Pflichtaufgabe Israel? “Wir lassen uns nicht blenden”

Kommt der Tabellenletzte Israel der deutschen U 21 nach dem Dämpfer gegen den Kosovo gerade recht? Trainer Antonio Di Salvo weist zumindest eindringlich auf die Qualitäten des Gegners hin, den er besonders gut kennt.

Will mit der deutschen U 21 wieder gewinnen: Trainer Antonio Di Salvo.

Will mit der deutschen U 21 wieder gewinnen: Trainer Antonio Di Salvo.

Getty Images

Viel war am Montagnachmittag bereits gesprochen worden über Konsequenz und Durchschlagskraft, die der deutschen U-21-Nationalmannschaft beim 0:0 am vergangenen Freitag gegen den Kosovo jeweils abgegangen waren. Auch ging es um wieder mehr Zutrauen in die eigene Spielweise für die zweite Partie dieser Länderspielperiode am Dienstag (18 Uhr, live beim kicker) in Halle gegen Israel. Doch letztlich beendete Cheftrainer Antonio Di Salvo die rund 20-minütige Pressekonferenz mit einem Satz, der sich möglicherweise als die hilfreichste Maßnahme für seine Spieler erweisen könnte: “Wir werden heute noch ein bisschen aufs Tor schießen und versuchen, uns Selbstvertrauen zu holen”, sagte der 44-Jährige, selbst ehemaliger Stürmer, über die noch bevorstehende Trainingseinheit.

Zumindest in der zweiten Hälfte hatte sich seine Mannschaft nach zunächst äußerst behäbigen 45 Minuten gegen den Kosovo gesteigert: “Wir sind zu etlichen Chancen gekommen”, blickte Di Salvo zurück: “Gefehlt hat das Tor und deswegen sind wir auch enttäuscht mit dem Ergebnis.” Das erste Remis nach bislang vier Siegen zuvor in der EM-Qualifikation führte vorerst dazu, dass die Auswahl Polens bei aktuell einem Spiel und zwei Punkten mehr die Tabellenführung und damit den direkten Qualifikationsplatz für das 2025 in der Slowakei stattfindende Turnier übernommen hat. Sicherlich noch kein Drama, “wir haben weiterhin alles in der Hand”, erklärte der Coach. Zumal mit den Israelis nun das noch punktlose Schlusslicht der Gruppe D in Halle gastiert.

Di Salvo: “Es ist unser Ziel, Erster zu sein”

Eine Pflichtaufgabe für die DFB-Auswahl, angesichts der Tabellenkonstellation und insbesondere der eigenen Ambitionen? “Ja, wir stehen schon in der Pflicht, nachdem wir jetzt eben nur einen Punkt geholt haben, an Polen dranzubleiben”, bestätigte Di Salvo: “Es ist unser Ziel, Erster zu sein. Und deswegen wollen wir zu Hause dann auch die Punkte mitnehmen.” Den Gegner wiederum sieht er jedoch partout nicht so schlecht, wie er derzeit dasteht: “Die Leistung dieser Mannschaft war viel, viel besser als diese null Punkte – das wissen wir alle.”

Di Salvo sprach diese Warnung aus eigener Erfahrung aus, mit dem letzten Jahrgang traf er insgesamt dreimal mit Israel aufeinander, zuletzt in der Vorrunde der letztjährigen U-21-EM, als man sich 1:1 trennte. “Daher kennen wir diese Mannschaft gut und wissen ganz genau, was auf uns zukommt. Sie ist extrem leidenschaftlich, aggressiv und stabil in den Zweikämpfen und hat einfach auch eine Qualität im Spiel nach vorne”, sagte der U-21-Trainer und erinnerte an das erfolgreiche Abschneiden des israelischen Jahrgangs als U-19-Vize-Europameister und bei der U-20-WM (Platz drei): “Deswegen lassen wir uns davon nicht blenden” – von Tabellenplatz sechs also, Israel sei der schwierigere Gegner im Vergleich zum Kosovo.

Es herrscht somit durchaus Respekt im Vorfeld der sechsten Qualifikationspartie, den die deutsche Mannschaft jedoch ablegen soll, indem sie selbst mit Überzeugung auftritt und “vielleicht nicht ganz so verkopft” wie im vergangenen Spiel, wie Di Salvo betonte: “Unser Ansatz ist, dass wir einfach vom Kopf her mehr Mut haben und nach vorne spielen wollen.” Das sei die letzten ein, zwei Tage mit der Mannschaft intensiv thematisiert worden. Nun steht diese Vorgabe auf der Probe.

U-21-Startelf: Zwei Änderungen – und mehr?

Fest steht bereits, dass Noah Atubolu für Jonas Urbig im Tor stehen wird, außerdem rückt nach der erlittenen Kreuzbandverletzung von Colin Kleine-Bekel, “die uns alle mitgenommen hat” (Di Salvo) erneut Jamil Siebert für ihn ins Team. Weitere Änderungen in seiner Startelf hielt sich der Cheftrainer zumindest offen: “Es kann sein, dass etwas passiert. Es kann aber auch genauso gut sein, dass nur diese beiden Spieler neu in die Mannschaft kommen.”

