Trotz Ende der Siegesserie: Bergamo erobert Tabellenführung bei Lazio zurück

Dank eines späten Joker-Treffers hat Atalanta Bergamo vorübergehend die Tabellenführung von Inter Mailand zurückerobert. Nach elf Ligasiegen in Serie blieb Lea Dea derweil erstmals ohne Dreier.

Überzeugten als Joker: Nicolo Zaniolo und 1:1-Torschütze Marco Brescianini (re.).

Überzeugten als Joker: Nicolo Zaniolo und 1:1-Torschütze Marco Brescianini (re.).

IMAGO/Insidefoto

Obwohl Lazio jüngst mit einem einem 2:1 in Lecce auf die deftige 0:6-Klatsche gegen Inter Mailand reagiert hatte, entschied sich Coach Marco Baroni im Topspiel für drei Wechsel. Marusic, Tchaouna und Dele-Bashiru ersetzten den verletzten Lazarri sowie Isaksen und Dia (beide Bank).

Da Inter zuvor mit einem 3:0 in Cagliari die Tabellenführung zumindest vorübergehend übernommen hatte, gingen die formstarken Gäste mit der Zielsetzung in die Partie, Platz 1 zurückzuerobern. Atalanta-Trainer Gian Piero Gasperini musste nach dem 3:2 gegen Empoli den verletzten Top-Torjäger Retegui ersetzen und setzte Kossounou zudem auf die Bank. Hien und de Roon rückten in die Startelf.

Lazio bestimmt früh das Tempo

Die nominelle Favoritenrolle der Biancocelesti machte sich auf dem Feld vorerst nicht bemerkbar, stattdessen waren es die Hausherren, die immer wieder gefährliche Akzente setzten und generell wacher und zielstrebiger wirkten.

So hatte La Dea etwa Glück, dass sie nach zwölf Minuten nicht in Rückstand geriet, als Castellanos binnen einer Dreifach-Chance zweimal an Carnesecchi scheiterte und Guendouzi anschließend nur den Pfosten traf. Erst in der 21. Minute traten auch die Gäste erstmals nennenswert offensiv in Erscheinung, verfehlten das kurze Eck in Person von Zappacosta allerdings knapp.

Dele-Bashiru bringt Rom in Front

Während sich der erste Durchgang in puncto Ballbesitz und Passquote weitestgehend ausgeglichen gestaltete, behielten die Gastgeber in vielen entscheidenden Zweikämpfen die Oberhand. Auch angesichts dieser Tatsache war die Führung durch Dele-Bashiru letztlich definitiv nicht unverdient. Nach Rovellas halbhohem Steckpass wuchtete der 23-Jährige die Kugel aus rund 15 Metern in die Maschen (27.).

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In den Schlussminuten vor der Pause bestimmten die Biancocelesti zwar weiterhin das Geschehen, dennoch waren die Römer schließlich für die letzte Torchance verantwortlich. Djimisti verpasste eine verlängerte Flanke am zweiten Pfosten um wenige Zentimeter (45.+2).

Cuadrado bringt Schwung als Joker

Während die Anfangsphase nach dem Wiederanpfiff noch den Hausherren gehörte, erhöhte Bergamo im weiteren Verlauf zunehmend den Druck. Die Konsequenz daraus waren einige vielversprechende Gelegenheiten – darunter ein Kopfball des eingewechselten Cuadrado (53.) sowie ein Rechtsschuss von Lookman (61.).

Insbesondere Letzterer sollte auch weiterhin für ordentlich Betrieb sorgen, wenngleich ihm der eigene Treffer am Samstagabend verwehrt blieb. In der 75. Minute blockte Pellegrini gleich zweimal in höchster Not auf der Linie gegen Afrikas Fußballer des Jahres.

Uneigennütziger Lookman bereitet den Ausgleich vor

Als die Schlussphase bereits in vollem Gange war, zappelte der Ball dann doch noch in den römischen Maschen. Auf Vorlage des eingewechselten Zaniolos behielt Lookman vor Lazio-Torhüter Provedel die Übersicht und legte uneigennützig auf den mitgelaufenen Brescianini quer, der nur noch einschieben musste (88.). Den Matchwinner hatte Trainer Gasperini erst vier Minuten zuvor von der Bank gebracht.

Das Remis genügte La Dea, um die Tabellenführung vorerst wieder zu übernehmen. Sowohl Inter als auch Neapel, die bis dato beide ein Spiel weniger als die Biancocelesti absolviert haben, könnten ihnen diese allerdings bereits zeitnah streitig machen.

