“Er hat viele Anfragen”: Völler will begehrten Nagelsmann halten

Wie geht es weiter mit Bundestrainer Julian Nagelsmann? Der DFB hat einen klaren Wunsch, den Sportdirektor Rudi Völler am Mittwoch noch einmal untermauert hat.

Würde Julian Nagelsmann gerne als Bundestrainer über die EM im Sommer hinaus behalten: Rudi Völler.

Würde Julian Nagelsmann gerne als Bundestrainer über die EM im Sommer hinaus behalten: Rudi Völler.

IMAGO/eu-images

Julian Nagelsmann hat beim DFB noch einen Vertrag bis nach der EM, alles andere ist bisher offen. Der Coach wird aktuell unter anderem als Nachfolger von Thomas Tuchel und damit zugleich als Rückkehrer beim FC Bayern diskutiert.

“Er hat viele Anfragen”, weiß Rudi Völler um das große Interesse am aktuellen Bundestrainer. Vor dem Pokal-Halbfinale von Bayer Leverkusen gegen Fortuna Düsseldorf machte der DFB-Sportdirektor bei Sky aber klar, dass der DFB gerne mit dem erst 36-jährigen Coach weitermachen würde. “Das wäre unser großer Wunsch”, so der 63-Jährige.

Völler & Co. setzen dabei unter anderem auf den Faktor Nationalmannschaft. Diese “zu trainieren, ist etwas Besonderes”, sagte der Funktionär. “Es ist die wichtigste Mannschaft in Deutschland, das hat man bei den beiden Länderspielen gemerkt, als diese Euphorie entstanden ist. Ich glaube, das gefällt ihm.” All das müsse aber aus Völlers Sicht “in Ruhe” besprochen werden. “Er kennt die Signale, dass wir gerne mit ihm weitermachen wollen.”

Bereits vor den Länderspielen im März hatte der DFB klargemacht, mit Nagelsmann weitermachen zu wollen. Die Siege in Frankreich (2:0) und gegen die Niederlande (2:1) haben nun auch eine Euphorie entfacht und zeigen, dass der Nationaltrainer mit seinem Team auf dem richtigen Weg ist.

Was macht Völler? “Es gefällt mir im Moment”

Auch die Zukunft von Völler ist noch offen. Zunächst war geplant, dass er bis nach der EM bleibt. Längst gibt es aber den Gedanken, dass mit Funktionär darüber hinaus verlängert werden soll. Völler gab darauf einen kleinen Hinweis: “Es gefällt mir im Moment, warten wir mal ab.”

Weiter geht es für die deutsche Nationalmannschaft Anfang Juni mit den Testspielen gegen die Ukraine (3. Juni) und Griechenland (7. Juni). Die Europameisterschaft, bei der das DFB-Team in Gruppe A ist, startet dann am 14. Juni (21 Uhr) mit dem Spiel gegen Schottland.

Dicklhuber bricht den Bann: Die Stuttgarter Kickers haben das Sieger-Gen zurück

Die Stuttgarter Kickers können doch noch gewinnen. Am Mittwochabend setzte sich der Titelfavorit dank eines späten Treffers von Kevin Dicklhuber mit 1:0 gegen die SG Barockstadt durch und verteidigt damit die Tabellenspitze.

Kevin Dicklhuber erzielte beim 1:0 gegen die SG Barockstadt den entscheiden Treffer zum 1:0.

Kevin Dicklhuber erzielte beim 1:0 gegen die SG Barockstadt den entscheiden Treffer zum 1:0.

IMAGO/Eibner

Mehr zur Regionalliga südwest

Im gut besuchten Stadion auf der Waldau passierte in der ersten 10. Minuten vor 4.650 Zuschauern zunächst wenig. Die Stuttgarter Kickers waren um Spielkontrolle bemüht und wurden von ihren lautstarken Anhängern nach vorne gepeitscht. Barockstadt konzentrierte sich auf die Arbeit gegen den Ball und überließ den Hausherren das Spielgerät. Diese wussten zu Beginn aber nur wenig damit anzufangen. In einer kampfbetonten Partie war schnelles Kombinationsspiel nur selten zu beobachten.

