Beeinflusst der neue Champions-League-Modus die Ergebnisse?

Die vielen hohen Siege in der neuen Champions-League-Saison werden bei einem Vergleich mit der Vorsaison noch auffälliger. Steckt die UEFA-Reform dahinter?

Keine Ausnahme: Der BVB feierte am Dienstag einen klaren Sieg in der Champions League.

Keine Ausnahme: Der BVB feierte am Dienstag einen klaren Sieg in der Champions League.

IMAGO/RHR-Foto

Zu den vielen Vorteilen, die sich die UEFA vom neuen Champions-League-Modus versprach, gehörte auch dieser: Weil die Klubs bei der Auslosung aus jedem Topf zwei Gegner erhalten, kommt es in der Ligaphase zu mehr Duellen auf Augenhöhe – auf dem Papier zumindest. Denn die Ergebnisse der ersten eineinhalb Spieltage wollen dazu noch nicht so recht passen.

Elf der 27 Partien gewann eine Mannschaft mit mindestens drei Toren Unterschied, acht davon gar mit mindestens vier. Der FC Bayern feierte gleich zum Auftakt beim 9:2 gegen Dinamo Zagreb den höchsten Sieg der deutschen Champions-League-Historie, Borussia Dortmund ließ am zweiten Spieltag beim 7:1 gegen Celtic Glasgow den höchsten in der Klubgeschichte folgen, und auch Bayer 04 Leverkusen hatte sich beim 4:0 bei Feyenoord Rotterdam gleich torhungrig gezeigt.

Ein Vergleich zur Vorsaison zeigt: Normal ist das nicht. 2023/24 hatte es in der gesamten Gruppenphase – mit 32 statt 36 Teams – insgesamt nur neun Siege mit mindestens drei Toren Unterschied gegeben, nur zwei mit mindestens vier. In 27 Spielen hat die neue Champions League also geschafft, was der alten nicht mal in 96 gelang.

Hohe Siege helfen – Guardiola reichen auch nur Siege

Ist das Zufall? Längst hat sich herumgesprochen, dass es sich in diesem Jahr lohnen könnte, hohe Siege einzufahren, also bis zum Schluss auf weitere Tore zu gehen, anstatt Kräfte zu sparen. In der Gesamttabelle zählt bei Punktgleichheit schließlich als erstes Kriterium die Tordifferenz, und punktgleiche Teams könnten in einer 36er-Liga nach acht Spielen keine Seltenheit sein.

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Ob man als Achter direkt fürs Achtelfinale qualifiziert ist oder als Neunter den Umweg über die K.-o.-Runden-Play-offs gehen muss, kann also im Zweifel davon abhängen, ob man am zweiten Spieltag 5:0 oder 3:0 gewonnen hat. Und vielleicht kommt der Tabellen-24. auch deswegen weiter, weil ein Konkurrent sich einmal zu oft abschießen ließ.

Deswegen hätte der VfB Stuttgart wahrscheinlich nichts dagegen gehabt, wenn Pep Guardiola seine Mannschaft am Dienstag in Bratislava zu weiteren Toren animiert hätte, anstatt Erling Haaland frühzeitig auszuwechseln. “Das habe ich auch gehört, aber darüber denke ich nicht nach”, meinte Manchester Citys perfektionistischer Trainer nach dem 4:0-Sieg zum Faktor Tordifferenz. “Es wird reichen, Spiele zu gewinnen.”

Dass auch die Erweiterung um vier Klubs der Ausgeglichenheit schadet, lässt sich dagegen bislang nicht feststellen: Zwar wirken Teams wie Bratislava, Zagreb oder die Young Boys Bern bislang überfordert, mit Stade Brest hat der vielleicht größte Underdog dagegen einen Sechs-Punkte-Start hingelegt. Und der Ligue-1-Dritte profitierte unmittelbar davon, dass es nun 36 Champions-League-Klubs gibt.

VfB 28, Modric 128: So erfahren sind die 36 CL-Klubs

Wie viel Champions-League-Erfahrung bringen die 36 Teilnehmer 2024/25 mit? In einer Kategorie führt auch der FC Bayern – während der VfB Stuttgart nirgends Letzter ist.

Atakan Karazor und Ermedin Demirovic stehen vor ihrem Champions-League-Debüt - das Luka Modric (re.) schon lange hinter sich hat.