Tim Lüddecke

Siebert: “Wir haben das Ganze in der eigenen Hand”

Das Ergebnis war beileibe nicht optimal. Aber das 0:0 der deutschen U 21 im EM-Qualifikationsspiel gegen den Kosovo soll keine Langzeitwirkung haben. Schwerer wiegt die Kreuzbandverletzung, die sich der Kieler Innenverteidiger Colin Kleine-Bekel zugezogen hat.

Jamil Siebert wird erneut den verletzten Colin Kleine-Bekel ersetzen.

Jamil Siebert wird erneut den verletzten Colin Kleine-Bekel ersetzen.

IMAGO/Beautiful Sports

Jamil Siebert und Jonas Urbig machten aus ihrer Einschätzung zu den Ereignissen vom Freitagabend kein Geheiminis. “Einen Tag später ist es immer noch enttäuschend”, so Innenverteidiger Siebert im Rahmen einer Medienrunde am Samstagnachmittag. Und auch Torhüter Urbig, der gegen den Kosovo seine Chance erhalten hatte, sprach von “einem zähen Spiel” und davon, dass die Deutsche U 21 vor allem in der  ersten Halbzeit “kein gutes Spiel” gemacht habe.

Nachhaltig unterwandern soll das nicht optimale Resultat gegen eine hingebungsvoll verteidigende Mannschaft des Kosovo das Zutrauen des Teams von Trainer Antonio di Salvo allerdings nicht. Die Zuversicht des Abwehrspielers von Fortuna Düsseldorf und des vom 1. FC Köln an die SpVgg Greuther Fürth ausgeliehen Keepers für das kommende Qualifikations-Duell am Dienstag in Halle gegen Israel (18 Uhr, LIVE! bei kicker) speist sich auch aus dem Umstand, dass sich das DFB-Team am Freitag in Chemnitz nach der Pause zu steigern wusste. “In der 2. Halbzeit haben wir es besser gemacht”, sagt Urbig, “wir haben den Ball besser laufen lassen, haben schneller gespielt und uns Torchancen erspielt.” Leider, so der Torhüter weiter, “haben wir es nicht geschafft, das Spiel mit einem dreckigen Tor zu entscheiden.”

“Wir brauchen eine gute Kontrolle”

Gegen Israel soll indes auf jeden Fall wieder getroffen werden. Und natürlich gewonnen. Schon allein deshalb, um in der Qualifikations-Gruppe D zur Europameisterschaft im Duell um die Tabellenspitze und die direkte Qualifikation für das Turnier 2025 in der Slowakei mit Tabellenführer Polen – der hat ein Spiel und zwei Punkte mehr – Schritt zu halten. “Wir haben das Ganze in der eigenen Hand”, betont Siebert mit Blick auf noch fünf ausstehende Gruppenspiele inklusive einer Partie in Polen (das Hinspiel am 21. November 2023 gewann di Salvos Team übrigens 3:1). “Am Dienstag haben wir eine neue Chance, uns zu beweisen.” Er selbst, so Siebert weiter, denke nicht so sehr darüber nach, wie die Perspektiven in der Qualifikation seien, “sondern nur an das nächste Spiel”. Das beschert der deutschen U 21 allerdings nach Ansicht von Urbig “einen Gegner, der uns herausfordert. Wir brauchen eine gute Kontrolle.”

Der 20 Jahre alte Torhüter wird dann wieder seinem Kollegen Noah Atubolu vom SC Freiburg den Vortritt lassen müssen, die etatmäßige Nummer 1 wird gegen Israel ins Tor zurückkehren. Verzichten muss die Deutsche U 21 derweil auf Colin Kleine-Bekel (21). Der 1,92 Meter lange Innenverteidiger von Holstein Kiel zog sich gegen den Kosovo in der 26. Minute in einem Zweikampf mit dem kosovarischen Stürmer Fatjon Bunjaku eine Kreuzbandverletzung zu und wird längere Zeit ausfallen. Für ihn kam gegen den Kosovo Siebert zum Zug, der auch gegen Israel die erste Option ist. Als weiterer Kandidat für die Innenverteidigung steht noch Linus Gechter von Hertha BSC bereit, der gegen den Kosovo nicht zum Spieltags-Aufgebot gehörte.

Andreas Hunzinger

Beim DFB und in Kiel: Sorgen um das Knie von Kleine-Bekel

Die deutsche U 21 verlor bei der Nullnummer in der EM-Qualifikation gegen den Kosovo nicht nur zwei Punkte, sondern auch Abwehrmann Colin Kleine-Bekel. Der 21-Jährige verletzte sich früh am Knie.

Er musste früh raus: Colin Kleine-Bekel (Mi.).

Er musste früh raus: Colin Kleine-Bekel (Mi.).

picture alliance/dpa

“Im letzten halben, dreiviertel Jahr sind extrem viele Sachen passiert. Ich versuche alles zu genießen, nehme alles mit, was kommt und versuche, mich auch ein bisschen davon tragen zu lassen”, sagte Colin Kleine-Bekel unlängst – und bezog sich damit auf seinen steilen Aufstieg in der 2. Liga bei Holstein Kiel und der deutschen U 21. Bei seinem Pflichtspieldebüt in der EM-Qualifikation gegen den Kosovo hatte er direkt ein Tor erzielt und sich seitdem voll etabliert. Kleine-Bekel war bei jedem Lehrgang dabei und absolvierte fünf von sechs Spielen.