Die erste Halbchance des Spiels gehörte den Gästen. Köhl prüfte Dornebusch im Stuttgarter Kasten. Der Keeper war jedoch auf dem Posten und klärte zur Ecke, die nichts einbrachte (16.). Deutlich gefährlicher wurden die Kickers in der 22. Minute. Dicklhuber zog einen Freistoß aus rund 20 Metern zentraler Position direkt aufs Tor, doch der Ball prallte nur an den Außenpfosten. Das war es dann aber auch an nennenswerten Chancen in der ersten Halbzeit. Die Barockstädter zeigten eine starke Defensivleistung und hielten die Räume eng. Den Kickers fehlten im ersten Durchgang die Ideen, um den kompakten Abwehrblock zu knacken.

Dicklhuber erlöst die Kickers

Nach der Pause ging es zunächst im gleichen Tenor weiter. In der 60. Minute wurde es zum ersten Mal laut auf der Waldau. Die Stuttgarter Fans forderten einen Handelfmeter, Schiedsrichter Jan Dennemärker ließ weiterspielen. Kurz darauf stand der Unparteiische erneut im Mittelpunkt. Nach einem groben Foulspiel schickte er Maier mit glatt Rot unter die Dusche – Stuttgart fortan also in Unterzahl, die aber nur von kurzer Dauer war. In der 68. Minute sah Pomnitz die Ampelkarte, zahlenmäßig war nun alles wieder ausgeglichen. Aber der 70. Minute spielten nur noch die Blauen und belohnten sich folgerichtig mit dem 1:0. Dicklhuber versenkte die Kugel von links aus spitzem Winkel neben dem langen Pfosten und brachte das Stadion zum explodieren (82.).

Die Führung der Kickers war zu diesem Zeitpunkt hochverdient, waren es schließlich nur noch die Hausherren gewesen, die an den Sieg geglaubt hatten. Der späte Treffer zog Barockstadt natürlich den Zahn. Die Hausherren agierten in der Folge mit höchster Souveränität – so wie man es sich in den letzten Wochen vielleicht öfter gewünscht hätte – und brachten den knappen Vorsprung ins Ziel.

Die Kickers beenden somit ihren jüngsten Negativlauf von drei sieglosen Spielen in Folge und verteidigen die Tabellenspitze. Für die SG Barockstadt war es derweil die zweite Niederlage in Folge, auch wenn diese im Niemandsland der Tabelle zu verschmerzen sein dürfte.

27. Spieltag

Lewandowski und Polen schlagen EM-Quartier in Hannover auf

Mitte Juni startet die Europameisterschaft in Deutschland – und mittlerweile stehen alle Teilnehmer fest. Das letzte EM-Ticket hat sich vergangene Woche Polen gesichert, das während des Turniers in Hannover wohnen wird.

Großer Jubel nach den Play-offs: Polen ist bei der EM dabei.

Großer Jubel nach den Play-offs: Polen ist bei der EM dabei.

IMAGO/PA Images

Die Polen um Barcelonas Top-Mann Robert Lewandowski mussten in der EM-Qualifikation nachsitzen in in die Play-offs. Dort hatte sich die Mannschaft von Trainer Michal Probierz zunächst klar mit 5:1 gegen Estland durch. Das entscheidende Spiel wurde zum Drama – und am Ende feierten die Polen Keeper Wojciech Szczesny, der den letzten Elfmeter von Daniel James parierte und seinem Team damit das EM-Ticket bescherte.

Seither kann Polen für das Turnier in Deutschland (14. Juni bis 14. Juli) planen. Wie am Mittwoch bekannt geworden ist, wird die Mannschaft ihr EM-Quartier in Hannover beziehen. Nationaltrainer Probierz verschaffte sich bei einem Vor-Ort-Termin einen Eindruck, ehe die Entscheidung am Mittwochnachmittag final gefällt wurde.