Atakan Karazor und Ermedin Demirovic stehen vor ihrem Champions-League-Debüt – das Luka Modric (re.) schon lange hinter sich hat.

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Ein Spiel braucht Thomas Müller noch, dann hat er mal wieder jemanden eingeholt. Sollte er an diesem Dienstagabend gegen Dinamo Zagreb (21 Uhr, LIVE! bei kicker) zum Einsatz kommen, wäre er gemeinsam mit Karim Benzema (152 Einsätze) schon Vierter im Ranking der Spieler mit den meisten Champions-League-Partien. Und weil der drittplatzierte Lionel Messi (163) genau wie der Franzose schon eine Weile nicht mehr in Europa leben und in der Königsklasse ab dieser Saison so viel gespielt wird wie nie, kann Müller 2024/25 das Treppchen anpeilen.

Der Musterprofi des FC Bayern ist mit 151 Champions-League-Einsätzen der erfahrenste Spieler, der in der neuen Ligaphase dabei ist. Sein Arbeitgeber liegt aber “nur” auf dem zweiten Platz: Die insgesamt 947 Champions-League-Spiele im Münchner Kader toppt Titelverteidiger und Rekordgewinner Real Madrid mit satten 1015.

Allein Luka Modric hat 128 Spiele in diesem Wettbewerb absolviert und damit exakt 100 mehr als der erste Gegner der Königlichen: Beim VfB Stuttgart, erstmals seit 15 Jahren wieder qualifiziert, haben zumindest Dan-Axel Zagadou (15), Fabian Rieder (6), Alexander Nübel (4), Angelo Stiller (2) und Frans Krätzig (1) schon Champions-League-Luft geschnuppert, auch wenn das bei den Schwaben bis vor kurzem nicht jeder wusste.

Die meisten Spieler mit CL-Erfahrung haben weder Real noch Bayern

Das reicht, um vier andere Teilnehmer hinter sich zu lassen. Neuling Stade Brest kommt auf 22 Spiele, Slovan Bratislava um den Ex-Kölner Kevin Wimmer auf 16, Stuttgarts erster Heimgegner Sparta Prag auf zehn und Schlusslicht Sturm Graz auf gerade mal zwei – und das ganz fair verteilt: Erencan Yardimci (für Galatasaray) und Gregory Wüthrich (für Young Boys Bern) haben im Gegensatz zu allen Teamkollegen schon mal das Debüt geschafft.

Nimmt man die Anzahl der Kadermitglieder mit Champions-League-Erfahrung, führt übrigens weder Real Madrid (20) noch der FC Bayern (21), sondern Manchester City gemeinsam mit Inter Mailand (je 23). Auch RB Leipzig (22) ist in dieser Hinsicht beachtlich weit vorne mit dabei.

Die Champions-League-Erfahrung der 36 Klubs:

