Endspiel gegen Österreich: So qualifiziert sich Deutschland noch für Olympia

Kroatien hat das erste Olympia-Ticket beim Qualifikationsturnier in Hannover gelöst. Nach Österreichs Kantersieg gegen Algerien wartet auf die deutsche Handball-Nationalmannschaft am Sonntag ein Endspiel – in dem allerdings auch ein Remis reichen würde.

Hohe Hürde: Julian Köster setzt sich gegen Österreich im Eins-gegen-eins durch.

Hohe Hürde: Julian Köster setzt sich gegen Österreich im Eins-gegen-eins durch.

Sascha Klahn

Nach dem erwartungsgemäß deutlichen 41:29-Auftaktsieg gegen Algerien musste die DHB-Auswahl am Samstagnachmittag einen empfindlichen Rückschlag im Kampf um ein Olympia-Ticket hinnehmen. Das verdiente 30:33 gegen Kroatien setzt Deutschland unter Druck vor dem abschließenden Vergleich mit den punktgleichen Österreichern.

Diese hatten nach ihrer 29:35-Niederlage gegen Kroatien am späten Samstagnachmittag mit 41:26 gegen die Algerier gewonnen. “An der Ausgangslage verändert sich für uns nichts. Das Spiel gegen Österreich ist und bleibt ein Endspiel”, stellte Bundestrainer Alfred Gislason nach der Niederlage am Samstag klar. Julian Köster versprühte Optimismus: “Wir brauchen eine bessere Chancenverwertung und eine kompaktere Abwehr – dann bin ich positiv, dass wir das Spiel morgen gewinnen können.”

Algeriens letzter Treffer hilft DHB-Team

Doch was bedeuteten die Ergebnisse wirklich für das direkte und entscheidende Duell am Sonntag ab 14.10 Uhr? Die jeweils letzten Treffer der beiden Partien waren durchaus bedeutend. Der 26. und letzte Treffer Algeriers kurz vor Schluss verschafft dem DHB-Team tatsächlich einen Vorteil. Denn: Beide Kontrahenten haben nun 2:2 Zähler auf dem Konto, dabei eine Tordifferenz von +9 – und beide warfen gegen Algerien am Ende 41 Tore.

Da Deutschland allerdings gegen Kroatien 30 Tore warf – und nicht nur 29 wie Österreich -, reicht dem DHB-Team sogar ein Remis für das Olympia-Ticket. Die ÖHB-Auswahl dagegen muss am Sonntag zwingend gewinnen, um sich den Traum von der ersten Olympia-Teilnahme seit 1936 zu verwirklichen.

Unentschieden wie bei der EM?

Auf ein Unentschieden – schon bei der EM trennten sich Deutschland und Österreich mit 22:22 – wird sich speziell Alfred Gislason nicht verlassen wollen. Schließlich hängt der Job des Bundestrainers am Olympia-Ticket. Qualifiziert sich der Europameister von 2016 nicht für Paris, dann wäre die jüngste Vertragsverlängerung des Isländers bis 2027 nichtig.

Algerien ist derweil schon sicher ausgeschieden, da beide möglichen Direktvergleiche mit Österreich und Deutschland verloren wurden. Kroatien ist durch das Österreich-Ergebnis dagegen sicher qualifiziert und Gruppensieger, da beide Verfolger geschlagen wurden.

Pleite gegen Kroatien: Deutschland bangt um Olympia, Gislason um seinen Job

Die deutsche Handball-Nationalmannschaft muss um ihr Olympia-Ticket bangen: Der Europameister von 2016 kassierte am Samstagnachmittag in Hannover eine verdiente 30:33 (10:16)-Niederlage gegen überlegene Kroaten. Am Sonntag steht auch Alfred Gislasons Job auf dem Spiel.

Unverständnis: Julian Köster versteht in dieser Situation die Welt nicht mehr.

Unverständnis: Julian Köster versteht in dieser Situation die Welt nicht mehr.

imago images

Nach dem erst nach der Pause deutlichen 41:29-Erfolg gegen Außenseiter Algerien war sich das DHB-Team bewusst, dass es sich gegen Kroatien würde steigern müssen. Im zweiten Spiel unter Nationalcoach Dagur Sigurdsson zeigten die Kroaten Deutschland aber früh die Grenzen auf.

Olympia-Quali am Samstag

Angeführt vom starken Domagoj Duvnjak stellte Kroatien rasch auf 5:1, auch in der Folge setzte der zweimalige Olympiasieger immer wieder die Akzente. Von 9:4 ging es auf 11:5 für Sigurdssons Team, Gislason war zu Wechseln gezwungen und holte mitunter auch den blassen Juri Knorr vom Feld. Das Spiel im Angriff blieb aber zu fehleranfällig und auch die Chancenverwertung war wie gegen Algerien ein Hauptproblem.