“Wir hatten schnell einen sehr guten Kontakt. Unser Gelände hat seine Erwartungen, was die Infrastruktur und die Trainingsmöglichkeiten betrifft, mehr als erfüllt”, berichtete 96-Akademieleiter Julian Battmer auf der Website des Zweitligisten über den Austausch mit Polens Nationaltrainer.

Hammergruppe für Polen

Weiter sagte Battmer: “Natürlich ehrt es uns, dass der polnische Fußballverband sich für unsere Akademie als Quartier während der EM entschieden hat. Das spricht sehr für die hervorragenden Möglichkeiten, die hier mit der Neugestaltung des Geländes im Jahr 2016 geschaffen worden sind. Wir wollen und werden gute Gastgeber sein.”

Für Lewandowski & Co. startet die Europameisterschaft am 16. Juni in Hamburg gegen die Niederlande. In der echten Hammergruppe D bekommt es die Elf von Probierz außerdem mit Turnierfavorit Frankreich sowie Österreich zu tun. Eine Weiterkommen in dieser Gruppe ist für die Polen also durchaus eine echte Hausnummer.

Kniat ist “überzeugt, dass wir uns befreien”: Bielefelds besondere Woche

Nur fünf Tage nach dem wichtigen 2:0 gegen den MSV Duisburg muss Arminia Bielefeld zum FC Ingolstadt. Mitch Kniat sieht seine Mannschaft mittlerweile weiter als in den Spielen, in denen man die Chance verpasste, sich aus dem Keller abzusetzen.

Arbeitet mit Arminia Bielefeld am Klassenerhalt in der 3. Liga: Mitch Kniat.

Arbeitet mit Arminia Bielefeld am Klassenerhalt in der 3. Liga: Mitch Kniat.

IMAGO/Steinsiek.ch

Auf den Sieg über Preußen Münster im Westfalenpokal-Halbfinale (4:3 i.E.) ließ Arminia Bielefeld am späten Sonntagabend ein ganz wichtiges 2:0 gegen den MSV Duisburg folgen. Viel Zeit, um sich auf die nächste Aufgabe vorzubereiten, haben die Ostwestfalen allerdings nicht. Schon am Freitag (19 Uhr, LIVE! bei kicker) steht die Partie in Ingolstadt an.

“Es ist eine besondere Woche, weil sie extrem kurz ist”, erklärte Mitch Kniat auf der Pressekonferenz. “Wir hatten Sonntagabend das letzte Spiel, die Jungs hatten danach relativ wenig Schlaf, deswegen hatten wir am nächsten Tag frei. Bei der Regeneration ist es immer das Beste, wenn du viel schläfst.” Entsprechend habe man versucht, Duisburg “schnell abzuhaken” und den Fokus auf die Schanzer zu legen. “Das hat alles super funktioniert. Auch von den Verletzten sind bis auf Noah Sarenren Bazee alle an Bord”, freute sich der Coach.

Gegen die gleiche Startelf “spricht wenig”

Am Freitagabend wird aller Voraussicht nach auch Aygün Yildirim, dem Kniat “sehr gute” Trainingsleistungen attestierte, nach seiner Gelbsperre wieder im Kader stehen. Der Offensivspieler sei zwar “extrem nah” an der Startelf, gleichzeitig erklärte der 38-Jährige aber: “Die Mannschaft am Wochenende hat sehr gut funktioniert und es spricht gerade wenig dagegen, dass diese Mannschaft noch mal aufläuft.”

Kniat geht von einem “komplett anderen Spiel” in Ingolstadt aus, dennoch müsse man “ähnlich auftreten, wie gegen Duisburg”. Uns erwartet eine Mannschaft, die uns mehr und aggressiver anlaufen wird, als es Duisburg gemacht hat. Da müssen wir unsere Lösungen haben. Trotzdem wird der Plan gleichbleiben.” Und dieser lautet: “Wir wollen nicht mit langen Bällen agieren, sondern wieder in unsere Positionen kommen, den Gegner anlocken und dann unsere Räume suchen und finden. Dann glaube ich, dass es ähnlich erfolgreich werden kann.”