Verein CL-Spiele Spieler mit größter Erfahrung Spiele

Real Madrid 1015 Luka Modric 128

Bayern München 947 Thomas Müller 151

Manchester City 880 Ilkay Gündogan 97

Atletico Madrid 822 Koke, Antoine Griezmann 95

Inter Mailand 616 Henrikh Mkhitaryan 62

Paris St. Germain 581 Marquinhos 91

FC Liverpool 524 Mohamed Salah 79

FC Barcelona 511 Robert Lewandowski 120

AC Mailand 441 Alvaro Morata 82

FC Arsenal 438 Raheem Sterling 82

RB Leipzig 408 Kevin Kampl 46

Borussia Dortmund 370 Julian Brandt 60

Benfica Lissabon 320 Angel di Maria 107

Juventus Turin 266 Danilo 62

Atalanta Bergamo 242 Juan Cuadrado 59

Schachtar Donezk 219 Taras Stepanenko 60

PSV Eindhoven 199 Luuk de Jong 39

Bayer 04 Leverkusen 197 Alejandro Grimaldo 40

Lille OSC 191 Thomas Meunier 34

FC Girona 152 Daley Blind 61

Celtic Glasgow 139 James Forrest 26

Club Brügge 138 Hans Vanaken 38

Aston Villa 124 Lucas Digne 23

RB Salzburg 123 Nicolas Capaldo 14

AS Monaco 119 Breel Embolo, Thilo Kehrer 20

Young Boys Bern 108 Sandro Lauper 15

Roter Stern Belgrad 107 Rade Krunic 19

Dinamo Zagreb 107 Arijan Ademi 21

Sporting Lissabon 104 Matheus Reis 14

Feyenoord Rotterdam 87 Luka Ivanusec 15

FC Bologna 74 Remo Freuler 21

VfB Stuttgart 28 Dan-Axel Zagadou 15

Stade Brest 22 Soumaila Coulibaly 7

Slovan Bratislava 16 Vladimir Weiss 8

Sparta Prag 10 Veljko Birmancevic 6

Sturm Graz 2 Erencan Yardimci, Gregory Wüthrich 1

Mit deutschem Debüt: So funktioniert die Youth League 2024/25

Wie ihre große Schwester Champions League findet auch die Youth League ab dieser Saison in einem neuen Modus statt – und mit einem Neuling aus Deutschland. Die wichtigsten Infos.

Titelverteidiger: 2023/24 gewann erstmals Olympiakos Piräus die Youth-League-Trophäe.

Titelverteidiger: 2023/24 gewann erstmals Olympiakos Piräus die Youth-League-Trophäe.

IMAGO/One Inch Productions

Was ist die Youth League überhaupt?

Zur Saison 2013/14 führte die UEFA diesen Wettbewerb für A-Junioren ein, um ihnen die Chance zu geben, sich auf europäischer Bühne mit Gleichaltrigen zu messen. Für die neue Saison erhielt die Youth League im Zuge der Europapokal-Reformen ein neues Gesicht.

Welche Klubs nehmen an der Youth League teil?

Qualifiziert sind grundsätzlich die U-19-Teams der aktuellen Champions-League-Teilnehmer. Zu diesen 36 Teilnehmern kommen die nationalen A-Jugend-Meister der 32 besten Verbände im UEFA-Ranking. Es spielen also satte 68 Mannschaften um den Titel. Sollte ein A-Jugend-Meister schon via Champions League qualifiziert sein, rückt der Vizemeister nach. Sollte dieser sein Ticket ebenfalls schon haben, wird der freie Platz nicht aufgefüllt.

Wie sieht der Youth-League-Modus aus?

Es gibt einen Champions-League-Weg mit 36 Teams und einen Meisterweg mit 32. Die Vorrunde im Champions-League-Weg ist analog zur Königsklasse ab sofort eine Ligaphase, in der die U-19-Auswahlen die identischen Partien bestreiten wie die jeweiligen Profiteams, allerdings nur an den ersten sechs Spieltagen. Danach und damit noch vor Weihnachten ist die Ligaphase bereits beendet. Der Meisterweg besteht zunächst aus drei K.-o.-Runden mit Hin- und Rückspiel. Der Titelverteidiger und die Topteams haben in der ersten Runde ein Freilos.

Im Sechzehntelfinale (11./12. Februar), in dem es wie in allen weiteren Runden kein Rückspiel gibt, treffen die Mannschaften auf den Plätzen 1 bis 6 der Ligaphase auf jene auf den Plätzen 17 bis 22. Außerdem spielen jene auf den Plätzen 7 bis 16 gegen die zehn Teams, die die dritte Runde des Meisterwegs überstanden haben. Danach werden das Achtelfinale und die weiteren Runden offen ausgelost. Halbfinals (25. April) und Finale (28. April) steigen an einem neutralen Ort.

Welche deutschen Klubs sind 2024/25 dabei?

Bayer Leverkusen, Bayern München, RB Leipzig, Borussia Dortmund und erstmals der VfB Stuttgart nehmen an der Ligaphase teil. Die TSG Hoffenheim steigt als A-Jugend-Meister in der zweiten Runde des Meisterwegs ein und trifft dort auf IFK Göteborg.

Wer ist Titelverteidiger? Und wie sieht die deutsche Bilanz aus?

Olympiakos Piräus bezwang im Frühjahr die AC Mailand im Finale mit 3:0. Ein deutsches Team hat den Wettbewerb, dessen elfte Ausgabe bevorsteht, noch nie gewonnen, auch einen deutschen Finalisten gab es noch nicht. Mit Schalke 04 (2013/14) und der TSG Hoffenheim (2018/19) schafften es zwei deutsche Vertreter immerhin schon mal ins Halbfinale.

Geldregen für fünf deutsche Teams: Die Champions-League-Prämien 2024/25

Die Champions League bleibt auch in ihrer ersten Saison nach der großen Reform eine Goldgrube für die Klubs. Wie die insgesamt ausgeschütteten knapp 2,5 Milliarden Euro verteilt werden – ein Überblick.

