freitag allerdings aus.

Er richtet den Fokus auf Frankfurt - und den Saison-Endspurt: VfB-Coach Sebastian Hoeneß.

Er richtet den Fokus auf Frankfurt – und den Saison-Endspurt: VfB-Coach Sebastian Hoeneß.

imago images

Nur einen Punkt braucht der VfB Stuttgart noch, um sich zumindest schon einmal die Teilnahme an der Europa League zu sichern. “Sechs Spieltage vor Schluss …”, sagte Sebastian Hoeneß auf der Pressekonferenz der Schwaben vor dem Heimspiel gegen Eintracht Frankfurt am Samstagabend (18.30 Uhr, LIVE! bei kicker) fast ungläubig: “Das sollte uns Kraft und Energie geben.” Das Ziel möglichst schon am Samstag zu erreichen.

Dass Hoeneß vor einiger Zeit “versprach”, gemeinsam mit den Fans auf dem Zaun zu feiern, wenn Stuttgart etwas erreicht habe, ließ den 41-Jährigen schmunzeln. “Mich wird keiner auf dem Zaun sehen”, kündigte Hoeneß an, um grinsend anzufügen: “Außer etwas bleibt im Zaun hängen, was mir gehört, was ich runterholen muss, sonst werde ich da sicher nicht hochklettern.”

Denn natürlich schielt in Stuttgart inzwischen alles auf die Champions League, auch diese Chance ist zum Greifen nahe. Hoeneß aber warnt vor dem “schwierigen Programm”, das nach Frankfurt (H) noch Bremen (A), Leverkusen (A), Bayern (H), Augsburg (A) und Gladbach (H) vorsieht.

Hoeneß warnt vor Frankfurts “unglaublichem Speed”

Sein voller Fokus gilt allerdings der Eintracht, die er trotz jüngerer Rückschläge “voll im Soll” sieht. Hoeneß ist der Respekt vor dem Tabellensechsten deutlich anzumerken. Gerade auch durch die Winter-Transfers habe die SGE einen “außergewöhnlich gut besetzten Kader” mit “unglaublichem Speed” – “insbesondere vorne”. Dem Ex-Stuttgarter Omar Marmoush attestiert Hoeneß eine “überragende Saison”.

Weil Stuttgart der Mannschaft von Trainer Dino Toppmöller Ende November die bis dato einzige Heimniederlage in dieser Spielzeit (1:2) beibringen konnte, bestehen womöglich Revanche-Gelüste. Hoeneß erwartet eine “richtig harte Nuss” und ein Team, das “immer in der Lage ist, uns weh zu tun”. Sein Gegenmittel? “Wir brauchen einen guter Plan mit und gegen den Ball.”

Nach dem abgeschlossenen Stadionumbau und angesichts einer ausverkauften Heimkulisse spricht Hoeneß von “herausragenden Rahmenbedingungen” und “riesiger Vorfreude”. Als er dann noch erfuhr, dass Stuttgart bis dato alle seine 18.30-Uhr-Spiele in dieser Saison gewonnen hat (5/0/0), lachte Hoeneß: “Ich hoffe, dass es so bleibt.” Der erste 18.30-Uhr-Sieg in dieser Saison? In Frankfurt.

Fragezeichen hinter Nübel – Hoeneß widerspricht bei Seimen-Frage vehement

Mit kleineren Personalsorgen geht der VfB Stuttgart das Heimspiel gegen Eintracht Frankfurt an. Bei der Frage, ob Dennis Seimen für den angeschlagenen Alexander Nübel zwischen den Pfosten stehen könnte, widersprach Cheftrainer Sebastian Hoeneß vehement.

Kandidaten fürs VfB-Tor: Dennis Seimen (li.) wird Alexander Nübel am Samstag definitiv nicht vertreten.

Kandidaten fürs VfB-Tor: Dennis Seimen (li.) wird Alexander Nübel am Samstag definitiv nicht vertreten.

imago images

Zu Beginn der Pressekonferenz vor dem Frankfurt-Spiel am Samstagabend (18.30 Uhr, LIVE! bei kicker) kam Sebastian Hoeneß aufs Personal zu sprechen. Anthony Rouault könne nach seiner schweren Gesichtsverletzung beim 2:0 gegen Union zwar wieder “Teile im Mannschaftstraining mitmachen, aber alles noch ohne Körperkontakt”. Der VfB-Coach schloss aber nicht aus, “dass er gegen Bremen dabei sein wird”. Dort gastieren die Schwaben am 21. April.

Ebenfalls vorerst keine Option sind Josha Vagnoman, der wegen einer “Ermüdungsreaktion im Mittelfuß” ausfällt, und Lilian Eggloff, den eine muskuläre Verletzung seit ein paar Wochen ausbremst.

Nübels gutes Zeichen “nach innen und außen”

Ein “Fragezeichen” steht weiter hinter einem Einsatz von Alexander Nübel, bei dem Hoeneß “noch nicht das 100-prozentige Go” geben wollte. Bei der “außergewöhnlichen Parade gegen Adeyemi” habe sich der Stuttgarter Stammkeeper in Dortmund eine muskuläre Verletzung im Gesäßbereich zugezogen.

Die Vertragsverlängerung Nübels hellt Hoeneß’ Stimmung indes freilich auf. “Ich freue mich total, dass wir Alex nächstes Jahr noch bei uns im Tor stehen haben”, sagte der 41-Jährige am Freitag. Nübel sei “vom ersten Spiel an ein Riesenfaktor für uns” gewesen, gerade die “mentale Stärke” des ehemaligen Schalker Keepers imponiert Hoeneß. Die Reaktion nach dem “Bock gegen Heidenheim” beim Spiel gegen den BVB sei “krass” und stehe dafür sinnbildlich.

Dass der “super Typ” und “Fanliebling” bleibt, hält Hoeneß für ein gutes Zeichen “nach innen und außen”. Bei der Frage, ob Top-Talent Dennis Seimen im Falle eines Nübel-Ausfalls die Chance bekommen könnte, verdunkelte sich die Miene beim VfB-Coach. “Ist das eine ernst gemeinte Frage?”, begann der gebürtige Münchner, um hinzuzufügen: “Nein, Dennis ist ein großes Talent, trainiert sehr, sehr gut und wird sicher irgendwann seine Einsätze bekommen. Aber Fabian Bredlow ist unsere Nummer zwei, das war er vor Kurzem dreimal. Er hat das richtig gut gemacht. Da kann ich nicht viel mit anfangen. Das hat überhaupt nichts mit Dennis zu tun.”

Es sei keine Zeit für “Experimente”. Hoeneß schloss das Thema mit den Worten: “Ich kann nicht richtig nachvollziehen, solche Gedanken überhaupt anzubringen, aber das ist auch eine andere Perspektive.”

“Ein, zwei Varianten durchtrainiert”: Wo läuft Stiller auf?

Doch wer wird neben Rückkehrer Waldemar Anton – der Kapitän war gesperrt – in der ersten Elf stehen? “Es gibt Härtefälle”, bestätigt Hoeneß, dem diese Art von “Kopfschmerzen” allerdings lieber seien. “Es gibt viele Spieler, die es verdient hätten, zu spielen.”

Bei Angelo Stiller sei es indes “nicht sicher, dass er wieder vorrutscht”. Die Schwaben hätten “ein, zwei Varianten durchtrainiert”. Welche zum Einsatz kommt, ließ Hoeneß offen.

Tuchel freut sich für Nübel: “Ich sehe nur Gewinner”

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