Disziplinierte Defensive als Schlüssel zum Erfolg

Zuletzt präsentierten sich der DSC besonders defensiv stabil. In den vergangenen vier Ligaspielen kassierte Bielefeld nur einen Treffer (beim 0:1 in Mannheim). “Das fängt in erster Linie damit an, dass Fabian Klos da vorne anläuft. Das macht er in meinen Augen überragend, die ganzen Jungs können sich daran hochziehen”, lobte Kniat seinen Führungsspieler. “Dann ist aber auch über das Mittelfeld und die Abwehr bis hin zum Torwart gegen den Ball gefordert. Alle halten sich an den Plan, sind sehr diszipliniert, keiner macht sein eigenes Ding und das ist es, was uns gerade erfolgreich macht.”

Mit dieser Einstellungen wollen die Bielefelder nun auch endlich die Chance nutzen und sich einen Puffer erspielen. “Wir wissen, dass wir sie schon ein paar Mal vergeben haben”, blickte der Coach auf ausgebliebene Befreiungsschläge im Kampf um den Klassenerhalt zurück, gab sich aber positiv. “Ich glaube, dass wir ein bisschen weiter sind als vorher und dass vielleicht auch mal 50-50-Entscheidungen für uns ausfallen. Ich bin auf jeden Fall davon überzeugt, dass wir jetzt die Chance nutzen und uns ein bisschen mehr befreien – unabhängig davon, was die anderen machen.”

Mit einem Sieg könnte Bielefeld zumindest Druck aufbauen. Die direkte Konkurrenz aus Mannheim (gegen Unterhaching), Halle (gegen Ulm) und Duisburg (in Essen) muss an diesem Wochenende nachlegen.

Kniat ist “überzeugt, dass wir uns befreien”: Bielefelds besondere Woche

Nur fünf Tage nach dem wichtigen 2:0 gegen den MSV Duisburg muss Arminia Bielefeld zum FC Ingolstadt. Mitch Kniat sieht seine Mannschaft mittlerweile weiter als in den Spielen, in denen man die Chance verpasste, sich aus dem Keller abzusetzen.

Arbeitet mit Arminia Bielefeld am Klassenerhalt in der 3. Liga: Mitch Kniat.

Arbeitet mit Arminia Bielefeld am Klassenerhalt in der 3. Liga: Mitch Kniat.

IMAGO/Steinsiek.ch

Auf den Sieg über Preußen Münster im Westfalenpokal-Halbfinale (4:3 i.E.) ließ Arminia Bielefeld am späten Sonntagabend ein ganz wichtiges 2:0 gegen den MSV Duisburg folgen. Viel Zeit, um sich auf die nächste Aufgabe vorzubereiten, haben die Ostwestfalen allerdings nicht. Schon am Freitag (19 Uhr, LIVE! bei kicker) steht die Partie in Ingolstadt an.

“Es ist eine besondere Woche, weil sie extrem kurz ist”, erklärte Mitch Kniat auf der Pressekonferenz. “Wir hatten Sonntagabend das letzte Spiel, die Jungs hatten danach relativ wenig Schlaf, deswegen hatten wir am nächsten Tag frei. Bei der Regeneration ist es immer das Beste, wenn du viel schläfst.” Entsprechend habe man versucht, Duisburg “schnell abzuhaken” und den Fokus auf die Schanzer zu legen. “Das hat alles super funktioniert. Auch von den Verletzten sind bis auf Noah Sarenren Bazee alle an Bord”, freute sich der Coach.

Gegen die gleiche Startelf “spricht wenig”

Am Freitagabend wird aller Voraussicht nach auch Aygün Yildirim, dem Kniat “sehr gute” Trainingsleistungen attestierte, nach seiner Gelbsperre wieder im Kader stehen. Der Offensivspieler sei zwar “extrem nah” an der Startelf, gleichzeitig erklärte der 38-Jährige aber: “Die Mannschaft am Wochenende hat sehr gut funktioniert und es spricht gerade wenig dagegen, dass diese Mannschaft noch mal aufläuft.”