Bereit für die Champions League: Maximilian Mittelstädt und der VfB Stuttgart.

Bereit für die Champions League: Maximilian Mittelstädt und der VfB Stuttgart.

IMAGO/Sportfoto Rudel

Allein durch die erhöhte Anzahl der Spiele wird die Champions League mit der großen Reform ab 2024/25 noch lukrativer für die teilnehmenden Klubs. Und bleibt natürlich eine wahre Goldgrube: Gingen in der vergangenen Saison nach UEFA-Angaben noch 2,002 Milliarden Euro an die 32 teilnehmenden Teams der Königsklasse, schüttet der Kontinantalverband in der Saison 2024/25 nun insgesamt 2,467 Milliarden Euro an die 36 Klubs aus. Trotz des erweiterten Teilnehmerfeldes erhöhen sich damit die Prämien im Durchschnitt.

Zum Vergleich: Auch die Europa League und die Europa Conference League werden für die Vereine lukrativer, auch wenn weiterhin eine große Kluft zur Champions League besteht. Die Teams der Europa League erhalten ab der Ligaphase zusammen 565 Millionen Euro (im Vorjahr: 465 Mio. Euro), die der Europa Conference League 285 Millionen Euro (im Vorjahr: 235 Mio. Euro). Die Europapokal-Landschaft bleibt also eine finanzielle Dreiklassengesellschaft, wobei der Unterschied zwischen der ersten und zweiten besonders eklatant ist.

Die Champions-League-Prämien im Überblick

Von den knapp 2,5 Milliarden Euro, die es in der Champions League ab der Ligaphase zu verdienen gibt, profitieren in dieser Saison gleich fünf deutsche Klubs: Meister Bayer 04 Leverkusen, Vizemeister VfB Stuttgart, Bayern München, RB Leipzig und Borussia Dortmund. Der Gesamtpool an Prämien besteht aus drei Säulen und setzt sich folgendermaßen zusammen:

Startgeld (27,5 Prozent): Jeder der 32 Klubs erhält 18,62 Millionen Euro – ganz unabhängig vom Abschneiden. Im Vorjahr waren es noch knapp drei Millionen Euro weniger (15,64 Millionen Euro).

Erfolgsabhängige Prämien (37,5 Prozent): In der Ligaphase wird jeder Sieg mit 2,1 Millionen Euro und jedes Remis mit 700.000 Euro belohnt. Die 700.000 Euro, die dadurch bei jedem Remis-Spiel übrig bleiben, werden gesammelt und am Ende an alle Klubs gemäß ihrer Endplatzierung ausgezahlt.  Hier kommt eine Neuerung in der Saison 2024/25 ins Spiel: eine auf der Abschlusstabelle der Ligaphase beruhenden Prämie. Der Letztplatzierte erhält einen Anteil des verfügbaren Gesamtbetrags (275.000 Euro), der Vorletzte zwei Anteile (550.000 Euro) und so weiter – das am besten platzierte Team erhält entsprechend 36 Anteile (9,9 Mio. Euro) erhält.

Zusätzlich zur Platzierungsprämie erhalten die Teams, die auf den Plätzen 1 bis 8 einlaufen, weitere zwei Millionen Euro – die Vereine auf den Plätzen 9 bis 16 zusätzlich eine Million Euro. Für die Qualifikation für die K.-o.-Phasen-Play-offs wird eine Million Euro pro Verein ausgeschüttet. Für den Sprung ins Achtelfinale gibt es elf Millionen Euro, fürs Viertelfinale weitere 12,5 Millionen Euro, fürs Halbfinale 15 Millionen Euro, für den Finaleinzug 18,5 Millionen Euro und für den Titel noch mal 6,5 Millionen Euro (Vorjahr: 15,5 Mio. Euro für den Finaleinzug und 4,5 Mio. Euro für den Sieger). Im UEFA-Supercup erhalten beide Teilnehmer – Champions- und Europa-League-Sieger – je vier Millionen Euro, der Sieger darüber hinaus noch eine zusätzliche Million.

Wertprämie (35 Prozent): Die neu geschaffene Wertesäule ist ein Zusammenschluss aus den bisherigen Säulen Klub-Koeffizient und Marktpool und setzt sich wiederum aus zwei Teilen zusammen: einem europäischen Teil und einem nicht-europäischen Teil, deren verfügbaren Gesamtbeträge aus dem Verkauf der Medienrechte in den UEFA-Märkten (europäischer Teil) und allen anderen Märkten (nicht-europäischer Teil) stammen.