Sein sechster Einsatz verlief nun aber nicht gerade nach Plan. Bei der Nullnummer gegen den Kosovo in Chemnitz kam der 21-Jährige während eines Zweikampfs mit Fatjom Bunjaku an der Außenlinie unglücklich auf und musste daraufhin am linken Knie behandelt werden. Sofort war klar, dass es für ihn nicht weitergehen würde. DFB-Trainer Antonio Di Salvo brachte Jamil Siebert (Fortuna Düsseldorf), während Kleine-Bekel gestützt vom medizinischen Staff den Platz zumindest auf seinen eigenen Beinen verlassen konnte.

Am Ende verlor Deutschland beim 0:0 nicht nur den Innenverteidiger, sondern auch zwei Punkte zu Hause – es war der erste Punktverlust der DFB-Mannschaft in der laufenden Qualifikation zur U-21-EM 2025 in der Slowakei. Am Dienstag gegen Israel (LIVE! ab 18 Uhr bei kicker) wird das Team von Di Salvo nun wieder in die Erfolgsspur zurückfinden wollen, dann am liebsten mit Kleine-Bekel. Ob das klappen wird, bleibt abzuwarten. Denn eine Diagnose steht noch aus, die Sorgen sind sicherlich groß – beim DFB und bei Holstein Kiel, wo er absolut gesetzt ist. In der laufenden Saison bestritt der 21-Jährige 24 Ligaspiele für den Tabellenzweiten der 2. Liga (kicker-Notenschnitt: 3,02).

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Die Trennung von DFB und Adidas: Ein kommunikatives Debakel?


11:45 Minuten

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Beim DFB und in Kiel: Sorgen um das Knie von Kleine-Bekel

Die deutsche U 21 verlor bei der Nullnummer in der EM-Qualifikation gegen den Kosovo nicht nur zwei Punkte, sondern auch Abwehrmann Colin Kleine-Bekel. Der 21-Jährige verletzte sich früh am Knie.

Er musste früh raus: Colin Kleine-Bekel (Mi.).

Er musste früh raus: Colin Kleine-Bekel (Mi.).

picture alliance/dpa

“Im letzten halben, dreiviertel Jahr sind extrem viele Sachen passiert. Ich versuche alles zu genießen, nehme alles mit, was kommt und versuche, mich auch ein bisschen davon tragen zu lassen”, sagte Colin Kleine-Bekel unlängst – und bezog sich damit auf seinen steilen Aufstieg in der 2. Liga bei Holstein Kiel und der deutschen U 21. Bei seinem Pflichtspieldebüt in der EM-Qualifikation gegen den Kosovo hatte er direkt ein Tor erzielt und sich seitdem voll etabliert. Kleine-Bekel war bei jedem Lehrgang dabei und absolvierte fünf von sechs Spielen.

Sein sechster Einsatz verlief nun aber nicht gerade nach Plan. Bei der Nullnummer gegen den Kosovo in Chemnitz kam der 21-Jährige während eines Zweikampfs mit Fatjom Bunjaku an der Außenlinie unglücklich auf und musste daraufhin am linken Knie behandelt werden. Sofort war klar, dass es für ihn nicht weitergehen würde. DFB-Trainer Antonio Di Salvo brachte Jamil Siebert (Fortuna Düsseldorf), während Kleine-Bekel gestützt vom medizinischen Staff den Platz zumindest auf seinen eigenen Beinen verlassen konnte.

Am Ende verlor Deutschland beim 0:0 nicht nur den Innenverteidiger, sondern auch zwei Punkte zu Hause – es war der erste Punktverlust der DFB-Mannschaft in der laufenden Qualifikation zur U-21-EM 2025 in der Slowakei. Am Dienstag gegen Israel (LIVE! ab 18 Uhr bei kicker) wird das Team von Di Salvo nun wieder in die Erfolgsspur zurückfinden wollen, dann am liebsten mit Kleine-Bekel. Ob das klappen wird, bleibt abzuwarten. Denn eine Diagnose steht noch aus, die Sorgen sind sicherlich groß – beim DFB und bei Holstein Kiel, wo er absolut gesetzt ist. In der laufenden Saison bestritt der 21-Jährige 24 Ligaspiele für den Tabellenzweiten der 2. Liga (kicker-Notenschnitt: 3,02).

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Rotation im U-21-Tor: Pause für Atubolu, Chance für Urbig

U-21-Trainer Antonio Di Salvo fordert im EM-Qualifikationsspiel gegen den Kosovo am Freitag (18 Uhr, LIVE! bei kicker) ein zielstrebigeres Offensivspiel als im ersten Duell – und setzt im Tor auf ein Wechselmodell.

Jonas Urbig steht vor seinem dritten Einsatz für die deutsche U-21-Auswahl.

Jonas Urbig steht vor seinem dritten Einsatz für die deutsche U-21-Auswahl.