Wieder ärgert Kuzmanovic das DHB-Team

Im ersten Abschnitt häufte der bei der EM gegen Deutschland (30:24) schon überragende Dominik Kuzmanovic alleine acht Paraden an – dabei entschärfte er auch zwei Siebenmeter. Kroatien war emotional voll da und versenkte 70 Prozent seiner Würfe, die DHB-Auswahl stand in dieser Statistik nur bei 50 Prozent.

Gerade aus dem Rückraum enttäuschte der Europameister von 2016 – damals triumphierte das DHB-Team ausgerechnet unter Sigurdsson – mit einer Ausbeute von nur zwei Toren bei sieben Versuchen. Kroatien hatte aus neun Metern sieben seiner zehn Würfe im Tor untergebracht.

Nach dem Seitenwechsel kämpfte sich der Gastgeber in Hannover zurück, Sebastian Heymann kam ein wenig in Fahrt. Beim Stand von 17:20 nahm ein sichtlich angefressener Sigurdsson eine Auszeit. Doch das DHB-Team war nun präsenter in den Zweikämpfen und entschlossener im Angriff. Der schon gegen Algerien überragende Renars Uscins nahm immer wieder das Herz in die Hand, erzielte am Ende acht Tore und wurde zum “Player of the Match” gekürt (24:26, 51.).

Endspiel gegen Österreich

In den letzten zehn Minuten sah Heymann allerdings eine diskutable Rote Karte nach Foul an Duvnjak (53.), dann geriet Deutschland immer mehr aus dem Tritt. Am Ende stand ein verdienter 33:30-Erfolg für Kroatien, das für Olympia planen darf.

Nach der Niederlage wächst derweil der Druck aufs DHB-Team, das am Sonntag (14.10 Uhr) nun gegen Österreich unter Zugzwang steht. Nur die beiden Bestplatzierten der Vierergruppe lösen ihr Ticket für Olympia.

Bundestrainer Gislason bangt dabei um seinen Job: Die jüngst verkündete Vertragsverlängerung bis 2027 hat nur Gültigkeit, wenn das DHB-Team auch nach Paris fährt.

Reng über Bundesrepublik gegen DDR: “Dieses Spiel bleibt ein Kuriosum”

Bei der WM 1974 in Deutschland trafen Bundesrepublik und DDR direkt aufeinander. Bestseller-Autor Ronald Reng hat über diesen gesellschaftlichen Moment ein Buch geschrieben. Im kicker-Interview spricht er darüber.

Mit einem besonderen Spiel des deutschen Fußballs hat sich Ronald Reng (re.) ganz genau befasst.

Mit einem besonderen Spiel des deutschen Fußballs hat sich Ronald Reng (re.) ganz genau befasst.

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Herr Reng, Sie sind Jahrgang 1970 und mit zwei deutschen Staaten aufgewachsen. Wie würden Sie dieses Gefühl jemandem beschreiben, der das nicht mehr erlebt hat?

Es war Normalität geworden, dass da eine Mauer durch Deutschland läuft – und ich als Westdeutscher mit diesem anderen Staat nichts zu tun habe. Über den DDR-Fußball etwa hat man kaum etwas erfahren. Für mich hat sich die DDR sehr weit weg angefühlt.

Jahrgang 1970 bedeutet auch, dass Sie für das Spiel damals zu jung waren. Wann sind Sie damit zum ersten Mal in Berührung gekommen?

Meine erste WM war 1978. Aber die Namen Sparwasser und Croy kannte ich da schon. WM-Bücher waren für uns Kinder damals die Hauptinformationsquelle, und die Fotos von Jürgen Sparwassers Tor und einer Parade von Torwart Jürgen Croy hatte ich mir wohl tausendmal angeschaut – einfach, weil es kaum andere Informationsquellen über Fußball gab. Wobei die Niederlage gegen die DDR für uns Kinder in Westdeutschland kein so großes Ding war. Die Bundesrepublik war ja Weltmeister geworden.

Fand die WM 1974 in einer heiklen Phase der deutsch-deutschen Beziehungen statt?

Es hätte heikel werden können, weil acht Wochen vorher Günter Guillaume, ein DDR-Spion im Kanzleramt, enttarnt worden und Bundeskanzler Willy Brandt daraufhin zurückgetreten war. Doch beide deutsche Staaten hatten ein Interesse, Brandts Entspannungspolitik trotz des Spionagefalls fortzusetzen. Die Bundesrepublik profierte von dieser Politik wirtschaftlich, die DDR erhielt internationale Anerkennung. So haben beide Staaten versucht, den Fall Guillaume möglichst klein zu halten. Das Fußballspiel wurde mit Neugierde erwartet, in keiner Weise fand da ein kalter Krieg statt.

