“Die Basis fehlt”: Weinzierl verlässt den FC Augsburg

Direkt nach dem Abpfiff des letzten Saisonspiels der Paukenschlag: Markus Weinzierl wird seinen auslaufenden Vertrag beim FC Augsburg, mit dem der 47-Jährige bereits vor Wochen die Klasse gehalten hat, nicht verlängern.

Markus Weinzierl verlässt den FC Augsburg überraschend zu Saisonende.

Markus Weinzierl verlässt den FC Augsburg überraschend zu Saisonende.

IMAGO/Christian Schroedter

“Er weiß, was er am FC Augsburg hat – wir wissen, was wir an Markus Weinzierl haben.” – da hatte Augsburgs Geschäftsführer Sport Stefan Reuter noch vor wenigen Wochen optimistisch bezüglich einer weiteren Amtszeit des erst 2021 zum Verein zurückgekehrten Trainers geblickt.

Jener Weinzierl hat mit dem FC Augsburg in seiner ersten Amtszeit (2012 bis 2016) ganze sechsmal den Klassenerhalt in der Bundesliga erreicht – und die Fuggerstädter zwischenzeitlich einmal sogar in die Europa League geführt.

Der Klassenerhalt steht auch in dieser Saison, die die Augsburger mit 38 Punkten abgeschlossen haben, zu Buche – sogar schon seit ein paar Wochen. Die Vertragsverlängerung Weinzierls, der nach seinen Engagements beim FC Schalke 04 (2016 bis 2017) und VfB Stuttgart (2018 bis 2019), seit April 2021 wieder in beim FCA an der Seitenlinie gestanden hat, schien deswegen nur noch Formsache.

“Es ist die richtige Entscheidung”

Doch nach dem 2:1-Erfolg gegen Fürth an diesem 34. und letzten Spieltag ließ Weinzierl selbst die Katze aus dem Sack. “Es ist die richtige Entscheidung, keine Gespräche mehr zu führen. Ich habe am Mittelkreis auf meine Spieler gewartet, weil ich ihnen gesagt habe, dass es mein letztes Spiel war”, so der 47-Jährige, der diesen Entschluss erst einen Tag zuvor getroffen habe.

Folglich war auch die Vereinsführung um Reuter noch nicht informiert und erfuhr erst über das Interview mit dem übertragenden TV-Sender “Sky” vom Abschied Weinzierls. “Wenn am letzten Spieltag noch kein Gespräch geführt worden ist, dann ist das ein klares Zeichen. Deswegen hat er es jetzt schriftlich – oder hört es dann schon”, wurde Weinzierl in Richtung Reuter deutlich. Ob es ein zerrüttetes Verhältnis mit Reuter gebe? Das könne der scheidende Trainer nicht sagen: “Wir haben nicht miteinander gesprochen.”

“Es kam keine Zufriedenheit auf”

Dem Coach fehle aber einfach für eine Fortsetzung des Engagements bei seinem Herzensverein “die Basis”. Weinzierl ist “der Meinung, wir hätten die gleiche Erfolgsgeschichte schreiben können wie in meiner ersten Zeit, wo wir unter anderem die Europa League erreicht haben”.

Das Team, der Klub habe zwar erneut “die Liga gehalten, es kam aber keine Zufriedenheit auf”, so der betroffene Trainer klar und deutlich. “Das war auch so ein Zeichen für mich”, ließ Weinzierl tief in seine Entscheidungsfindung blicken – und machte auch keinen Hehl daraus, dass er an sich gern geblieben wäre: “Das war nicht so geplant. Mir tut das Herz auch weh.”