Dabei fließt auch in das Ranking mit ein, wie viel die jeweiligen Medienrechte-Inhaber eines Landes für die Übertragung der Champions League zahlen. Die Teams aus dem Land mit den höchsten TV-Einnahmen landen automatisch auf den ersten Plätzen dieses Teils des Rankings. Das Gesamt-Ranking entsteht dann in der Kombi mit der Fünfjahreswertung. Die nicht-europäische Säule orientiert sich am Zehnjahresranking der UEFA-Klubwettbewerbe. In beiden Säulen wird der verfügbar Gesamtbetrag jeweils in 666 gleiche Anteile aufgeteilt (1+2+3+ … +35+36). Das letztplatzierte Team erhält erneut einen Anteil, das am besten platzierte Team erhält 36 Anteile.

Insgesamt befinden sich im Topf der Wertprämie 853 Millionen Euro. Die Spannung der Ausschüttung beläuft sich von 46,11 Millionen Euro als Maximal-Wert – sollte ein Team sowohl das europäische als auch das nicht-europäische Ranking anführen – bis zu einem Minimalwert in Höhe von 1,28 Millionen Euro.

UEFA senkt Obergrenze für Auswärtsticket-Preise im Europapokal

Immer wieder sorgen horrende Ticketpreise in der Champions League für Proteste. Nun hat die UEFA eine neue Obergrenze für Auswärtsticket-Preise im Europapokal definiert – und schon die nächste Senkung angekündigt.

Im Februar 2023 protestierten die Bayern-Fans gegen die hohen Ticketpreise in Paris.

Im Februar 2023 protestierten die Bayern-Fans gegen die hohen Ticketpreise in Paris.

IMAGO/Ulrich Hufnagel

Das Stadionerlebnis bei Auswärtsspielen im Europapokal wird ab dieser Saison günstiger – zumindest ein wenig. Am Montag senkte die UEFA die Preisobergrenze für Gäste-Tickets in allen drei Wettbewerben. Demnach dürfen Heimklubs ab 2024/25 pro Ticket maximal 60 Euro in der Champions League, 40 Euro in der Europa League und 20 Euro in der Conference League von Gäste-Fans verlangen.

Ab 2025/26 wird die Obergrenze in der Königsklasse weiter auf 50 Euro und in der Europa League auf 35 Euro gesenkt. In der Conference League bleibt es bei 20 Euro. Diesen Werten seien “umfassende Konsultationen mit der Europäischen Klubvereinigung (ECA) und der Fanorganisation Football Supporters Europe (FSE)” vorausgegangen, heißt es in der UEFA-Mitteilung.

2019 hatte diese erstmals eine Obergrenze für Auswärtstickets eingeführt, die bis zuletzt Bestand hatte. Sie lag bei 70 Euro in der Champions und 45 Euro in der Europa League. Dennoch kam es immer wieder zu Protesten, weil Klubs die Grenze ausreizten oder gar missachteten, was teilweise zu Sanktionen seitens der UEFA führte.

Die Fanvertreter feiern einen “weiteren Erfolg”

“Der heutige Beschluss ist ein weiterer Schritt im Bestreben der UEFA, das Spielerlebnis für sämtliche Fans zu verbessern”, findet UEFA-Präsident Aleksander Ceferin. “Durch fanfreundliche Maßnahmen wie dieser führen wir unsere Mission fort, den Fußball als inklusiven Sport zu erhalten, bei dem Anhängerinnen und Anhängern, die ihren Mannschaften quer durch Europa folgen, die verdiente Anerkennung und Wertschätzung entgegengebracht wird.”

Auch FSE-Geschäftsführer Ronan Evain sieht “eine weitere Anerkennung der wichtigen Rolle, die Auswärtsfans im Hinblick auf die Stimmung bei Europapokalpartien spielen”, auch wenn die neuen Obergrenzen in Champions und Europa League weiterhin weit unter der Fan-Forderung “Twenty’s Plenty” (“20 sind genug”) liegen. “Der heutige Beschluss ist ein weiterer Erfolg der gemeinsamen Bemühungen von FSE, UEFA und Vereinen, die Bedingungen für Auswärtsfans in ganz Europa zu verbessern.”

