Offiziell: Hasenhüttl neuer VfL-Trainer

Der VfL Wolfsburg macht Nägel mit Köpfen. Am Sonntagvormittag erst wurde die Trennung von Niko Kovac offiziell, schon am Nachmittag steht Ralph Hasenhüttl als Nachfolger fest.

Zurück in der Bundesliga: Ralph Hasenhüttl.

Zurück in der Bundesliga: Ralph Hasenhüttl.

Getty Images

Die schon länger kriselnden Wolfsburger hatten genug Zeit, diesen Trainerwechsel vorzubereiten. Und so ging es am Sonntag ganz schnell: Zunächst wurde die Trennung von Trainer Niko Kovac kommuniziert, nur wenige Stunden später dann die Verpflichtung von Ralph Hasenhüttl, der wie berichtet als Wunschlösung ausgemacht worden war.

Der 56 Jahre alte Österreicher unterschrieb einen “längerfristigen Vertrag” beim VfL Wolfsburg, dessen Absturz er nun aufhalten soll. Der neue Trainer hat in der anstehenden Länderspielpause nun ein bisschen mehr Zeit, die Mannschaft kennenzulernen. Das nächste Spiel ist erst am Karsamstag bei Werder Bremen.

Das erste Training wird Hasenhüttl schon am Dienstag leiten. Die offizielle Vorstellung im Rahmen einer Pressekonferenz mit Hasenhüttl und Sportdirektor Sebastian Schindzielorz setzte der VfL für Montag, 12 Uhr, an.

Bundesliga-Trainer in Ingolstadt und Leipzig

Hasenhüttl stand zuletzt von 2018 bis 2022 in der Premier League beim FC Southampton unter Vertrag. Nach der Trennung zog er sich in seine Heimat zurück und war seit fast eineinhalb Jahren ohne Verein. In der Bundesliga trainierte er von 2016 bis 2018 die Leipziger, die er in die Champions League führte. Zuvor war er mit dem FC Ingolstadt in die Bundesliga aufgestiegen. Nun also das Comeback – beim seit elf Spielen sieglosen VfL Wolfsburg.

Kurz vor dem Abschluss: Hasenhüttl soll neuer Wolfsburg-Trainer werden

Nach der Trennung von Niko Kovac könnte es beim VfL Wolfsburg schnell gehen mit der Nachfolgeregelung. Vieles spricht nach kicker-Informationen für Ralph Hasenhüttl.

Soll VfL-Trainer werden: Ralph Hasenhüttl.

Soll VfL-Trainer werden: Ralph Hasenhüttl.

IMAGO/PA Images

Die Trennung von Trainer Niko Kovac war nach dem 1:3 des VfL Wolfsburg wohl unumgänglich, die Krise der vergangenen Monate hat dazu geführt, dass die Niedersachsen nicht unvorbereitet sind. Nach kicker-Informationen ist der Wunschnachfolger des Kroaten ausgemacht: Ralph Hasenhüttl, zuletzt in der Premier League beim FC Southampton unter Vertrag, soll als neue Dauerlösung kommen und dürfte schon am Dienstag das Training leiten.

Die Gespräche sind weit vorangeschritten, Geschäftsführer Marcel Schäfer arbeitet nun an der Finalisierung, nachdem Hasenhüttl das Signal gegeben hat, wieder für einen Posten zur Verfügung zu stehen. Fast vier Jahre war der 56-Jährige zuletzt in England im Amt, im November kam es zur Trennung, der Österreicher zog sich in seine Heimat zurück – und steht nun vor seinem Comeback in der Bundesliga.

Dort hatte er von 2016 bis 2018 RB Leipzig in seinem ersten Jahr zur Vizemeisterschaft und erstmals in die Champions League geführt. Zuvor war er mit dem FC Ingolstadt in die Bundesliga aufgestiegen.