Den großen Aufwand, den der Osten im Leistungssport betrieb, hielt der Westen für nicht leistbar.

Ronald Reng

Wie brisant waren Sportvergleiche zwischen Bundesrepublik und DDR generell?

Die DDR hatte ja erst ab den 1960er Jahren eigene Auswahlteams, nahm den Sport dann aber extrem ernst, weil sie erkannt hatte, dass es ihre beste Möglichkeit war, Weltklasse darzustellen. So wurden Sporterfolge in der DDR Staatsziel. Sportler sollten zeigen, was für ein fortschrittlicher, erfolgreicher Staat die DDR doch sei. Für die Bundesrepublik war es zunächst ein Schock, dass die DDR im Sport plötzlich viel besser war. Den großen Aufwand, den der Osten im Leistungssport betrieb, hielt der Westen – das sagte selbst Brandt – allerdings für nicht leistbar. Doch im Fußball fühlte sich die Bundesrepublik der DDR weit überlegen.

Worauf hatten Sie sich bei der Recherche am meisten gefreut?

Auf die Frage ‘Wie war das Leben eines Nationalspielers in der DDR?’, die mir Lothar Kurbjuweit, Gerd Kische und Konrad Weise toll beantwortet haben. Spitzensportler führten in der DDR ein Leben von Privilegierten. Die Fußballer wurden zum Beispiel oft in Westdevisen bezahlt, sie erhielten teilweise hohe Schwarzgeldzahlungen und durften in den Westen reisen. Aber gleichzeitig haben 1974 viele von ihnen wegen der Wohnungsnot in der DDR wie normale Junggesellen auch in Ein-Zimmer-Wohnungen gelebt. Ich wollte in dem Buch über das Fußballspiel hinaus Geschichte erzählen: Wie war die Zeit? Da halfen mir die Schilderungen der DDR-Auswahlspieler von ihrem Alltag genauso wie Gespräche mit Zeitzeugen bis hin zu einem damaligen RAF-Mitglied.

Das Schlüsselspiel des Bernd Hölzenbein

Was haben Sie bei der Recherche erfahren, das komplett neu für Sie war?

Für uns in Frankfurt war Bernd Hölzenbein Ende der 1970er Jahre eine große Nummer. Bei den Recherchen ist mir aufgefallen, dass er schon 27 war, als er ein halbes Jahr vor der WM 1974 sein erstes Länderspiel bestritt. Er selbst hat gesagt, dass das Spiel gegen die DDR das Schlüsselspiel seiner Karriere wurde: eben weil er nicht mitspielte. Wegen der Niederlage wurde die Mannschaft verändert – und er kam von der Ersatzbank in die erste Elf. Das folgende Spiel gegen Jugoslawien war dann sein erstes Länderspiel über 90 Minuten.

Warum hat die DDR, der Außenseiter, den Gastgeber eigentlich mit 1:0 geschlagen?

In der ersten Viertelstunde hat die Bundesrepublik die DDR hinten eingeschnürt, toll Fußball gespielt, aber kein Tor geschossen. Dann hat es die taktisch gut organisierte DDR geschafft, das Spiel der Bundesrepublik immer mehr zu stören und der Partie ihr langsameres Tempo aufzudrücken – mit einzelnen schnellen Kontern, vor denen die Bundesrepublik zunehmend Respekt zeigte. Georg Schwarzenbeck, ein schneller Manndecker, hatte das gemeinsam mit Franz Beckenbauer zwar ganz gut im Griff, doch als er für den langsameren Horst-Dieter Höttges ausgewechselt wurde, fiel das Gegentor durch dessen Gegenspieler Jürgen Sparwasser.

Jürgen Sparwasser trifft gegen die BRD, WM 1974

Jürgen Sparwasser entwischt auch Horst-Dieter Höttges (re.), der bereits am Boden liegt.
imago/Werner Schulze

Was waren DDR-Trainer Georg Buschner und BRD-Coach Helmut Schön für Typen – gerade im direkten Vergleich?

Beide hatten eine ganz andere Arbeitsmethodik. Buschner hatte damals schon einen ziemlich wissenschaftlichen Ansatz und sogar etliche Spielbeobachter und Videoanalysten in seinem Stab, was damals einer Revolution gleichkam. Auch hat er Leichtathletik-Trainer von Hochschulen für Athletik- und Ausdauertraining hinzugezogen. Helmut Schön hat auf dem Spielfeld viel der Entscheidungsfreude seiner Spieler überlassen, während die DDR einem klar ausgearbeiteten Plan folgte.