Wer seiner Mannschaft regelmäßig zu Auswärtsspielen folgt, steht dennoch vor einer teureren Saison als bisher: In der Champions und Europa League bestreiten nun alle Teams mindestens vier statt Gastspiele.

Schmidt: Aus bei Benfica

Der Heimflug am Samstagabend Richtung Düsseldorf war bereits wegen der Länderspielpause gebucht, nun wurde er zum endgültigen Abflug für Roger Schmidt aus Lissabon. Benfica hat sich nach dem 1:1 bei Moreirense vom deutschen Trainer getrennt.

Roger Schmidt ist bei Benfica freigestellt worden.

Roger Schmidt ist bei Benfica freigestellt worden.

picture alliance / ZUMAPRESS.com

Das schnelle Aus nach nur vier Spieltagen kommt einerseits überraschend und hatte sich andererseits bereits über beinahe zwölf Monate angekündigt. Nach der herausragenden Premieren-Saison 2022/23 mit dem Meistertitel und dem Sturm bis ins Viertelfinale der Champions League, hatte Roger Schmidt mit den Adlern zwar zu Beginn der Vorsaison noch den in Portugal prestigeträchtigen Supercup gegen den FC Porto gewonnen, das monatelange Hinterherhecheln hinter Stadtnachbar Sporting das letztlich auf Platz 2 in der Meisterschaft endete, hatte Teile der Ultraszene aufgebracht und die Stimmung vergiftet. Pikant: Noch Ende der vergangenen Spielzeit war der 57-Jährige auch ein Kandidat beim deutschen Rekordmeister FC Bayern, bekannte sich nach einem langen Austausch mit Präsident Rui Costa aber zu Benfica und den gemeinsamen Zielen.

Schmidt hatte in der portugiesischen Hauptstadt nicht nur mit dem Titelgewinn die Messlatte hochgelegt, unter seiner Führung hat der Klub auch immense Ablösesummen generiert: Während und nach der ersten gemeinsamen Saison verkaufte Benfica die unter dem Ex-Leverkusener aufgeblühten Enzo Fernandes für rund 120 Millionen zum FC Chelsea und Stürmer Gonzalo Ramos für 65 Millionen zu PSG. In diesem Sommer folgten Joao Neves für 60 Millionen nach Paris und David Neres für 30 Millionen zum SSC Neapel.

Die Ansprüche indes sanken bei Benfica nicht. Schon nach der Auftaktniederlage beim FC Famalicao kochten die Emotionen hoch und Costa sah sich zu einem Statement auf X genötigt: “Es ist völlig falsch, dass Benfica nach dem ersten Spieltag der Meisterschaft auf der Suche nach einem neuen Trainer ist.” Auf das Bekenntnis folgten zwei Heimsiege und der späte Punkt vom Freitagabend, den Marcos Leandro in der siebten Minute der Nachspielzeit per Elfmeter gesichert hatte. Für Schmidt war es zu wenig: Nach Meisterschaft, Supercup und der Vize-Meisterschaft ist für ihn seit Samstag trotz eines Vertrages bis 2026 Schluss.

Sebastian Wolff

Champions-League-Spiele terminiert: VfB startet bei Real, Bayern gegen Zagreb

Zwei Tage nach der Auslosung hat die UEFA die 144 Spiele der Champions-League-Ligaphase zeitgenau angesetzt. Auf den VfB Stuttgart wartet gleich das erste Highlight, der FC Bayern sieht im Oktober auf Hansi Flick wieder.

Die Champions-League-Saison startet für Sebastian Hoeneß und den VfB Stuttgart bei Real Madrid.

Die Champions-League-Saison startet für Sebastian Hoeneß und den VfB Stuttgart bei Real Madrid.