Kniat geht von einem “komplett anderen Spiel” in Ingolstadt aus, dennoch müsse man “ähnlich auftreten, wie gegen Duisburg”. Uns erwartet eine Mannschaft, die uns mehr und aggressiver anlaufen wird, als es Duisburg gemacht hat. Da müssen wir unsere Lösungen haben. Trotzdem wird der Plan gleichbleiben.” Und dieser lautet: “Wir wollen nicht mit langen Bällen agieren, sondern wieder in unsere Positionen kommen, den Gegner anlocken und dann unsere Räume suchen und finden. Dann glaube ich, dass es ähnlich erfolgreich werden kann.”

Disziplinierte Defensive als Schlüssel zum Erfolg

Zuletzt präsentierten sich der DSC besonders defensiv stabil. In den vergangenen vier Ligaspielen kassierte Bielefeld nur einen Treffer (beim 0:1 in Mannheim). “Das fängt in erster Linie damit an, dass Fabian Klos da vorne anläuft. Das macht er in meinen Augen überragend, die ganzen Jungs können sich daran hochziehen”, lobte Kniat seinen Führungsspieler. “Dann ist aber auch über das Mittelfeld und die Abwehr bis hin zum Torwart gegen den Ball gefordert. Alle halten sich an den Plan, sind sehr diszipliniert, keiner macht sein eigenes Ding und das ist es, was uns gerade erfolgreich macht.”

Mit dieser Einstellungen wollen die Bielefelder nun auch endlich die Chance nutzen und sich einen Puffer erspielen. “Wir wissen, dass wir sie schon ein paar Mal vergeben haben”, blickte der Coach auf ausgebliebene Befreiungsschläge im Kampf um den Klassenerhalt zurück, gab sich aber positiv. “Ich glaube, dass wir ein bisschen weiter sind als vorher und dass vielleicht auch mal 50-50-Entscheidungen für uns ausfallen. Ich bin auf jeden Fall davon überzeugt, dass wir jetzt die Chance nutzen und uns ein bisschen mehr befreien – unabhängig davon, was die anderen machen.”

Mit einem Sieg könnte Bielefeld zumindest Druck aufbauen. Die direkte Konkurrenz aus Mannheim (gegen Unterhaching), Halle (gegen Ulm) und Duisburg (in Essen) muss an diesem Wochenende nachlegen.

“Keine gute Energie auf dem Platz”: Gladbach-Coach Polanski fordert “Gewinner-Mentalität”

Die Bundesliga-Reserve von Borussia Mönchengladbach hält den Kopf im Abstiegskampf der Regionalliga West aktuell gerade so noch über Wasser. Mit der Leistung seiner Mannschaft beim 1:1 in Velbert war Headcoach Eugen Polanski überhaupt nicht zufrieden.

Steckt mit seiner Mannschaft mitten im Abstiegskampf: Eugen Polanski

Steckt mit seiner Mannschaft mitten im Abstiegskampf: Eugen Polanski

IMAGO/Klumpen Sportfoto

Mehr zur Regionalliga West

Mit dem 1:1 beim Schlusslicht SSVg Velbert hat sich die Ausgangslage für die U 23 von Borussia Mönchengladbach im Kampf um den Klassenverbleib allenfalls minimal verbessert. Nur weil die direkten Konkurrenten aus Lippstadt, Wegberg-Beeck und Ahlen komplett ohne Punkte blieben, gelang den “Fohlen” der Sprung über den Strich. Lediglich die um einen Treffer bessere Tordifferenz trennt die Borussia vom punktgleichen SV Lippstadt 08, der sich am Samstag ab 14 Uhr zum nächsten “Endspiel” am Niederrhein vorstellt.

Gladbachs U 23-Cheftrainer Eugen Polanski machte aus seiner Enttäuschung nach dem Remis in Velbert keinen Hehl. “Wir haben uns einige Chancen erspielt, waren im Abschluss aber nicht konsequent und zielstrebig genug. Mit unserer Leistung konnte ich nicht zufrieden sein. Wir hatten keine gute Energie auf dem Platz”, bemängelte der Ex-Profi. “Das kann grundsätzlich nicht unser Anspruch sein”, fiel das Fazit des 38 Jahre alten Fußball-Lehrers ernüchternd aus.