War der Verlierer, der spätere Weltmeister, hinterher der eigentliche Gewinner?

In der Nachbetrachtung gab es nur Gewinner: Die bundesdeutschen Spieler durften glauben, diese Niederlage sei der entscheidende Wendepunkt gewesen. Nach personellen Umstellungen sei man danach richtig in Schwung gekommen. Bei einem Jubiläumstreffen hat Hölzenbein zu den DDR-Spielern gesagt: “Danke, dass ihr gegen uns gewonnen habt.” Die DDR wiederum konnte sagen: Wir haben den späteren Weltmeister geschlagen! Das war für sie der schönste aller Außenseiter-Siege. Das bleibt ihnen bis heute.

Was bleibt 50 Jahre später noch vom einzigen A-Länderspiel einer inzwischen geeinten Nation?

Dieses Spiel bleibt ein Kuriosum, weil es das einzige zwischen den beiden deutschen Staaten war. Dass dann auch noch der Außenseiter gewinnt und die andere Mannschaft Weltmeister wird, erhöht den Erinnerungswert. Vor allem aber glaube ich, das Spiel bleibt als eine Art Büroklammer im Gedächtnis, die all die Erinnerungen an jene Siebzigerjahre zusammenhält: Wer Fotos von damals sieht, die langen Haare der Spieler, der denkt sofort auch an all die Aufregungen der Zeit, an den Kampf um eine freiere, lockerere Gesellschaft im Westen, an die Frage, ob es unter Honecker besser werden würde im Osten.

Interview: Niklas Baumgart

Deutschland geht USA aus dem Weg, eine Hammer-Gruppe droht dennoch

Die Olympischen Spiele stehen vor der Tür. Der DBB ist sowohl mit den Männern als auch den Frauen vertreten. Dennis Schröder & Co. können schonmal nicht in der Vorrunde auf die USA treffen – ein Hammer-Los droht dennoch, erst recht für die Frauen.

Er wird die Auslosung nehmen, wie sie kommt: Bundestrainer Gordon Herbert.

Er wird die Auslosung nehmen, wie sie kommt: Bundestrainer Gordon Herbert.

IMAGO/Eibner

Das Teilnehmerfeld bei den Männern ist noch nicht komplett, da zwischen dem 2. und 7. Juli noch vier Qualifikationsturniere in Piräus (Griechenland), Riga (Lettland), San Juan (Puerto Rico) und Valencia (Spanien) absolviert werden müssen. Deutschland ist als Weltmeister indes sicher dabei, ebenso Serbien, Australien, Kanada, Frankreich, Japan, Südsudan und die USA, die mit einer Menge Star-Power antreten wollen und auch deshalb jetzt schon als der Top-Favorit gehandelt werden.

Am Freitag gab die FIBA nun die Lostöpfe bekannt – und Deutschland findet sich dabei in Topf 1 gemeinsam mit den USA und dem Sieger des Qualifikationsturniers in Valencia, wo Spanien, Angola, Libanon, Finnland, Polen und die Bahamas um ein Olympia-Ticket kämpfen. In Topf 2 befinden sich Serbien, Australien und der Sieger des Quali-Turniers in Riga (Georgien, Lettland, Philippinen, Brasilien, Montenegro und Kamerun).

Topf 3 setzt sich zusammen aus Kanada, Frankreich und dem Sieger des Quali-Turniers in San Juan (Litauen, Mexiko, Elfenbeinküste, Italien, Bahrein und Puerto Rico). Zu guter Letzt wäre da noch Topf 4 mit Japan, dem Südsudan und dem Sieger des Qualifikationsturniers in Piräus, wo sich neben Neuseeland, der Dominikanischen Republik und Ägypten auch europäische Topnationen wie Kroatien, Griechenland und Slowenien tummeln – bereits jetzt ist also schon ausgeschlossen, dass in Paris sowohl Luka Doncic (Slowenien) als auch Giannis Antetokounmpo (Griechenland) auflaufen werden können.

Neuauflage des WM-Finales möglich

Aus jedem Topf wird jeweils ein Team in eine der drei Vorrundengruppen gelost. Pro Gruppe werden mindestens zwei und maximal drei europäische Mannschaften vertreten sein. Für Afrika, Asien, Amerika und Ozeanien gilt, dass nicht mehr als ein Team des jeweiligen Kontinents pro Gruppe sein darf.

Sicher ist: Deutschland kann nicht auf die USA treffen, ein Hammer-Los droht dem Weltmeister dennoch. Denkbare Gruppen wären: Vize-Weltmeister Serbien, Kanada und Slowenien/Griechenland oder aber auch Australien, Frankreich und eben Slowenien/Griechenland.