Schon am Donnerstag kommt es für Atalanta indes zum Duell mit den Nerazzurri – im Supercup-Halbfinale (20 Uhr). In der Liga geht es für Bergamo dann bei Udinese Calcio weiter (Samstag, 15 Uhr), Lazio gastiert im Derby bei der Roma (Sonntag, 20.45 Uhr).

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Weil Eriksen Olivera vernascht: Napoli verspielt Tabellenführung gegen Lazio

Seit seiner Übernahme hat Antonio Conte die SSC Neapel binnen kürzester Zeit vom 2023/24 abgestürzten Scudetto-Träger wieder zum Titelanwärter formiert. Nun setzte es gegen Lazio Rom aber die zweite Niederlage binnen Tagen – Folgen inklusive.

Behielt im neapolitanischen Regen die Übersicht: Lazio-Torschütze Gustav Isaksen.

Behielt im neapolitanischen Regen die Übersicht: Lazio-Torschütze Gustav Isaksen.

IMAGO/IPA Sport

Mit einer doch in dem Ausmaß ungewöhnlichen Maßnahme hatte Antonio Conte zuletzt auf sich aufmerksam gemacht: Beim Coppa-Italia-Achtelfinalgastspiel bei Lazio Rom war die komplette (!) Startelf der Neapolitaner ausgetauscht worden. Am Ende schied Napoli, das in dieser Saison ohnehin nicht mal an einem europäischen Wettbewerb teilnimmt, mit einem 1:3 aus.

Nun, nur wenige Tage später, sahen sich beide stark in diese Serie-A-Saison gestarteten Traditionsklubs wieder – dieses Mal im Diego Armando Maradona im Zuge des 15. Spieltags. Und selbstverständlich schickte SSC-Coach Conte all seine etablierten Kräfte wie Lukaku oder Kvaratskhelia wieder von Beginn an ins Rennen.

Kvaratskhelia scheitert um Haaresbreite

Und vor den Augen der lautstarken Fans und unter strömendem Regen am Vesuv sollte die A-Abteilung aus Neapel direkt Betrieb machen und die Römer defensiv einschnüren. Eine erste brandgefährliche Abschlusschance für McTominay inklusive, hier konnte Abwehrmann Gila allerdings noch in höchster Not retten (3. Minute).

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Von den Gästen aus der “Ewigen Stadt” war derweil erst später etwas zu sehen, hier prüfte Isaksen allerdings direkt mal die starken Paradefähigkeiten von SSC-Keeper Meret (20.), ehe in der Folge wieder der Gastgeber den Ton angab. Doch sowohl Zambo Anguissa aus der Drehung, der an Provedel scheiterte (33.), als auch der aus der Distanz etwas zu ungenau zielende Politano (36.) fanden das Ziel nicht. Ebenso wenig nochmals Kvaratskhelia, der Sekunden vor dem Pausentee bei einem Standard den Ball haarscharf links oben am Winkel vorbei setzte (45.+2).

Isaksen trickst und trifft

Khvicha Kvaratskhelia

Frust pur: Khvicha Kvaratskhelia verlor mit Napoli das nächste Duell mit Lazio.
IMAGO/LaPresse

Der zweite Durchlauf, der insgesamt aktivere Biancocelesti zutage förderte, bot allen voran zwei Aluminiumtreffer an. Einmal schoss Lazio-Profi Dele-Bashiru nach eigener Balleroberung aus der Distanz krachend drauf und die Kugel an die lautstark scheppernde Latte (51.), auf der anderen Seite ärgert sich Zambo Anguissa, dass er nach einer Ecke aus kurzer Distanz nur rechts den Pfoten traf (71.).

In Minute 79 brach er dann aber, der Torbann: Mitten im weiterhin strömenden Regen von Neapel tauchte Roms Isaksen zentral vor dem SSC-Strafraum auf, nahm ein Zuspiel klug an und wand sich nach ein paar Haken geschickt in Schussposition. Der alt ausstehende Gegenspieler Olivera hielt beim nun folgenden Abschluss auch noch den Fuß rein und lenkte die Kugel so unhaltbar für Schlussmann Meret ins linke Eck.

Von diesem Rückschlag konnten sich die Hausherren nicht mehr erholen und verloren somit binnen weniger Tage das zweite Duell mit den Hauptstädtern – Pokal-Aus und Verlust der Serie-A-Tabellenführung an Atalanta Bergamo (2:1 gegen Milan) inklusive. Das sorgte für deutlich vernehmbare Pfiffe von den Rängen nach den erfolgreichen letzten Wochen unter Trainer Conte.