Waldhof entschuldigt sich für Münzwurf – Jann: “Zum Glück nichts passiert”

Waldhof entschuldigt sich für Münzwurf – Jann: “Zum Glück nichts passiert”

Neben zwei Platzverweisen für den SV Waldhof Mannheim und einem Auswärtssieg für Ulm sorgte am Sonntagnachmittag eine Szene abseits des Platzes für Gesprächsstoff. Nach einem Münzwurf auf Nicolas Jann meldeten sich beide Drittligisten zu Wort.

Ulms Nicolas Jann (li.) kam beim Münzwurf mit einem Schrecken davon und konnte gegen den SV Waldhof Mannheim noch eingewechselt werden.

Ulms Nicolas Jann (li.) kam beim Münzwurf mit einem Schrecken davon und konnte gegen den SV Waldhof Mannheim noch eingewechselt werden.

IMAGO/foto2press

In doppelter Überzahl gewann der SSV Ulm 1846 Fußball am Sonntag beim SV Waldhof Mannheim mit 2:0 und sprang durch den Sieg im kurpfälzisch-schwäbischen Duell auf Relegationsrang drei. Für uneingeschränkte Freude sorgte der Erfolg beim Aufsteiger aus der Regionalliga Südwest allerdings nicht. Grund dafür ist ein Vorfall aus der 52. Spielminute, der sich abseits des Feldes ereignete.

Hinter dem Tor von SSV-Keeper Christian Ortag machten sich die Ulmer Ersatzspieler für die Einwechslung bereit, als mehrere Gegenstände vom hinter dem Tor befindlichen Mannheimer Fanblock in Richtung der Gruppe flogen. Unter anderem eine Holzfigur und ein Feuerzeug verfehlten ihr Ziel, eine Münze allerdings traf Stürmer Nicolas Jann am Kopf. Das Spiel wurde daraufhin von Schiedsrichter Timo Gansloweit für acht Minuten unterbrochen, um die erhitzten Gemüter zu beruhigen und einen gänzlichen Abbruch zu verhindern, nachdem kurz zuvor auch Feuerwerkkörper aus dem Ulmer Block abgefeuert worden waren.

Aufseiten der Mannheimer stellte zunächst Trainer Rüdiger Rehm auf der Pressekonferenz aufgrund des Vorfalls eine Grundsatzfrage. “Ich verstehe nicht, warum sich die Auswechselspieler auf der anderen Seite warm machen. Das ist in vielen Stadien unerklärlich”, wunderte sich der 44-Jährige darüber, dass Ersatzspieler sich stets hinter dem eigenen Torhüter statt vor der eigenen Fankurve für die Einwechslung bereit machen. 

“Solche Szenen gehören bei aller Emotionalität nicht ins Stadion”

Gegenüber der “Südwest-Presse” meldete sich der Geschädigte selbst zu Wort und konnte für Entwarnung sorgen. “Ich bin schon erschrocken”, so der 31-Jährige, “aber es ist zum Glück nichts passiert, alles halb so wild.” In der 72. Minute betrat Jann sogar noch das Feld und half mit, den Sieg unter Dach und Fach zu bringen.

“Wir bedauern die Vorkommnisse rund um die 53. Spielminute sehr und entschuldigen uns beim SSV Ulm und insbesondere dem getroffenen Spieler. Solche Szenen gehören bei aller Emotionen rund um ein hitziges Spiel nicht ins Stadion”, heißt es in einem offiziellen Statement der Mannheimer, auf die ebenso wie auf die Ulmer wegen des Abbrennens von Pyrotechnik nun Geldstrafen vom DFB warten dürften.