DBB-Frauen droht schwere Gruppe

Die teilnehmenden Nationen bei den Frauen stehen schon fest. Neben Deutschland sind auch Australien, Belgien, Kanada, China, Frankreich, Japan, Nigeria, Puerto Rico, Serbien, Spanien und die USA am Start. Die DBB-Frauen werden sich wohl auch auf eine schwere Vorrunde gefasst machen müssen, befinden sie sich doch gemeinsam mit Puerto Rico und Nigeria in Topf 4.

Topf 1 setzt sich zusammen aus den USA, China und Australien, in Topf 2 befinden sich mit Spanien, Kanada und Belgien weitere Hochkaräter des weltweiten Frauen-Basketballs. Die ebenfalls nicht zu unterschätzenden Serbinnen sowie Japan und Frankreich komplettieren das Teilnehmerfeld in Topf 3.

Gelost wird am kommenden Dienstag ab 19 Uhr im Schweizerischen Mies, dem Hauptsitz des Weltverbandes FIBA. Penny Taylor und Carmelo Anthony warden als Losfeen fungieren.

Schultz’ Bitte verhindert Finkgräfes DFB-Nominierung

In der Bundesliga glänzt Kölns Youngster Max Finkgräfe mit guten Leistungen, doch die U 21 des DFB muss ohne ihn auskommen. Das liegt auch an FC-Trainer Timo Schultz.

Stammspieler in der Bundesliga, aber nicht im U-21-Aufgebot des DFB: Max Finkgräfe.

Stammspieler in der Bundesliga, aber nicht im U-21-Aufgebot des DFB: Max Finkgräfe.

IMAGO/Chai v.d. Laage

Seit Max Finkgräfe am 15. Spieltag beim 0:2 gegen den SC Freiburg erstmals in der Startelf des 1. FC Köln stand, ist der 19-Jährige als Linksverteidiger gesetzt. Mit Emotion, Kampfgeist und Offensivdrang macht sich Finkgräfe bei den Geißböcken unentbehrlich – für die U-Teams des DFB scheint das allerdings nicht zu gelten.

U-21-Coach Antonio Di Salvo ließ Finkgräfe bei seiner aktuellen Nominierung außen vor, setzt stattdessen wieder auf Frankfurts Nathaniel Brown und Gladbachs Luca Netz. Eine Entscheidung, die sportlich schwer nachzuvollziehen ist: Finkgräfe spielt in der Bundesliga seit Wochen  in Top-Form, während Netz mit sich kämpft und Brown noch keinen Auftritt im Oberhaus vorweisen kann.

Schultz bittet Di Salvo um Verzicht

Wäre es nur nach dem Verband gegangen, stünde allerdings auch Finkgräfe in den Heimspielen gegen den Kosovo (22. März, 18 Uhr) und Israel (26. März, 18 Uhr, beide LIVE! bei kicker) in seinem Aufgebot. Nach kicker-Informationen wollte der DFB den Kölner nominieren, verzichtete aber auf Bitte von FC-Coach Timo Schultz auf den Durchstarter. Dafür reisen der zuletzt rot-gesperrte Jan Thielmann und Kölns Sechser Eric Martel planmäßig zu den Länderspielen.

Schultz baut auf Finkgräfe – so sehr, dass er ihn als einen Schlüsselspieler im Saisonendspurt ansieht und die Anwesenheit Finkgräfes im Trainingslager in der kommenden Woche für unverzichtbar hält. Dann bereitet sich der Tabellen-16. im spanischen Algorfa auf die entscheidenden Partien im Kampf um den Klassenerhalt vor.

Jim Decker

Gündogan spricht über seine neue Rolle in der Nationalelf

Julian Nagelsmann wusste bei der Kader-Nominierung für die anstehenden Länderspiele durchaus zu überraschen. Ilkay Gündogan lobte den Bundestrainer nun für dessen Mut und sprach über seine neue Rolle in der DFB-Elf.

Für ihn geht's wohl weiter nach vorne: Ilkay Gündogan.

Für ihn geht’s wohl weiter nach vorne: Ilkay Gündogan.

IMAGO/Ulrich Hufnagel

“Ich freue mich, dass wir einen Bundestrainer haben, der eine klare Richtung vorgibt und auch mal unangenehm sein kann”, meinte Gündogan (73 Länderspiele, 18 Tore) gegenüber der Süddeutschen Zeitung. Der 33-Jährige betonte zugleich, dass Nagelsmann “eine klare Idee für diesen Kader entwickelt” habe und machte deutlich: “Wir als Mannschaft werden zu hundert Prozent dahinterstehen.”