DeFodi Images via Getty Images

“Ich habe schon öfter gesagt, dass wir hervorragende Torhüter haben”, sagte Di Salvo am Donnerstag und lobte Felix Gebhardt für seine Trainingsleistungen. Der Regensburger hat aber noch kein Spiel für die U 21 bestritten. Wie auch Herthas Tjark Ernst, dem Di Salvo im Rückblick ebenso gute Trainingseindrücke bei der Maßnahme im September 2023 bescheinigte.

Dass dieses Duo bisher nur in Übungseinheiten auf sich aufmerksam machen kann, liegt an zwei anderen Keepern: Noah Atubolu und Jonas Urbig. Atubolu ist schon länger die Nummer eins bei den ältesten DFB-Junioren, hat 13 Einsätze absolviert und stand auch bei der sportlich verkorksten EM-Endrunde 2023 im Tor. Danach stieg er bei seinem Heimatverein SC Freiburg zum Bundesliga-Stammkeeper auf und macht trotz gelegentlicher Fehler auch durch die wertvolle Erfahrung in der Europa League eine insgesamt positive Entwicklung durch.

Urbig ist in der Herausforderer-Rolle, kommt erst auf zwei U-21-Einsätze, kann beim guten Zweitligisten Greuther Fürth aber auch regelmäßige Spielpraxis als Nummer eins vorweisen. Di Salvo suchte mit beiden Torhütern das Gespräch und setzt in dieser Maßnahme auf ein Wechselmodell.

Jonas hat es sich aufgrund seiner Leistungen bei uns und auch im Verein verdient, morgen gegen den Kosovo zu spielen.

Antonio Di Salvo

“Noah hat es hervorragend bei uns gemacht, auch im Verein sehr viele Spiele gemacht diese Saison, so dass ihm eine kleine Pause vielleicht guttut. Er wird dann am Dienstag gegen Israel im Tor stehen”, erklärte Di Salvo: “Und Jonas hat es sich aufgrund seiner Leistungen bei uns und auch im Verein verdient, morgen gegen den Kosovo zu spielen.”

Mutmaßlich wird er gegen diesen defensiv ausgerichteten Gegner nicht viele Abschlüsse auf sein Tor bekommen, könnte aber in ein, zwei entscheidenden Momenten gefordert sein. Damit das Spiel eine klarere Angelegenheit wird als das Hinspiel, als das DFB-Team sich beim 3:0-Sieg bis zum ersten Tor 74 Minuten lang die Zähne am Defensivriegel des Kosovo die Zähne ausbiss, fordert der Coach ein zielstrebigeres Offensivspiel.

“Wir haben im Training an offensiven Lösungen gearbeitet, um zu besseren Torchancen zu kommen und möglichst fürh in Führung zu gehen”, so Di Salvo. Dafür werden Ballsicherheit, eine hohe Passgeschwindigkeit, Verlagerungen und Tiefenläufe nötig sein. Urbig wird es in Chemnitz vor wohl über 6000 Zuschauern von hinten beobachten, Atubolu von der Bank aus.

Carsten Schröter-Lorenz

Reitz: “Es kann nicht immer nur nach oben gehen”

In der Hinrunde setzte Rocco Reitz als Senkrechtstarter Duftmarken in der Bundesliga und direkt auch in der U 21. Zuletzt läuft es aber weder für Gladbach noch für das Borussia-Eigengewächs persönlich. Da kommen die DFB-Junioren gerade recht.

Will bei der U 21 Selbstvertrauen tanken: Rocco Reitz.

Will bei der U 21 Selbstvertrauen tanken: Rocco Reitz.

IMAGO/Langer

Besonders die Wochen im November und Dezember 2023 wird Reitz nicht vergessen. Bundesliga-Torpremiere gegen Wolfsburg, Tor in Dortmund und dazwischen sogar ein Doppelpack beim 4:1 gegen Estland als Joker fürs U-21-Nationalteam bei der ersten Nominierung und dann noch ein Doppelpack gegen Bremen. Höhepunkte als Sinnbild für ein starkes Halbjahr des Gladbacher Eigengewächses, das sich als eine der Saison-Entdeckungen überraschend kurz nach Saisonstart einen Stammplatz in seinem Herzensverein erobert hatte.

Doch zuletzt lief es weder für die Borussia rund, noch für Reitz persönlich. Viermal saß der zentrale Mittelfeldspieler in der Bundesliga zunächst wieder auf der Bank, die schwache Phase des Teams von Gerardo Seoane mit dem Pokalaus bei Drittligist Saarbrücken als Tiefpunkt hängt dem 21-Jährigen noch in den Klamotten. Da kommt ihm der Tapetenwechsel in der Länderspielphase gerade recht.

Podcast

Ausrede Umbruch: Versinkt Gladbach im Mittelmaß?


15:38 Minuten

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Wir können gemeinsam Fußball zocken und Spaß haben.

Rocco Reitz

DFB-Outfit statt Gladbach-Alltag, andere Gesichter, andere Abläufe. Mit den Gleichaltrigen, die Reitz nach zwei Joker-Auftritten im November schon als “alte Kumpels” bezeichnet, habe man eben die gleichen Themen im Leben, die Stimmung sei automatisch gut. “Und wir können gemeinsam Fußball zocken und Spaß haben, das ist immer schön”, sagte Reitz in einer DFB-Medienrunde.