In Wolfsburg würde der Trainer eine stark kriselnde Mannschaft übernehmen, die aber, und das hielt Ex-Trainer Kovac so lange im Amt, nur selten desolat aufgetreten ist in dieser Saison. Allerdings: In 2024 gewann der seit elf Spielen sieglose VfL noch keine Partie, in den abgelaufenen 20 Spielen sammelten die Niedersachsen lediglich 13 Punkte. Nach der Länderspielpause geht es am Ostersamstag (15.30 Uhr, LIVE! bei kicker) bei Werder Bremen weiter. Dann, so der Wunsch, schon mit Hasenhüttl an der Seitenlinie.

Thomas Hiete

Zu lange gewartet? Dauerhafter Misserfolg hat nichts mit Pech zu tun

Niko Kovac ist nicht mehr Trainer des VfL Wolfsburg. Angesichts von nur noch sechs Punkten bis zum Relegationsplatz und nach elf Spielen ohne eigenen Sieg zog Geschäftsführer Marcel Schäfer die Reißleine – und muss befürchten, zu lange damit gewartet zu haben. Ein Kommentar von kicker-Reporter Thomas Hiete.

Ende in Wolfsburg: Niko Kovac ist kein VfL-Trainer mehr.

Ende in Wolfsburg: Niko Kovac ist kein VfL-Trainer mehr.

imago images/kicker

Seiner Mannschaft machte Niko Kovac schon seit Monaten keine Vorwürfe mehr, sie gebe schließlich alles. Zum Gewinnen und Verlieren gehört im Leistungssport jedoch weitaus mehr. Dass diese öffentliche Ignoranz der Realitäten auch dem Selbstschutz des Trainers diente, war offensichtlich. Ebenso die Tatsache, dass der große Einsatz, der dem Team in der Tat nicht abzusprechen war, nicht ausreichte, um in der Bundesliga die Wahrscheinlichkeit auf Erfolge zu erhöhen. Dies zeichnete sich früh in dieser Saison ab und wurde von allen Beteiligten viel zu lange ignoriert. Defensiv präsentierte sich der VfL in allen Formationen anfällig, offensiv dokumentieren 31 Treffer in 26 Spielen eine zu große Harmlosigkeit.

Kovac wechselte sich zunehmend in die Bredouille

Kovac war mit der Hypothek des fahrlässig verspielten Europapokaleinzugs am letzten Spieltag der Vorsaison, als der VfL gegen die halbe A-Jugend von Absteiger Hertha BSC mit 1:2 verlor, in die Spielzeit gegangen und konnte den gelungenen Start mit neun Punkten aus den ersten vier Partien nicht nutzen, um eine Stabilität und Nachhaltigkeit herzustellen. Stattdessen wechselte sich der Trainer zunehmend in die Bredouille, wollte es allen Spielern recht machten, tauschte Personal und Formation wild umher. Und stellte eigenartig fest: “Mal rotiert man und gewinnt, mal rotiert man und verliert.” Einen Kader, der die Qualität für den internationalen Wettbewerb hat, stutzte er so nach und nach zurecht, potenzielle Leistungsträger rotierte er zu beliebig austauschbaren Mitläufern.

Die Hoffnung, irgendwie noch die Kurve zu kriegen, konnte Kovac auch mit seiner dann auf Drängen der Bosse reduzierten Wechselei und seinem demonstrativen Optimismus – “total euphorisch” war er nach ein paar Tagen Trainingslager in Portugal in die zweite Saisonhälfte gestartet – nicht erfüllen. Das Zustandekommen der Niederlage gegen Augsburg, die durch eine eklatante Fehlentscheidung des Schiedsrichters maßgeblich beeinflusst wurde, konnte die überfällige Entscheidung nicht mehr beeinflussen. 13 von 60 möglichen Punkten aus den vergangenen 20 Spielen sind dramatisch.

VfL-Boss Schäfer muss nun hoffen, dass die Entscheidung, so lange an seinem erfolglosen Trainer festgehalten zu haben, keine sportlich dramatischen Folgen hat. Die Sorge, in den Abstiegssog gezogen zu werden, überstieg nun den ehrenwerten Wunsch des Geschäftsführers, die Saison mit Kovac irgendwie zu Ende zu bringen. Denn auch beim VfL wissen sie: Erfolg ist kein Glück. Und dauerhafter Misserfolg hat nichts mit Pech zu tun.