Am Donnerstag hatte Nagelsmann, dessen Vertrag als Bundestrainer bis zum Ende der Heim-EM läuft, mit seiner Kadernominierung für die anstehenden Testspiele gegen Frankreich in Lyon (23. März) und in Frankfurt gegen die Niederlande (26. März) für Aufsehen gesorgt. “Meine Erfahrung im Fußball sagt mir ganz klar: Nur die Mutigen werden am Ende belohnt”, sagte Gündogan mit Blick darauf.

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Gleich sechs Debütanten (Deniz Undav, Waldemar Anton, Maximilian Mittelstädt, Aleksandar Pavlovic, Jan-Niklas Beste und Maximilian Beier) berief Nagelsmann ins Aufgebot – und alle hätten ihre Berechtigung: “Alle Neuen sind aus guten Gründen hier”, so Gündogan: “Sie spielen in der Bundesliga auf gutem Niveau, und damit verdienen sie es, hier zu sein. Es kann uns nur guttun, wenn neue Spieler ihr Momentum mitbringen.”

Kommentar zur Kadernominierung

Kein Problem mit Kroos

Gündogan freut sich auch über die Rückkehr von Toni Kroos, wenngleich das mehr Konkurrenz für ihn persönlich im deutschen Mittelfeld bedeutet. “Ich habe das positiv aufgenommen, weil Toni nach wie vor auf dem höchstmöglichen Niveau spielt”, sagte der 33-Jährige und verriet, dass ihn Nagelsmann in einem Telefonat “direkt gefragt” hatte, ob er ein Problem mit Kroos’ Rückkehr habe.

Nagelsmann hatte offenbar gehört, dass Tonis Rückkehr für mich ein Problem sein könnte.

Ilkay Gündogan

“Julian Nagelsmann hatte von da und dort offenbar gehört, dass Tonis Rückkehr für mich ein Problem sein könnte, dann hat er den Hörer genommen, mich angerufen und direkt gefragt”, berichtete der Mittelfeldspieler des FC Barcelona (36 Spiele, fünf Tore 2023/24): “Ich habe ihm sofort gesagt, dass ich damit total einverstanden bin und noch nie ein Problem mit Toni hatte. Sondern, dass wir uns im Gegenteil sehr schätzen und gut verstehen.” Jetzt gehe es darum, “den Kritikern zu beweisen, dass Toni und ich zusammenpassen und dem deutschen Spiel unseren Stempel aufdrücken können”.

Eine Idee, wie das klappen könnte, wäre, dass Kroos wie derzeit bei Real Madrid etwas defensiver agiert, während Gündogan wie einst bei Manchester City offensiver wirken könnte. Letzteres sei auch schon mit Nagelsmann besprochen, verriet Gündogan: “Was mich betrifft, werde ich in der Nationalmannschaft einen offensiveren Part übernehmen.” Der Bundestrainer hatte am Donnerstag erklärt, Gündogan als “einen von drei Zehnern” einsetzen zu wollen.

Klar ist: Beide Spieler haben bestimmte Qualitäten. “Keiner von uns beiden ist ein richtiges Zweikampfmonster oder dafür bekannt, dass er des Öfteren physisch ein Zeichen setzt oder dadurch auffällt, dass er nach langen Bällen Luftduelle gewinnt”, weiß auch Gündogan, der zugleich aber auch betonte, dass ein Mittelfeld-Tandem Kroos/Gündogan nicht die Absicht hätte, “eine spanische Note ins Spiel zu bringen, sondern uns daran zu orientieren, was der Trainer vorgibt”.

Vor Auslosung schon sicher: DFB-Frauen treffen bei Olympia auf die USA

Das Ticket für die Olympischen Spiele hat die deutsche Frauen-Nationalmannschaft gelöst. Und seit Freitag steht auch bereits der erste Gruppengegner fest – noch vor der offiziellen Auslosung.

Eindruck vom letzten Vergleich im November 2022: Lina Magull treibt den Ball an.

Eindruck vom letzten Vergleich im November 2022: Lina Magull treibt den Ball an.

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Auf dem Weg zum Olympischen Fußballturnier 2024 in Paris (25. Juli bis 10. August) hat die deutsche Frauen-Nationalmannschaft seit Freitag ein klein wenig Planungssicherheit. Denn der erste Gruppengegner steht bereits fest – obwohl die offizielle Auslosung noch gar nicht stattgefunden hat. Diese steigt erst am nächsten Mittwoch in Saint-Denis.

Möglich macht das die FIFA-Weltrangliste, die am Freitag veröffentlicht wurde: Denn die Mannschaft von Bundestrainer Horst Hrubesch, der nach Olympia von U-17-Erfolgstrainer Christian Wück beerbt wird, befindet sich als neuer Fünfter der Weltrangliste definitiv in Topf zwei – gemeinsam mit Japan (7.) und Titelverteidiger Kanada (9.).