Mit Zocken will Reitz keine mangelnde Ernsthaftigkeit ausdrücken, vielmehr steht es wohl für Leichtigkeit, die an guten Tagen auch sein technisch beschlagenes Spiel ausmacht. Spielwitz kann das Team von Antonio Di Salvo grundsätzlich gut gebrauchen, wenn es am Freitag (18 Uhr in Chemnitz, LIVE! bei kicker) gegen eine mutmaßlich wieder sehr tief stehende Kosovo-Auswahl geht. Beim 3:0 im Hinspiel knackten die DFB-Junioren den Defensivriegel erst ab der 74. Minute.

Chancen auf die Startelf

Reitz möchte frisches “Selbstvertrauen” bei der U 21 sammeln und hat durchaus Chancen auf sein erstes Startelfmandat. Durch die Beförderung von Maximilian Beier zum A-Nationalteam ist es gut möglich, dass Freiburgs Merlin Röhl auf die Zehn rückt und somit der offensivere Part auf der Doppelsechs neben Kapitän Eric Martel frei würde.

Eine mögliche Rolle für Reitz, der unerfreuliche Phasen wie die aktuelle realistisch einzuschätzen weiß: “Es kann nicht immer nur nach oben gehen wie bei einer Rakete. Das ging ja wirklich von null auf 100, die Halbserie am Anfang. Es wird immer mal Dellen geben und Momente, in denen man einen kleinen Durchhänger hat. Davon darf man sich gar nicht aus der Bahn werfen lassen.” Seine Devise: “Einfach weitermachen und Vollgas geben, dann kommt das schon wieder.”

Carsten Schröter-Lorenz

Reitz: “Es kann nicht immer nur nach oben gehen”

In der Hinrunde setzte Rocco Reitz als Senkrechtstarter Duftmarken in der Bundesliga und direkt auch in der U 21. Zuletzt läuft es aber weder für Gladbach noch für das Borussia-Eigengewächs persönlich. Da kommen die DFB-Junioren gerade recht.

Will bei der U 21 Selbstvertrauen tanken: Rocco Reitz.

Will bei der U 21 Selbstvertrauen tanken: Rocco Reitz.

IMAGO/Langer

Besonders die Wochen im November und Dezember 2023 wird Reitz nicht vergessen. Bundesliga-Torpremiere gegen Wolfsburg, Tor in Dortmund und dazwischen sogar ein Doppelpack beim 4:1 gegen Estland als Joker fürs U-21-Nationalteam bei der ersten Nominierung und dann noch ein Doppelpack gegen Bremen. Höhepunkte als Sinnbild für ein starkes Halbjahr des Gladbacher Eigengewächses, das sich als eine der Saison-Entdeckungen überraschend kurz nach Saisonstart einen Stammplatz in seinem Herzensverein erobert hatte.

Doch zuletzt lief es weder für die Borussia rund, noch für Reitz persönlich. Viermal saß der zentrale Mittelfeldspieler in der Bundesliga zunächst wieder auf der Bank, die schwache Phase des Teams von Gerardo Seoane mit dem Pokalaus bei Drittligist Saarbrücken als Tiefpunkt hängt dem 21-Jährigen noch in den Klamotten. Da kommt ihm der Tapetenwechsel in der Länderspielphase gerade recht.

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Ausrede Umbruch: Versinkt Gladbach im Mittelmaß?


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Wir können gemeinsam Fußball zocken und Spaß haben.

Rocco Reitz

DFB-Outfit statt Gladbach-Alltag, andere Gesichter, andere Abläufe. Mit den Gleichaltrigen, die Reitz nach zwei Joker-Auftritten im November schon als “alte Kumpels” bezeichnet, habe man eben die gleichen Themen im Leben, die Stimmung sei automatisch gut. “Und wir können gemeinsam Fußball zocken und Spaß haben, das ist immer schön”, sagte Reitz in einer DFB-Medienrunde.

Mit Zocken will Reitz keine mangelnde Ernsthaftigkeit ausdrücken, vielmehr steht es wohl für Leichtigkeit, die an guten Tagen auch sein technisch beschlagenes Spiel ausmacht. Spielwitz kann das Team von Antonio Di Salvo grundsätzlich gut gebrauchen, wenn es am Freitag (18 Uhr in Chemnitz, LIVE! bei kicker) gegen eine mutmaßlich wieder sehr tief stehende Kosovo-Auswahl geht. Beim 3:0 im Hinspiel knackten die DFB-Junioren den Defensivriegel erst ab der 74. Minute.

Chancen auf die Startelf

Reitz möchte frisches “Selbstvertrauen” bei der U 21 sammeln und hat durchaus Chancen auf sein erstes Startelfmandat. Durch die Beförderung von Maximilian Beier zum A-Nationalteam ist es gut möglich, dass Freiburgs Merlin Röhl auf die Zehn rückt und somit der offensivere Part auf der Doppelsechs neben Kapitän Eric Martel frei würde.