Wolfsburg trennt sich von Kovac

Der VfL Wolfsburg und Niko Kovac gehen ab sofort getrennte Wege. Der Chefcoach wurde am Sonntag von seinem Amt freigestellt.

Niko Kovac ist nicht mehr Coach des VfL Wolfsburg.

Niko Kovac ist nicht mehr Coach des VfL Wolfsburg.

IMAGO/RHR-Foto

Niko Kovac hatte die Niedersachsen vor der Saison 2022/23 übernommen und in seiner ersten Spielzeit auf Rang acht geführt, die Qualifikation für die internationalen Wettbewerbe wurde um einen Punkt verpasst. Auch wenn das Ziel Europa nicht explizit formuliert worden war, stellte die Endplatzierung angesichts der Qualität im Kader eine Enttäuschung dar.

Und auch im bisherigen Verlauf der aktuellen Saison klafft beim VfL eine Lücke zwischen Anspruch und Wirklichkeit. Eine Kluft, die Kovac nun zum Verhängnis wurde. Nach dem 1:3 gegen den FC Augsburg, dem elften Spiel hintereinander ohne Sieg, zogen die Verantwortlichen des VfL nach kicker-Informationen die Reißleine und stellten Kovac mit sofortiger Wirkung von seinem Amt frei.

Tabellarisch rutschte Wolfsburg in den vergangenen Wochen immer weiter ab, im Pokal war schon im Achtelfinale Schluss gewesen (0:1 bei Borussia Mönchengladbach). Kritik an Kovac gab es in der Autostadt schon seit einiger Zeit, vor allem mit seinen personellen Wechselspielen waren die Verantwortlichen nicht immer einverstanden. Dennoch hatte Ex-Profi auch nach dem 1:1 gegen Kellerkind 1. FC Köln Ende Januar von den Verantwortlichen eine weitere Bewährungschance erhalten.

Wolfsburg trennt sich von Kovac – “Wir bedauern die Entwicklung”

Der VfL Wolfsburg und Trainer Niko Kovac gehen ab sofort getrennte Wege. Das teilten die Wölfe am Sonntagvormittag offiziell mit.

Niko Kovac ist nicht mehr Coach des VfL Wolfsburg.

Niko Kovac ist nicht mehr Coach des VfL Wolfsburg.

IMAGO/RHR-Foto

Niko Kovac hatte die Niedersachsen vor der Saison 2022/23 übernommen und in seiner ersten Spielzeit auf Rang acht geführt, die Qualifikation für die internationalen Wettbewerbe wurde um einen Punkt verpasst. Auch wenn das Ziel Europa nicht explizit formuliert worden war, stellte die Endplatzierung angesichts der Qualität im Kader eine Enttäuschung dar.

Und auch im bisherigen Verlauf der aktuellen Saison klafft beim VfL eine Lücke zwischen Anspruch und Wirklichkeit. Eine Kluft, die Kovac nun zum Verhängnis wurde. Nach dem 1:3 gegen den FC Augsburg, dem elften Spiel hintereinander ohne Sieg, zogen die Verantwortlichen des VfL die Reißleine und stellten den 52-Jährigen mit sofortiger Wirkung von seinem Amt frei. Geschäftsführer Marcel Schäfer teilte Kovac die Entscheidung am Samstagabend mit.

In der offiziellen Mitteilung vom Sonntagvormittag erklärte Schäfer: “Wir bedauern die Entwicklung und halten es für erforderlich, der Mannschaft jetzt einen neuen Impuls zu geben, um die Situation zu stabilisieren.” Eine Nachfolgeregelung wurde indes noch nicht kommuniziert.

Kritik kam schon vor einiger Zeit auf

Tabellarisch rutschte Wolfsburg in den vergangenen Wochen immer weiter ab, im Pokal war schon im Achtelfinale Schluss gewesen (0:1 bei Borussia Mönchengladbach). Kritik an Kovac gab es in der Autostadt schon seit einiger Zeit, vor allem mit seinen personellen Wechselspielen waren die Verantwortlichen nicht immer einverstanden. Dennoch hatte Ex-Profi auch nach dem 1:1 gegen Kellerkind 1. FC Köln Ende Januar von den Verantwortlichen eine weitere Bewährungschance erhalten.

