Kroatien hat das erste Olympia-Ticket beim Qualifikationsturnier in Hannover gelöst. Nach Österreichs Kantersieg gegen Algerien wartet auf die deutsche Handball-Nationalmannschaft am Sonntag ein Endspiel – in dem allerdings auch ein Remis reichen würde.
Hohe Hürde: Julian Köster setzt sich gegen Österreich im Eins-gegen-eins durch.
Sascha Klahn
Nach dem erwartungsgemäß deutlichen 41:29-Auftaktsieg gegen Algerien musste die DHB-Auswahl am Samstagnachmittag einen empfindlichen Rückschlag im Kampf um ein Olympia-Ticket hinnehmen. Das verdiente 30:33 gegen Kroatien setzt Deutschland unter Druck vor dem abschließenden Vergleich mit den punktgleichen Österreichern.
Diese hatten nach ihrer 29:35-Niederlage gegen Kroatien am späten Samstagnachmittag mit 41:26 gegen die Algerier gewonnen. “An der Ausgangslage verändert sich für uns nichts. Das Spiel gegen Österreich ist und bleibt ein Endspiel”, stellte Bundestrainer Alfred Gislason nach der Niederlage am Samstag klar. Julian Köster versprühte Optimismus: “Wir brauchen eine bessere Chancenverwertung und eine kompaktere Abwehr – dann bin ich positiv, dass wir das Spiel morgen gewinnen können.”
Algeriens letzter Treffer hilft DHB-Team
Doch was bedeuteten die Ergebnisse wirklich für das direkte und entscheidende Duell am Sonntag ab 14.10 Uhr? Die jeweils letzten Treffer der beiden Partien waren durchaus bedeutend. Der 26. und letzte Treffer Algeriers kurz vor Schluss verschafft dem DHB-Team tatsächlich einen Vorteil. Denn: Beide Kontrahenten haben nun 2:2 Zähler auf dem Konto, dabei eine Tordifferenz von +9 – und beide warfen gegen Algerien am Ende 41 Tore.
Da Deutschland allerdings gegen Kroatien 30 Tore warf – und nicht nur 29 wie Österreich -, reicht dem DHB-Team sogar ein Remis für das Olympia-Ticket. Die ÖHB-Auswahl dagegen muss am Sonntag zwingend gewinnen, um sich den Traum von der ersten Olympia-Teilnahme seit 1936 zu verwirklichen.
Unentschieden wie bei der EM?
Auf ein Unentschieden – schon bei der EM trennten sich Deutschland und Österreich mit 22:22 – wird sich speziell Alfred Gislason nicht verlassen wollen. Schließlich hängt der Job des Bundestrainers am Olympia-Ticket. Qualifiziert sich der Europameister von 2016 nicht für Paris, dann wäre die jüngste Vertragsverlängerung des Isländers bis 2027 nichtig.
Algerien ist derweil schon sicher ausgeschieden, da beide möglichen Direktvergleiche mit Österreich und Deutschland verloren wurden. Kroatien ist durch das Österreich-Ergebnis dagegen sicher qualifiziert und Gruppensieger, da beide Verfolger geschlagen wurden.