Eine mögliche Rolle für Reitz, der unerfreuliche Phasen wie die aktuelle realistisch einzuschätzen weiß: “Es kann nicht immer nur nach oben gehen wie bei einer Rakete. Das ging ja wirklich von null auf 100, die Halbserie am Anfang. Es wird immer mal Dellen geben und Momente, in denen man einen kleinen Durchhänger hat. Davon darf man sich gar nicht aus der Bahn werfen lassen.” Seine Devise: “Einfach weitermachen und Vollgas geben, dann kommt das schon wieder.”

Carsten Schröter-Lorenz

Knauff beansprucht Führungsrolle, Kleine-Bekel lässt sich tragen

Während Ansgar Knauff in dieser Saison bei Eintracht Frankfurt seine Torjägerqualitäten ausspielt, kommt Colin Kleine-Bekel bei Holstein Kiel gar nicht mehr aus dem Grinsen heraus. Bei der U-21 soll es in den anstehenden Qualifikationsspielen so weitergehen.

Aufsteigender Stern am Kieler Fußball-Himmel: Colin Kleine-Bekel.

Aufsteigender Stern am Kieler Fußball-Himmel: Colin Kleine-Bekel.

IMAGO/Eibner

Maximilian Beier fehlt der U-21-Nationalmannschaft nach der Einladung von Julian Nagelsmann und der Beförderung zum A-Team nicht nur auf dem Rasen. Auch beim Kartenspielen hatte der Hoffenheimer nämlich einen Stammplatz. Das Strategiespiel Wizzard, beim letzten Lehrgang der Favorit, muss jetzt ohne den Torjäger stattfinden. “Auch wenn ich ihm gönne, wo er jetzt ist, hätte ich ihn gerne nochmal hier gehabt”, erzählte Kiels Colin Kleine-Bekel lachend. Die gute Nachricht für alle Aspiranten: Die Hürde, Beiers Platz einzunehmen, ist abseits des Rasens etwas niedriger: “Wir nehmen jeden mit ins Boot, der Lust hat.”

Kleine-Bekel war seit seinem Debüt im vergangenen September bei jedem Lehrgang dabei, absolvierte vier von fünf Spielen. In Kiel ist er in seiner aktuell ersten Saison in der 2. Liga auf Anhieb Stammspieler geworden und darf als Tabellenzweiter sogar mit einem Auge Richtung Bundesliga schielen. “Ich glaube, es zeigt, wie schnell das Geschäft sein kann. Letztes Jahr habe ich noch mit der 2. Mannschaft in Kiel in der Regionalliga gespielt, da haben wir gerade so den Klassenerhalt geschafft”, erzählte der Innenverteidiger an diesem Mittwoch. “Im letzten halben, dreiviertel Jahr sind extrem viele Sachen passiert. Ich versuche alles zu genießen, nehme alles mit was kommt und versuche, mich auch ein bisschen davon tragen zu lassen.”

Podcast

Ausrede Umbruch: Versinkt Gladbach im Mittelmaß?


15:38 Minuten

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Dass dann vor rund einem halben Jahr direkt der DFB anklopfte, kam für den 21-Jährigen überraschend. “Ich hatte ehrlich gesagt überhaupt nicht damit gerechnet. Ich bin damals angereist und dachte erstmal: Hier laufen ganz schön viele echt gute Fußballer herum, da muss ich erst mal gucken, wo mein Platz ist.” Den hat er schnell gefunden. Bei seinem Pflichtspieldebüt in der EM-Qualifikation gegen den Kosovo erzielte er direkt ein Tor: “Ich habe mir einfach gedacht: Wer weiß, wie oft ich das noch genießen darf. Deswegen einfach alles geben”.

Antonio di Salvo

Auf Kurs zur U-21-EM 2025: DFB-Trainer Antonio di Salvo.
IMAGO/frontalvision.com

U 21 steht vor Pflichtaufgaben

An diesem Freitag (18 Uhr) haben er und die U 21 erneut den Kosovo vor der Brust, ehe das Spiel gegen Israel (26. März, 18 Uhr, beide LIVE! bei kicker) folgt. Für den DFB, mit vier Siegen aus vier Spielen Tabellenführer, sind beide Partien auf dem Weg zur Europameisterschaft 2025 in der Slowakei Pflichtaufgaben. “Es war kein einfaches Spiel”, blickte Ansgar Knauff auf das 3:0 im ersten Aufeinandertreffen mit dem Kosovo zurück. “Sie werden vermutlich sehr tief stehen und auf Konter setzen. Wir werden vermutlich viel den Ball haben und müssen einfach gucken, dass wir die Lücken finden und vorne unsere Chancen nutzen.”

Dass am Ende der Woche zwei weitere Siege dazukommen, ist auch Knauffs Aufgabe. Der 22-Jährige geht mit 68 Bundesligaeinsätzen im Kreise der U 21 schon als gestandener Profi durch. Entsprechend ist sein Anspruch, im Nationalteam als Führungskraft vorwegzugehen. “Ich versuche den Jungs, die noch nicht so oft dabei waren, ein gutes Gefühl zu geben. Dann kann jeder seine Stärken besser einbringen. Das funktioniert hier in der Mannschaft bisher ziemlich gut. Alle sind gut drauf, haben Spaß und so gehen wir in die Spiele”, erzählte der Frankfurter.