Auch Nikos Bruder Robert muss gehen

Kovacs Vertrag bei den Wölfen hatte ursprünglich eine Laufzeit bis Juni 2025. Mit ihm müssen auch die Co-Trainer Robert Kovac und Aaron Briggs gehen. Robert Kovac hat seinen älteren Bruder Niko seit 2013 als Assistenztrainer bei seinen jeweiligen Stationen begleitet.

“Natürlich bin vor allem ich als Cheftrainer enttäuscht darüber, dass es uns nicht gelungen ist, trotz vielversprechender Ansätze den Turnaround zu schaffen”, sagte Kovac: “Der Mannschaft, dem gesamten Klub und seinen Fans wünschen wir das Allerbeste für den weiteren Saisonverlauf und für die Zukunft.”

jer, hie, cfl

Kovac kontert Kruse: “Hat mehr über sich ausgesagt”

Max Kruse ist zwar längst weg, und doch wieder in aller Munde in Wolfsburg. Für seine Kritik an Niko Kovac und seine unkollegialen Äußerungen in Bezug auf Yannick Gerhardt erntet er deutliche Kritik – auch von Ex-VfL-Boss Jörg Schmadtke.

Haben sich nichts mehr zu sagen: Max Kruse und Niko Kovac zu gemeinsamen Wolfsburger Zeiten.

Haben sich nichts mehr zu sagen: Max Kruse und Niko Kovac zu gemeinsamen Wolfsburger Zeiten.

IMAGO/Christian Schroedter

Der Name Max Kruse fällt nicht, und doch weiß Niko Kovac zum Ende einer durchaus emotionalen und seiner womöglich letzten Pressekonferenz als Trainer des VfL Wolfsburg sofort, um wen es geht. “Jetzt gehe ich”, sagte der 52-Jährige und stand auf.

Und doch war es ihm dann vielleicht doch noch wichtig, auf die Aussagen seines Ex-Spielers zu reagieren. Kruse hatte sich in seinem Podcast “Flatterball” nicht nur extrem negativ (“Charakterlich absolute Katastrophe”) über ihn geäußert, sondern hatte auch noch den Ex-Teamkollegen und immer noch Wolfsburger Yannick Gerhardt mit in den Trainer-Ex-Spieler-Konflikt hineingezogen. Die Replik folgte umgehend von mehreren Seiten.

Gerhardt, das hatte Kruse gesagt, sei Teil einer Gruppe gewesen, die sich früh negativ über Kovac geäußert hätte. “Untereinander”, so Kruse im Podcast, “haben wir gesagt, der hat ja gar keine Ahnung, wann ist der denn weg?” Gerhardt, am Samstag gegen den FC Augsburg (1:3) gelbgesperrt, wollte zu den unkollegialen Äußerungen Kruses nichts sagen. Bei Sky erklärte der 30-Jährige im Rückblick auf die vergangene Spielzeit mit Kruse und unter Kovac lediglich: “Das war meine persönlich beste Saison, ich hatte zehn Scorerpunkte, das ist für mich Antwort genug. Ich möchte diesem ganzen Thema keine weitere Plattform bieten.”

Kovac über Kruse: “Eine Art und Weise, die für unsere Gesellschaft nicht förderlich ist”

Kovac wurde dann deutlicher. “Das geht gar nicht, jemanden dort mit reinzuziehen”, sagte er mit Blick auf Gerhardt und knöpfte sich dann Kruse verbal vor: “Derjenige, der was gesagt hat, hat mehr über sich ausgesagt als über uns und mich.”

Sein Appell: “Das müssen wir verhindern, weil das geht gar nicht. Das ist eine Art und Weise, die ist nicht förderlich für unsere Gesellschaft, nicht förderlich für die Jugend.” Kovacs Abschlussworte: “Der Jörg hat es richtig gesagt, und ich schließe mich dieser Meinung an.”