Da sich in Topf eins neben Gastgeber Frankreich (3.) und Weltmeister Spanien (1.) nur die USA (4.) befinden und keine Gruppe mit zwei Teams derselben Konföderation gebildet wird, bleibt lediglich die Option der US-Frauen als deutscher Gegner.

Schlechte Erinnerungen ans letzte Olympia-Duell

Prestigeträchtig ist das Duell allemal. Schlechte Erinnerungen hat die DFB-Elf allerdings sowohl an das bis dato letzte Spiel gegen die USA als auch das bislang einzige Olympia-Duell: Im November 2022 unterlag Deutschland – noch unter der Leitung von Bundestrainerin Martina Voss-Tecklenburgmit 1:2 in Harrison, im Olympia-Halbfinale 2004 setzte sich die USA in Heraklion mit 2:1 nach Verlängerung durch.

Im dritten Topf für die Olympischen Spiele befinden sich neben Brasilien (10.) und Australien (12.) auch die Kolumbianerinnen (23.), die das deutsche Vorrunden-Aus bei der WM im vergangenen Sommer eingeleitet hatten. Aus Topf vier werden neben Neuseeland (28.) noch zwei afrikanische Teams hinzukommen – diese Entscheidungen fallen Anfang April.

Möglich machte die deutsche Olympia-Teilnahme die Qualifikation über die Nations League, nach dem Halbfinal-Aus gegen das als Gastgeber ohnehin qualifizierte Frankreich (1:2) schlug die DFB-Elf im Spiel um Platz 3 die Niederlande mit 2:0.

Schicksalsspiel gegen Sigurdsson? Für Gislason “ist das nichts Besonderes”

Im für die Olympia-Qualifikation und damit seinen Job so wichtigen Spiel gegen Kroatien am Samstag trifft Bundestrainer Alfred Gislason mit dem DHB-Team auf Dagur Sigurdsson. Das Duell mit seinem Landsmann will Gislason nicht zu hoch hängen – ganz im Gegenteil sogar.

Direktes Aufeinandertreffen: Bundestrainer Alfred Gislason (li.) duelliert sich mit Ex-Bundestrainer Dagur Sigurdsson.

Direktes Aufeinandertreffen: Bundestrainer Alfred Gislason (li.) duelliert sich mit Ex-Bundestrainer Dagur Sigurdsson.

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Beim Olympia-Qualifikationsturnier in Hannover kämpft die deutsche Handball-Nationalmannschaft an diesem Wochenende um ein Ticket für Paris. Nach dem durchwachsenen Auftaktsieg gegen Algerien, der nach schwacher erster Hälfte erst nach der Pause deutlich geriet (41:29), steht das DHB-Team am Samstag (14.30 Uhr) gegen Kroatien unter Zugzwang.

Der zweite deutsche Gegner gewann beim Debüt von Nationaltrainer Dagur Sigurdsson am Donnerstag mit 35:29 gegen Österreich, es geht am Samstag also um Rang eins in der Gruppe. Die beiden bestplatzierten Teams der Vierergruppe dürfen ihre Koffer für Paris packen. Verliert die DHB-Auswahl das Duell mit Sigurdsson, der Deutschland 2016 sensationell zu EM-Gold und Olympia-Bronze geführt hatte, stünde wohl ein Endspiel gegen Österreich an.

Weil Gislasons jüngste Vertragsverlängerung bis 2027 nur im Falle einer Olympia-Qualifikation Gültigkeit besitzt, bekommt der Vergleich mit Sigurdsson durchaus schicksalhaften Charakter.

Gislason aber spielt das Duell mit seinem Landsmann herunter: “Für mich ist das nichts Besonderes, ich habe auch in der Liga schon oft gegen Dagur gespielt. Ich freue mich für ihn, dass er eine so große Nation trainiert, mit einer interessanten Mannschaft, die bald ein Heimturnier hat. Aber auf der Platte geht es um die Spieler, nicht um die Trainer.”

Golla will Revanche nehmen – Uscins Marschroute

Um Kroatien zu schlagen, müsse sein Team “stabiler spielen” als noch gegen Algerien. “Wir dürfen auch nicht so viel verwerfen”, fordert Gislason. Kapitän Johannes Golla kündigte am Donnerstag bereits an, dass das DHB-Team “etwas gutzumachen” habe mit Blick auf den Direktvergleich bei der vergangenen EM. Zum Abschluss der Hauptrunde war Gastgeber Deutschland den Kroaten mit 24:30 unterlegen.