“Gewinner-Mentalität” gegen Lippstadt

Dennoch bietet sich den “Fohlen” im Heimspiel gegen Lippstadt die große Chance, sich zumindest ein Stück von der Gefahrenzone abzusetzen. “Wir haben alles in der eigenen Hand, sind nicht von anderen abhängig”, betont Polanski, der vor dem erneuten Kellerduell wohl vor allem als Psychologe gefragt ist, um die Köpfe der Spieler freizubekommen. “Die Jungs wollen allesamt Profis werden, müssen schnellstens eine Gewinner-Mentalität an den Tag legen. Das ist unabdingbar, wenn man es nach ganz oben schaffen will.”

Keine guten Erinnerungen hat Polanski an das Hinspiel, das 1:1 endete. “Wir hatten zwar gut angefangen, dann aber stark nachgelassen”, beschreibt der Gladbacher Trainer. “In der zweiten Halbzeit hatten wir zwei Elfmeter gegen uns bekommen, von denen unser Torhüter Maximilian Brüll noch einen von Viktor Maier gehalten hatte.”

Um im Rückspiel gegen den SV Lippstadt 08 in die Erfolgsspur einzubiegen, wünscht sich Eugen Polanski auch “mehr Kommunikation” auf dem Platz. “Wir müssen viel lauter miteinander umgehen und uns gegenseitig mit klaren Ansagen unterstützen”, so der U 23-Trainer. “Da können wir trainieren, taktische Veränderungen vornehmen und sprechen, wie wir wollen: Letztlich kommt es auf die Mentalität der Spieler an.”

Dino-Status gefährdet

Für die Borussia wäre ein möglicher Abstieg der U 23 übrigens ein Novum, denn die “Fohlen” sind seit 1997 mindestens viertklassig und gehören auch der Regionalliga West in ihrer aktuellen Form (seit der Saison 2011/2012) ununterbrochen an. Neben Rot-Weiß Oberhausen und der U 21 des 1. FC Köln sind die Gladbacher die einzigen “Dinos” in der West-Staffel. Dass das auch trotz der angespannten Tabellensituation so bleiben wird, davon sind die Verantwortlichen um Sport-Geschäftsführer Roland Virkus überzeugt. Der Vertrag mit U 23-Trainer Polanski wurde daher schon im Januar um zwei Jahre (bis zum 30. Juni 2026) verlängert.

Peter Haidinger

Sportministerium ernennt neuen Kamerun-Trainer – Verband irritiert

Kamerun hat einen neuen Nationaltrainer. Der Belgier Marc Brys ist ab sofort für die “Unzähmbaren Löwen” zuständig. Das Kuriose daran: Der Fußballverband Kameruns will davon nichts gewusst haben.

Marc Brys trainiert ab sofort die Nationalmannschaft Kameruns.

Marc Brys trainiert ab sofort die Nationalmannschaft Kameruns.

Getty Images

In Kamerun hat am Mittwoch eine nicht gerade unwichtige und daher in der Entstehung umso kuriosere Meldung die Runde gemacht: Marc Brys (61) ist ab sofort für die Nationalmannschaft der “Unzähmbaren Löwen” zuständig. Umso interessanter ist, wie es dazu kam.

Die Ernennung des Belgiers zum Nationalcoach wurde in den Fernsehnachrichten bekanntgegeben – und zwar vom Sportministerium des Landes. Der kamerunische Fußballverband “Fecafoot” reagierte daraufhin irritiert und will von der Entscheidung nichts gewusst haben.

Nach TV-Nachricht: “Großes Erstaunen” beim Verband

In einer öffentlichen Stellungnahme äußerte der Verband nach der Verkündung der Amtsübernahme von Brys “großes Erstaunen” über das Vorgehen. Vorherige Absprachen über die Besetzung des Postens hatte es offenbar nicht gegeben.

Brys, der bisher kaum Afrika-Erfahrung hat – er war bis dato nur in Belgien für K. Sint-Truidense VV und OH Leuven als Trainer tätig – , soll die Mannschaft nun zur WM 2026 führen. Der Belgier folgt in Kamerun auf den ehemaligen Kölner Profi Rigobert Song, dessen Vertrag im Februar ausgelaufen war.