Während Knauff bei der Eintracht in der Vergangenheit meist als Schienenspieler zum Einsatz gekommen ist, hat sich seine Rolle in dieser Saison verändert. Wie auch im Nationalteam, darf Knauff auch im Vereinstrikot inzwischen meist in offensiverer Rolle auf dem Flügel oder als Halbstürmer ran. Mit sieben Toren und zwei Assists zeigte er in der laufenden Bundesligasaison, dass das grundsätzlich eine gute Idee ist. “Natürlich hilft es, wenn ich aus dem System heraus einen Tick weiter vorne spiele und einfach öfter in die Abschluss-Position komme. Da versuche ich jetzt, noch torgefährlicher zu werden.”

Moritz Kreilinger

Knauff beansprucht Führungsrolle, Kleine-Bekel lässt sich tragen

Während Ansgar Knauff in dieser Saison bei Eintracht Frankfurt seine Torjägerqualitäten ausspielt, kommt Colin Kleine-Bekel bei Holstein Kiel gar nicht mehr aus dem Grinsen heraus. Bei der U-21 soll es in den anstehenden Qualifikationsspielen so weitergehen.

Aufsteigender Stern am Kieler Fußball-Himmel: Colin Kleine-Bekel.

Aufsteigender Stern am Kieler Fußball-Himmel: Colin Kleine-Bekel.

IMAGO/Eibner

Maximilian Beier fehlt der U-21-Nationalmannschaft nach der Einladung von Julian Nagelsmann und der Beförderung zum A-Team nicht nur auf dem Rasen. Auch beim Kartenspielen hatte der Hoffenheimer nämlich einen Stammplatz. Das Strategiespiel Wizzard, beim letzten Lehrgang der Favorit, muss jetzt ohne den Torjäger stattfinden. “Auch wenn ich ihm gönne, wo er jetzt ist, hätte ich ihn gerne nochmal hier gehabt”, erzählte Kiels Colin Kleine-Bekel lachend. Die gute Nachricht für alle Aspiranten: Die Hürde, Beiers Platz einzunehmen, ist abseits des Rasens etwas niedriger: “Wir nehmen jeden mit ins Boot, der Lust hat.”

Kleine-Bekel war seit seinem Debüt im vergangenen September bei jedem Lehrgang dabei, absolvierte vier von fünf Spielen. In Kiel ist er in seiner aktuell ersten Saison in der 2. Liga auf Anhieb Stammspieler geworden und darf als Tabellenzweiter sogar mit einem Auge Richtung Bundesliga schielen. “Ich glaube, es zeigt, wie schnell das Geschäft sein kann. Letztes Jahr habe ich noch mit der 2. Mannschaft in Kiel in der Regionalliga gespielt, da haben wir gerade so den Klassenerhalt geschafft”, erzählte der Innenverteidiger an diesem Mittwoch. “Im letzten halben, dreiviertel Jahr sind extrem viele Sachen passiert. Ich versuche alles zu genießen, nehme alles mit was kommt und versuche, mich auch ein bisschen davon tragen zu lassen.”

Podcast

Ausrede Umbruch: Versinkt Gladbach im Mittelmaß?


15:38 Minuten

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Dass dann vor rund einem halben Jahr direkt der DFB anklopfte, kam für den 21-Jährigen überraschend. “Ich hatte ehrlich gesagt überhaupt nicht damit gerechnet. Ich bin damals angereist und dachte erstmal: Hier laufen ganz schön viele echt gute Fußballer herum, da muss ich erst mal gucken, wo mein Platz ist.” Den hat er schnell gefunden. Bei seinem Pflichtspieldebüt in der EM-Qualifikation gegen den Kosovo erzielte er direkt ein Tor: “Ich habe mir einfach gedacht: Wer weiß, wie oft ich das noch genießen darf. Deswegen einfach alles geben”.

Antonio di Salvo

Auf Kurs zur U-21-EM 2025: DFB-Trainer Antonio di Salvo.
IMAGO/frontalvision.com

U 21 steht vor Pflichtaufgaben

An diesem Freitag (18 Uhr) haben er und die U 21 erneut den Kosovo vor der Brust, ehe das Spiel gegen Israel (26. März, 18 Uhr, beide LIVE! bei kicker) folgt. Für den DFB, mit vier Siegen aus vier Spielen Tabellenführer, sind beide Partien auf dem Weg zur Europameisterschaft 2025 in der Slowakei Pflichtaufgaben. “Es war kein einfaches Spiel”, blickte Ansgar Knauff auf das 3:0 im ersten Aufeinandertreffen mit dem Kosovo zurück. “Sie werden vermutlich sehr tief stehen und auf Konter setzen. Wir werden vermutlich viel den Ball haben und müssen einfach gucken, dass wir die Lücken finden und vorne unsere Chancen nutzen.”