“Dass so Leute wie er über Charakter reden, lässt mich hilflos zurück”

Jörg Schmadtke

Wolfsburgs Ex-Geschäftsführer Jörg Schmadtke hatte am Freitag in der WAZ Kruse in den Senkel gestellt. “Ich habe das Gefühl, dass Max Kruse eine gestörte Wahrnehmung hat. Dass so Leute wie er über Charakter reden, lässt mich hilflos zurück.” Dass Kruse auch noch Gerhardt mit hineinzog in seinen Rachefeldzug, sei, so Schmadtke, “eine bodenlose Frechheit”. Was Kovac am Samstag noch einmal doppelt unterstrich.

Thomas Hiete

Augsburger Reaktion “spricht Bände”: Wölfe hadern mit Platzverweis

Nach dem 3:1 zwischen Augsburg und Wolfsburg stand der Platzverweis von Patrick Wimmer im Mittelpunkt. Während die Niedersachsen diesen als Fehlentscheidung betitelten, verteidigte Schiedsrichter Timo Gerach die Rote Karte.

Die viel diskutierte Entscheidung: Timo Gerach zeigt Patrick Wimmer (li.) Rot.

Die viel diskutierte Entscheidung: Timo Gerach zeigt Patrick Wimmer (li.) Rot.

IMAGO/Eibner

Für Patrick Wimmer schloss sich am Samstagmittag ein Kreis. Der 22-Jährige feierte ausgerechnet gegen Augsburg, wo er sich Ende Oktober einen Syndesmoseriss zugezogen hatte, sein Startelf-Comeback. Nicht nur aufgrund seiner Rückkehr in die Anfangsformation wird der Österreicher dieses Spiel wohl nicht vergessen. Denn Wimmer erlebte ein Wechselbad der Gefühle.

Zunächst war da die Freude nach seinem frühen Führungstreffer, kurz vor der Pause war ihm dann nach seinem Platzverweis große Wut in seinem Gesicht abzulesen. Der Ärger war nachvollziehbar, weil Schiedsrichter Timo Gerach zu Unrecht Rot zeigte. Zwar hatte Wimmer nach einem Ballverlust im Aufbauspiel Kevin Mbabu kurz vor der eigenen Strafraumkante umgerissen, doch Maxence Lacroix hätte einen möglichen Abschluss noch blocken können.

Für mich war die unmittelbare Ballkontrolle und die klare Torchance vor der Box maßgebend.

Timo Gerach

Trotzdem entschied der Referee nicht auf taktisches Foul, sondern auf Notbremse. “Dass es ein Foulspiel war, ist unstrittig. Aber wenn selbst die Augsburger sich bei uns entschuldigen, ist es keine Rote Karte. Das spricht Bände”, erläuterte Marcel Schäfer, Geschäftsführer des VfL, im Sky-Interview und führte aus: “Ich denke, Lacroix kann eingreifen. In dem Fall war Patrick Wimmer nicht der letzte Mann.”

Ein wenig anders sah es aber einer der Protagonisten in dieser Szene. Mbabu sprach von einer berechtigten Roten Karte, da eine “klare Torchance” verhindert worden sei. Diese Meinung teilte eben auch Gerach, wie er nach Abpfiff bestätigte. “Für mich war die unmittelbare Ballkontrolle und die klare Torchance vor der Box maßgebend, warum ich auf Rot entschieden habe”, erklärte der 37-Jährige.

Brych teilte Gerach mit, dass Lacroix “da noch mit reinkommt”

Allerdings gab er auch zu, dass er die Argumentation für eine Gelbe Karte verstehen könne. Doch sein Job sei es, Entscheidungen zu treffen – nach dieser habe er ein “schlechtes Bauchgefühl”, weil sie nicht “klar” war.

Spielbericht

Doch warum schaute sich Gerach dann die “spielentscheidende Szene”, wie Maximilian Arnold das Foul betitelte, nicht selbst am Monitor an? Darüber gab er keine Auskunft – er verriet aber, in Kontakt mit VAR Felix Brych gestanden zu haben. “Er hat mir mitgeteilt, dass Lacroix von links da noch mit reinkommt. Jetzt ist es natürlich auch eine dynamische Szene. Das heißt, man muss schon schauen, wo steht Lacroix, als das Foulspiel beginnt. Es ist sicherlich eine harte Entscheidung”, so Gerach.