Brys soll nicht nur zur WM 2026 führen

Der 47-jährige Ex-Profi Song (16 Bundesliga-Einsätze) hatte mit seinem Heimatland beim Afrika-Cup enttäuscht, schon im Achtelfinale gegen Nigeria schied Kamerun nach einem 0:2 aus – dabei war mindestens das Halbfinale das Ziel. Generell feierten die Kameruner in der zweijährigen Amtszeit Songs lediglich sechs Siege in 23 Partien (neun Niederlagen, acht Remis). Dies soll sich ab sofort unter Brys ändern.

Fuhrmann stolz auf ÖFB-Entwicklung: “Das ist alles nicht selbstverständlich”

Am Freitagabend spielt die deutsche Nationalmannschaft zum Auftakt der EM-Qualifikation in Linz gegen Österreich. Im Vorfeld der Partie hat der kicker mit der österreichischen Teamchefin Irene Fuhrmann gesprochen.

Seit 2020 Teamchefin in Österreich: Irene Fuhrmann (re.).

Seit 2020 Teamchefin in Österreich: Irene Fuhrmann (re.).

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Es war am 21. Juli 2022, als die deutsche Mannschaft mit einem 2:0-Erfolg gegen Österreich ins Viertelfinale der Europameisterschaft einzog. Lina Magull und Alexandra Popp trafen damals für das DFB-Team im Brentford Community Stadium in London. Für die deutschen Spielerinnen war der Sieg gegen die Österreichinnen, die in diesem Viertelfinale dreimal Aluminium trafen, hart erkämpft. “Ich habe richtig gute Erinnerungen an dieses Spiel, weil ich denke, dass wir Deutschland schon vor Probleme gestellt haben. Wir haben damals unser Pressing umgestellt und auf Ihre Spielweise reagiert, das hat gut funktioniert”, erinnert sich Irene Fuhrmann im Interview mit dem kicker.

DFB-Frauen in der EM-Quali

Vor Probleme stellen will die Teamchefin Österreichs die deutsche Elf auch am Freitag (20.30 Uhr, LIVE! bei kicker), wenn beide Mannschaften zum Auftakt der EM-Qualifikation in Linz aufeinandertreffen. “Extrem mutig” müsse ihr Team auftreten, meint Fuhrmann, “nicht nur mit dem Ball, sondern auch mit hoher Intensität gegen den Ball. Wir müssen gute Entscheidungen treffen und sehr sauber im Passspiel sein.”

In der Qualifikationsgruppe A4, zu der auch noch Polen und Island gehören, sei die deutsche Mannschaft “absoluter Favorit”. “Ich glaube, dass Deutschland aus einer etwas durchwachsenen Phase um die WM herum sehr gestärkt hervorgegangen ist und einfach viel individuelle Klasse hat”, erzählt Fuhrmann, die seit Juli 2020 als Teamchefin arbeitet.

Fuhrmann betont Entwicklung der Östereicherinnen

Seit 2008 ist die 43-Jährige schon beim Verband angestellt, fungierte viele Jahre als Co-Trainerin der Nationalmannschaft. “Es ist einfach so, dass die anderen Teams eine höhere individuelle Qualität haben und wir über die letzten Jahre durchs Kollektiv bestochen haben, wenngleich sich unsere Spielerinnen auch individuell weiterentwickeln”, merkt Fuhrmann an.

“Dass wir überhaupt diese Möglichkeit haben, in der Liga A die EM-Qualifikation zu spielen, ist schon ein großer Erfolg. In der Nations League haben wir in einer Gruppe mit Frankreich, Norwegen und Portugal den zweiten Platz erreicht. Das ist alles nicht selbstverständlich”, betont Fuhrmann vor dem Spiel am Freitag, das für sie “eine tolle Challenge” ist. “Viele unserer Spielerinnen sind oder waren Legionärinnen in Deutschland, kennen sich also untereinander gut.”