Dass am Ende der Woche zwei weitere Siege dazukommen, ist auch Knauffs Aufgabe. Der 22-Jährige geht mit 68 Bundesligaeinsätzen im Kreise der U 21 schon als gestandener Profi durch. Entsprechend ist sein Anspruch, im Nationalteam als Führungskraft vorwegzugehen. “Ich versuche den Jungs, die noch nicht so oft dabei waren, ein gutes Gefühl zu geben. Dann kann jeder seine Stärken besser einbringen. Das funktioniert hier in der Mannschaft bisher ziemlich gut. Alle sind gut drauf, haben Spaß und so gehen wir in die Spiele”, erzählte der Frankfurter.

Während Knauff bei der Eintracht in der Vergangenheit meist als Schienenspieler zum Einsatz gekommen ist, hat sich seine Rolle in dieser Saison verändert. Wie auch im Nationalteam, darf Knauff auch im Vereinstrikot inzwischen meist in offensiverer Rolle auf dem Flügel oder als Halbstürmer ran. Mit sieben Toren und zwei Assists zeigte er in der laufenden Bundesligasaison, dass das grundsätzlich eine gute Idee ist. “Natürlich hilft es, wenn ich aus dem System heraus einen Tick weiter vorne spiele und einfach öfter in die Abschluss-Position komme. Da versuche ich jetzt, noch torgefährlicher zu werden.”

Moritz Kreilinger

Di Salvos Plan mit Moukoko – und warum Adeyemi im Aufgebot fehlt

In der laufenden EM-Qualifikation zeigt sich die deutsche U 21 in Torlaune, muss bei den kommenden Spielen allerdings auf Maximilian Beier verzichten. Während auch Dortmunds Karim Adeyemi erneut fehlt, ist bei einem anderen Kandidaten der Zug abgefahren.

Wichtige Säulen für die U 21? Youssoufa Moukoko (li.) und Karim Adeyemi.

Wichtige Säulen für die U 21? Youssoufa Moukoko (li.) und Karim Adeyemi.

IMAGO/Treese

Weil Maximilian Beier von Bundestrainer Julian Nagelsmann für die kommenden A-Länderspiele nominiert wurde, müssen andere Akteure in den kommenden beiden Partien der U-21-Nationalmannschaft für Tore sorgen. Die Hoffnung in den Partien gegen den Kosovo (Freitag, 18 Uhr) und Israel (26. März, 18 Uhr, beide LIVE! bei kicker) ruhen deshalb vor allem auf Youssoufa Moukoko, der in der laufenden EM-Qualifikation mit sechs Toren in vier Partien bester Schütze seines Teams ist.

“Youssoufa weiß, dass er bei uns eine wichtige Rolle einnimmt”, sagte U-21-Coach Antonio Di Salvo über den 19-Jährigen, der unter BVB-Coach Edin Terzic erneut eine schwierige Saison durchlebt: In Dortmund stand er erst in zwei Bundesliga-Spielen in der Startelf. Nachdem er Anfang März in Liga und Champions League dreimal über 90 Minuten auf der Bank saß, durfte er zuletzt gegen Eintracht Frankfurt immerhin ab der 73. Minute mitwirken.

Di Salvo will Moukoko “Selbstvertrauen einhauchen”

“Natürlich sehen wir, dass die letzten Wochen schwierig waren”, gab Di Salvo zu. “Er hat wenig gespielt. Wir versuchen, ihm Selbstvertrauen einzuhauchen.”

Moukokos Dortmunder Teamkollege Karim Adeyemi, der beim vorigen Lehrgang im November abgesagt hatte, um sich für mehr Einsätze im Klub zu empfehlen, wird hingegen nicht dabei helfen können, Beiers Fehlen aufzufangen. Der 22-Jährige, der wie Moukoko bereits für die A-Nationalmannschaft spielte, fehlt erneut im Aufgebot, diesmal allerdings aus anderen Gründen. “Ich habe nach seiner Verletzung (Teilriss der Syndesmose, Anm. d. Red.) nicht damit gerechnet, dass er jetzt schon Spiele macht. Wir haben gemeinschaftlich entschieden, dass es besser ist, dass er zu Hause bleibt. Auch weil er nach den Spielen merkt, dass er noch nicht 100 Prozent fit ist – es zwickt noch.”

Uzun und Di Salvo hatten “tolle Gespräche”

Ein weiterer Kandidat, den der DFB kurz- oder langfristig gerne in seinen Reihen gesehen hätte und der Beier auf der Position hinter den Spitzen optimal hätte ersetzen können, ist Nürnbergs Can Uzun. Der 18-Jährige, der mit 13 Toren in der laufenden Zweitliga-Saison auf sich aufmerksam macht, hat sich zuletzt aber klar zur Türkei bekannt, für die er bereits im Nachwuchsbereich spielte und nun auch erstmals im Aufgebot der A-Nationalmannschaft steht.

Di Salvo bestätigte, in den letzten Monaten häufig mit Uzun in Kontakt gestanden zu haben. “Bis zuletzt haben wir uns getroffen, hatten tolle Gespräche”, so der Trainer, der dabei auch durch DFB-Geschäftsführer Andreas Rettig und Sportdirektor Rudi Völler unterstützt wurde. “Es ist ihm schwergefallen. Er hat sich für die Türkei entschieden, das müssen wir akzeptieren.”