Arnold: Rote Karte plus Gegentor ein “Schlag in die Fresse”

Schäfer bemängelte hingegen das ausgebliebene Anschauen der Videobilder durch Gerach selbst. “Schade, dass man sich nicht die Möglichkeit gibt, die Situation anzuschauen. Dann wäre allen Beteiligten sehr schnell klar gewesen, dass es keine Rote Karte gewesen ist”, erklärte der 39-Jährige.

Dass dann auch noch der daraus resultierende Freistoß unglücklich – Arnold hatte den Schuss von Arne Maier abgefälscht – zum Ausgleich führte, passt ins Bild der im ersten Durchgang stark spielenden Wölfe. Der VfL-Kapitän sprach gar von einem “Schlag in die Fresse”. In Unterzahl erholten sie sich von diesem nicht mehr und kassierten dadurch die dritte Niederlage in Folge.

Augsburger Reaktion “spricht Bände”: Wölfe hadern mit Platzverweis

Nach dem 3:1 zwischen Augsburg und Wolfsburg stand der Platzverweis von Patrick Wimmer im Mittelpunkt. Während die Niedersachsen diesen als Fehlentscheidung betitelten, verteidigte Schiedsrichter Timo Gerach die Rote Karte.

Die viel diskutierte Entscheidung: Timo Gerach zeigt Patrick Wimmer (li.) Rot.

Die viel diskutierte Entscheidung: Timo Gerach zeigt Patrick Wimmer (li.) Rot.

IMAGO/Eibner

Für Patrick Wimmer schloss sich am Samstagmittag ein Kreis. Der 22-Jährige feierte ausgerechnet gegen Augsburg, wo er sich Ende Oktober einen Syndesmoseriss zugezogen hatte, sein Startelf-Comeback. Nicht nur aufgrund seiner Rückkehr in die Anfangsformation wird der Österreicher dieses Spiel wohl nicht vergessen. Denn Wimmer erlebte ein Wechselbad der Gefühle.

Zunächst war da die Freude nach seinem frühen Führungstreffer, kurz vor der Pause war ihm dann nach seinem Platzverweis große Wut in seinem Gesicht abzulesen. Der Ärger war nachvollziehbar, weil Schiedsrichter Timo Gerach zu Unrecht Rot zeigte. Zwar hatte Wimmer nach einem Ballverlust im Aufbauspiel Kevin Mbabu kurz vor der eigenen Strafraumkante umgerissen, doch Maxence Lacroix hätte einen möglichen Abschluss noch blocken können.

Für mich war die unmittelbare Ballkontrolle und die klare Torchance vor der Box maßgebend.

Timo Gerach

Trotzdem entschied der Referee nicht auf taktisches Foul, sondern auf Notbremse. “Dass es ein Foulspiel war, ist unstrittig. Aber wenn selbst die Augsburger sich bei uns entschuldigen, ist es keine Rote Karte. Das spricht Bände”, erläuterte Marcel Schäfer, Geschäftsführer des VfL, im Sky-Interview und führte aus: “Ich denke, Lacroix kann eingreifen. In dem Fall war Patrick Wimmer nicht der letzte Mann.”

Ein wenig anders sah es aber einer der Protagonisten in dieser Szene. Mbabu sprach von einer berechtigten Roten Karte, da eine “klare Torchance” verhindert worden sei. Diese Meinung teilte eben auch Gerach, wie er nach Abpfiff bestätigte. “Für mich war die unmittelbare Ballkontrolle und die klare Torchance vor der Box maßgebend, warum ich auf Rot entschieden habe”, erklärte der 37-Jährige.

Brych teilte Gerach mit, dass Lacroix “da noch mit reinkommt”

Allerdings gab er auch zu, dass er die Argumentation für eine Gelbe Karte verstehen könne. Doch sein Job sei es, Entscheidungen zu treffen – nach dieser habe er ein “schlechtes Bauchgefühl”, weil sie nicht “klar” war.