Welche deutsche Spielerin Irene Fuhrmann besonders schätzt und wie schwer der Kampf um Sichtbarkeit und Aufmerksamkeit in Österreich ist, lesen Sie in der Donnerstagsausgabe des kicker und im eMagazine.

Gunnar Meggers

Union-Verteidiger Vogt: “Die Eisernen sind überall in Berlin”

Seit rund vier Monaten ist Kevin Vogt, der bereits für sechs Bundesligisten am Ball gewesen ist, für den 1. FC Union Berlin aktiv. Der neue Abwehrchef hat sich in der Stadt und im Verein prächtig eingelebt.

VfL Bochum, FC Augsburg, 1. FC Köln, TSG 1899 Hoffenheim, Werder Bremen und Union Berlin: Kevin Vogt hat die Bundesliga auf vielen Ebenen erlebt.

VfL Bochum, FC Augsburg, 1. FC Köln, TSG 1899 Hoffenheim, Werder Bremen und Union Berlin: Kevin Vogt hat die Bundesliga auf vielen Ebenen erlebt.

IMAGO/Beautiful Sports

Kevin Vogt ist in Berlin angekommen, seit 11. Januar läuft der Routinier für die Eisernen auf – seine sechste Bundesliga-Station. Und zusammen mit dem 32-Jährigen haben sich die Unioner aus dem Tabellenkeller befreit. In einer Medienrunde sprach Vogt nun über …

… seine lehrreichsten Stationen: “Fußballerisch prägend war die Zeit in Hoffenheim. Dort habe ich die größten Sprünge in meiner Entwicklung gemacht. Es ging eine Zeit lang nur bergauf, die Reise nur linear nach oben. Aber auch die Zeit in Bremen war sehr lehrreich. Das Team stand mit dem Rücken zur Wand. Dann haben wir über die Relegation die Klasse gehalten. Im Nachhinein konnte ich aus der Situation viel mitnehmen.”

… Trainer Nenad Bjelica: “Er hat eine pragmatische Art, die Dinge anzugehen. Er kann einer Mannschaft helfen, die Dinge einfach zu halten. Ich sehe da schon eine Entwicklung bei uns. Er hat es mir total einfach gemacht. Ich habe ein positives Verhältnis zu ihm.”

Podcast

Pokalfinale und Bundesliga-Rückkehr: Gelingt Fortuna Düsseldorf die doppelte Überraschung?

14:24 Minuten

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… die Stadt Berlin: “Wir sind als Familie hier für alles offen. Wir kennen das Großstadtleben bereits – und wir mögen es auch. Deswegen haben wir uns bewusst für die Stadt und den Klub entschieden. Es ist alles anonym. Die Eisernen sind überall in Berlin. Aber das auf einem sehr angenehmen Weg.”

… einen möglichen Umbruch im Sommer: “Grundsätzlich ist es immer gut, wenn viele Spieler die Abläufe schon kennen. Aber es ist auch Teil des Geschäfts, dass jeder einzelne Spieler verschiedene Karrierepläne hat. Ich wäre da einem jungen Spieler nicht böse, hätte da eher Verständnis für, wenn er was anderes machen möchte. Ich bin sowieso gerne mit den Leuten zusammen, die bewusst gerne im Verein sind. Und ein Umbruch bietet auch immer eine Chance.”

… den kommenden Gegner Bayer Leverkusen (Samstag, 15.30 Uhr, LIVE! bei kicker): “Die haben ein super Selbstvertrauen und spielen eine klasse Saison. Aber da freue ich mich drauf, ich habe richtig Bock, gegen sie zu spielen. Aber wir brauchen schon einen sehr guten Tag, viel Spielglück und viel Herz. Das werden wir auf den Platz bringen.”

… eine Vertragsverlängerung von Christopher Trimmel: “Ich würde mir wünschen, dass er bleibt. Er ist nicht nur ein super Kapitän, sondern auch menschlich top. Er ist 37 Jahre alt und performt immer noch richtig gut. Das ist kein Wohltätigkeitsding, dass ich sage: Es wäre schön, weil nett. Sondern weil er die Mannschaft gut führt und Leistung bringt.”

Jannis Klimburg