“Wir wissen, dass wir viel mehr leisten können als in dem Spiel damals”, stellt Golla klar. Weil Deutschland bereits fürs Halbfinale gegen Dänemark qualifiziert war, verkam das EM-Duell zu einem misslungenen “Freundschaftsspiel”.

Der gegen Algerien alles überragende U-21-Weltmeister Renars Uscins gab die Marschroute für das Kroatien-Spiel bereits vor: “Wir müssen ruhig bleiben, wenn wir so eine Schwächephase haben und unser schnelles, dynamisches Spiel weiterspielen. Gegen Kroatien brauchen wir eine bessere Leistung über 55, am besten 60 Minuten.”

Gerade die im ersten Abschnitt enttäuschende Deckung gilt es zu verbessern. Dass das gelingt, daran hat Erlangens Christoph Steinert keinen Zweifel: “Die Motivation ist groß, wir sind jetzt drin im Turnier und spielen härter Abwehr. Damit wollen wir uns das Olympia-Ticket holen.”

Di Salvo nominiert drei Neulinge in den U-21-Kader – Dardai erstmals für Ungarn berufen

Antonio Di Salvo hat den U-21-Kader für die beiden EM-Qualifikationsspiele im März bekanntgegeben. Er berief drei Neulinge, zwei davon kommen von Zweitligisten aus Franken.

Stehen nicht gemeinsam für die deutsche U 21 auf dem Platz: Marton Dardai (li.) und Armindo Sieb (r.).

Stehen nicht gemeinsam für die deutsche U 21 auf dem Platz: Marton Dardai (li.) und Armindo Sieb (r.).

IMAGO/Zink

In der EM-Qualifikation weist die deutsche U 21 bislang eine makellose Bilanz auf (zwölf Punkte aus vier Spielen). Dementsprechend hat Antonio Di Salvo kaum Grund, an seinem Kader viel zu verändern: Der U-21-Coach berief für die Heimspiele gegen den Kosovo (22. März, 18 Uhr) und Israel (26. März, 18 Uhr, beide LIVE! bei kicker) lediglich drei Neulinge: Die beiden zentralen Mittelfeldspieler Umut Tohumcu (TSG Hoffenheim) sowie Jens Castrop (1. FC Nürnberg) und Angreifer Armindo Sieb (SpVgg Greuther Fürth) dürfen auf ihr Debüt hoffen.

Dass Tohumcu der einzige Hoffenheim-Spieler im Aufgebot ist, liegt auch an der großen personellen Umwälzung von Bundestrainer Julian Nagelsmann: Denn Nagelsmann berief Maximilian Beier, der in den vier U-21-Qualifikationsspielen immer in der Startelf gestanden hatte, erstmals in den Kader der A-Nationalmannschaft. “Für ihn und seinen Verein ist die Nominierung eine besondere Auszeichnung, und wir freuen uns natürlich auch, wenn einem Spieler über die U 21 der Sprung in die A-Nationalmannschaft gelingt.”, erklärt Di Salvo.

Schmidt, Morgalla und Lemperle fehlen verletzt

Dazu fehlt neben den verletzungsbedingten Ausfällen von Kenneth Schmidt, Leandro Morgalla sowie Tim Lemperle im Vergleich zu den Länderspielen im November auch eine weitere Stütze in der Defensive. Innenverteidiger Marton Dardai – der Hertha-Profi spielte die beiden vergangenen U-21-Partien fast komplett durch – entschied sich für einen Verbandswechsel und läuft künftig für Ungarn auf. Der 22-Jährige steht auch prompt erstmals im Kader der Magyaren.

EM-Qualifikationsspiele der U 21 im März

Nominiert wurde hingegen auch wieder Torjäger Youssoufa Moukoko, der sechs der 13 bisherigen deutschen Tore in der EM-Quali erzielte – zwei davon im Hinspiel im Kosovo. Mitte September letzten Jahres hatte der Dortmund-Angreifer seine Mannschaft erst mit einem Doppelschlag eine gute Viertelstunde vor dem Ende erlöst. Daher warnt Di Salvo auch vor dem ersten Gegner in der anstehenden Länderspielperiode. “Gegen den Kosovo brauchen wir eine hochkonzentrierte und vor allem geduldige Leistung – das hat uns bereits das Hinspiel gezeigt”, so der U-21-Trainer.

Von ihrem aktuellen Tabellenplatz werden wir uns nicht blenden lassen.

Antonio Di Salvo

Auch Israel sei trotz null Punkten aus drei Partien nicht zu unterschätzen. “Sie sind mit dem jetzigen U-21-Jahrgang Dritter bei der U-20-WM vor einem Jahr geworden. Von ihrem aktuellen Tabellenplatz werden wir uns nicht blenden lassen”, erklärt Di Salvo.

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