Spielbericht

Doch warum schaute sich Gerach dann die “spielentscheidende Szene”, wie Maximilian Arnold das Foul betitelte, nicht selbst am Monitor an? Darüber gab er keine Auskunft – er verriet aber, in Kontakt mit VAR Felix Brych gestanden zu haben. “Er hat mir mitgeteilt, dass Lacroix von links da noch mit reinkommt. Jetzt ist es natürlich auch eine dynamische Szene. Das heißt, man muss schon schauen, wo steht Lacroix, als das Foulspiel beginnt. Es ist sicherlich eine harte Entscheidung”, so Gerach.

Arnold: Rote Karte plus Gegentor ein “Schlag in die Fresse”

Schäfer bemängelte hingegen das ausgebliebene Anschauen der Videobilder durch Gerach selbst. “Schade, dass man sich nicht die Möglichkeit gibt, die Situation anzuschauen. Dann wäre allen Beteiligten sehr schnell klar gewesen, dass es keine Rote Karte gewesen ist”, erklärte der 39-Jährige.

Dass dann auch noch der daraus resultierende Freistoß unglücklich – Arnold hatte den Schuss von Arne Maier abgefälscht – zum Ausgleich führte, passt ins Bild der im ersten Durchgang stark spielenden Wölfe. Der VfL-Kapitän sprach gar von einem “Schlag in die Fresse”. In Unterzahl erholten sie sich von diesem nicht mehr und kassierten dadurch die dritte Niederlage in Folge.

“Müssen Ergebnisse liefern”: Schäfer vermeidet Bekenntnis zu Kovac

Die Krise des VfL Wolfsburg hat sich auch im Heimspiel gegen den FC Augsburg fortgesetzt. Die Wölfe sind nun seit elf Spielen sieglos und im Abstiegskampf angekommen. Die Zukunft von Trainer Niko Kovac ließ Geschäftsführer Marcel Schäfer offen.

Wie lange bleibt Wolfsburgs Coach Niko Kovac (li.) noch im Amt? Geschäftsführer Marcel Schäfer vermeidet nach dem Augsburg-Spiel ein klares Bekenntnis.

Wie lange bleibt Wolfsburgs Coach Niko Kovac (li.) noch im Amt? Geschäftsführer Marcel Schäfer vermeidet nach dem Augsburg-Spiel ein klares Bekenntnis.

IMAGO/Christian Schroedter

Mitte Dezember hat der VfL Wolfsburg zuletzt einen Dreier in der Bundesliga eingefahren, seither sind elf Spiele vergangen. Elf Spiele ohne Sieg, aus denen nur sechs Punkte heraussprangen. Mit der Krise einher ging der Absturz von Platz 9 auf Platz 14, der Vorsprung auf den Relegationsrang beträgt nach der neuerlichen Pleite am Samstag gegen Augsburg (1:3) nur noch sechs Punkte.

Die Wölfe sind im Abstiegskampf angekommen, das hat auch Geschäftsführer Marcel Schäfer erkannt, der nach der Heimniederlage gegen den FCA eben diesen ausrief. “Wir müssen nicht um den heißen Brei herumreden”, so Schäfer. “Wir haben uns in diese Situation gebracht, dass wir nach unten schauen müssen, dass wir so schnell wie möglich ein Erfolgserlebnis einfahren müssen. Sonst wird es eng.”

Spielbericht

Doch trauen die Verantwortlichen des VfL diese dringend benötigten Erfolgserlebnisse Trainer Niko Kovac noch zu? Die Trainerfrage blieb am Samstagabend noch unbeantwortet, ein Bekenntnis für seinen Chefcoach gab Schäfer aber nicht ab.

“Ich glaube, sie werden das verstehen, dass wir fünf Minuten nach dem Spiel keine Personaldiskussion führen”, meinte der 39-Jährige am Sky-Mikrofon, er wolle das Spiel “intern erstmal besprechen. Und dann werden wir Entscheidungen treffen.” Sicher ist aber: “Irgendwann müssen wir einfach die Ergebnisse liefern. Und das haben wir weder in den letzten Wochen noch heute.”

Kovac weiß: “Entscheidend sind die Punkte”

Einige Fans quittierten den Abwärtstrend nach Spielschluss mit “Kovac raus”-Rufen, der 52-Jährige selbst ist sich der schwierigen Situation natürlich bewusst: “Ich bin ein Profi und erwachsen genug, um zu wissen, dass wir im Moment zu wenig Punkte haben. Egal, wie du spielst, entscheidend sind die Punkte.”

Genau die fehlen den Wolfsburgern – unabhängig davon, dass die Niederlage gegen Augsburg durch einen Fehlentscheidung des Schiedsrichters beim Platzverweis gegen Patrick Wimmer kurz vor der Halbzeitpause “extrem bitter” (Schäfer) war. Für Kovac könnte sie das Ende seiner seit Juli 2022 laufenden Amtszeit bedeuten, sollten sich die Wölfe in der anstehenden Länderspielpause für einen Neuanfang entscheiden.

Nach Saisonanalyse: VfL Wolfsburg trennt sich von Trainer Kohfeldt

Der VfL Wolfsburg geht mit einem neuen Trainer in die Saison 2022/23: Florian Kohfeldt wurde nach kicker-Informationen mit sofortiger Wirkung von seinen Aufgaben entbunden.

Seine Zeit in Wolfsburg ist abgelaufen: Florian Kohfeldt ist nicht länger Trainer beim VfL.

Seine Zeit in Wolfsburg ist abgelaufen: Florian Kohfeldt ist nicht länger Trainer beim VfL.

imago images

Der VfL Wolfsburg hat die enttäuschende Saison 2021/22 als Tabellenzwölfter abgeschlossen – weit entfernt von den eigenen Ansprüchen. Nun machten die Wölfe nach ihrer Saisonanalyse den dritten Trainerwechsel in der Bundesliga unmittelbar nach dem 34. Spieltag perfekt: Wie Markus Weinzierl in Augsburg und Adi Hütter in Mönchengladbach wird auch Florian Kohfeldt ab Juli nicht mehr im Amt sein. Nach kicker-Informationen ist Kohfeldts Aus besiegelt.

Als mögliche Kandidaten gelten unter anderem Matthias Jaissle (RB Salzburg), Daniel Farke (zuletzt Krasnodar) und Sandro Schwarz (Dynamo Moskau), der auch bei Hertha BSC im Gespräch ist. Auch der Name von Bruno Labbadia, der von Februar 2018 bis Juni 2019 den VfL betreute und seit seinem Abschied aus Berlin im Januar 2021 vereinslos ist, kursiert.

Auch Labbadia wird als Nachfolger gehandelt

Im vergangenen Oktober hatte Kohfeldt den Posten von Mark van Bommel übernommen, eine klare Verbesserung ergab sich seitdem aber nicht. Lange mussten Fans und Verantwortliche gar um den Klassenerhalt bangen. Das 2:2 im Saisonfinale gegen den FC Bayern München, das vierte Spiel ohne Niederlage in Serie, versöhnte nur bedingt.

Mittelfeldchef Maximilian Arnold hatte nach dem Remis gegen den Rekordmeister noch über Kohfeldt gesagt: “Er hat die richtigen Schlüsse gezogen und uns auf die wichtigen Spiele eingeschworen.” Für die Führungsetage der Wolfsburger waren die Darbietungen unter dem ehemaligen Bremer Cheftrainer aber offenbar nicht verheißungsvoll genug, um eine Zukunft mit Kohfeldt zu sehen.

Am 26. Oktober 2021 hatte der 39-Jährige das Kommando in Niedersachsen übernommen, drei Pflichtspielsiege in Folge ließen Hoffnungen auf eine unbeschwerte Saison keimen. Doch Wolfsburg zeigte sich danach viel zu wankelmütig. Exemplarisch dafür stehen die Spieltage 28 bis 31: Einem 0:3 in Augsburg folgte ein 4:0 gegen Bielefeld, diesem folgte wiederum ein 1:6 in Dortmund und ein 5:0 gegen Mainz.