IMAGO/Pressefoto Baumann

Bei der Auslosung am Donnerstagabend in Monaco hatten alle 36 Champions-League-Teilnehmer ihre acht Gegner für die neue Ligaphase erfahren. Seit diesem Samstag steht nun auch fest, wann welches Spiel stattfindet. Für den VfB Stuttgart geht es gleich ins Bernabeu, auch RB Leipzig startet in Madrid. Die Übersicht über die Spiele der deutschen Teams:

FC Bayern:

17. September, 21 Uhr: FC Bayern – Dinamo Zagreb
2. Oktober, 21 Uhr: Aston Villa – FC Bayern
23. Oktober, 21 Uhr: FC Barcelona – FC Bayern
6. November, 21 Uhr: FC Bayern – Benfica Lissabon 
26. November, 21 Uhr: FC Bayern – Paris Saint-Germain
10. Dezember, 21 Uhr: Schachtar Donezk – FC Bayern (auf Schalke
22. Januar, 21 Uhr: Feyenoord Rotterdam – FC Bayern 
29. Januar, 21 Uhr: FC Bayern – Slovan Bratislava

Borussia Dortmund:

18. September, 21 Uhr: Club Brügge – Borussia Dortmund
1. Oktober, 21 Uhr: Borussia Dortmund – Celtic Glasgow
22. Oktober, 21 Uhr: Real Madrid – Borussia Dortmund 
5. November, 21 Uhr: Borussia Dortmund – Sturm Graz
27. November, 21 Uhr: Dinamo Zagreb – Borussia Dortmund 
11. Dezember, 21 Uhr: Borussia Dortmund – FC Barcelona
21. Januar, 21 Uhr: FC Bologna – Borussia Dortmund
29. Januar, 21 Uhr: Borussia Dortmund – Schachtar Donezk

RB Leipzig:

19. September, 21 Uhr: Atletico Madrid – RB Leipzig
2. Oktober, 21 Uhr: RB Leipzig – Juventus Turin
23. Oktober, 21 Uhr: RB Leipzig – FC Liverpool 
5. November, 21 Uhr: Celtic Glasgow – RB Leipzig
26. November, 21 Uhr: Inter Mailand – RB Leipzig 
10. Dezember, 21 Uhr: RB Leipzig – Aston Villa 
22. Januar, 18.45 Uhr: RB Leipzig – Sporting Lissabon
29. Januar, 21 Uhr: Sturm Graz – RB Leipzig

Podcast

Das bringt der neue Champions-League-Modus

10:31 Minuten

alle Folgen

Bayer 04 Leverkusen:

19. September, 18.45 Uhr: Feyenoord Rotterdam – Bayer 04 Leverkusen
1. Oktober, 21 Uhr: Bayer 04 Leverkusen – AC Mailand
23. Oktober, 18.45 Uhr: Stade Brest – Bayer 04 Leverkusen
5. November, 21 Uhr: FC Liverpool – Bayer 04 Leverkusen
26. November, 21 Uhr: Bayer 04 Leverkusen – RB Salzburg
10. Dezember, 21 Uhr: Bayer 04 Leverkusen – Inter Mailand
21. Januar, 21 Uhr: Atletico Madrid – Bayer 04 Leverkusen
29. Januar, 21 Uhr: Bayer 04 Leverkusen – Sparta Prag

VfB Stuttgart:

17. September, 21 Uhr: Real Madrid – VfB Stuttgart
1. Oktober, 18.45 Uhr: VfB Stuttgart – Sparta Prag
22. Oktober, 21 Uhr: Juventus Turin – VfB Stuttgart
6. November, 21 Uhr: VfB Stuttgart – Atalanta Bergamo
27. November, 18.45 Uhr: Roter Stern Belgrad – VfB Stuttgart
11. Dezember, 21 Uhr: VfB Stuttgart – Young Boys Bern
21. Januar, 21 Uhr: Slovan Bratislava – VfB Stuttgart
29. Januar, 21 Uhr: VfB Stuttgart – Paris Saint-Germain

Highlight-Clips von über 180 Champions-League-Spielen der neuen Saison sind ab der Ligaphase auf kicker zu sehen. Möglich wird dies durch einen Ausbau der bestehenden Kooperation mit DAZN.

Alle Champions-League-Termine 2024/25:

1. Spieltag: 17./18./19. September 2024
2. Spieltag: 1./2. Oktober 2024
3. Spieltag: 22./23. Oktober 2024
4. Spieltag: 5./6. November 2024
5. Spieltag: 26./27. November 2024
6. Spieltag: 10./11. Dezember 2024
7. Spieltag: 21./22. Januar 2025
8. Spieltag: 29. Januar 2025
K.-o.-Runden-Play-offs: 11./12. und 18./19. Februar 2025
Achtelfinale: 4./5. und 11./12. März 2025
Viertelfinale: 8./9. und 15./16. April 2025
Halbfinale: 29./30. April und 6./7. Mai 2025
Finale: 31. Mai 2025 in München

Champions League im TV und Stream: Wer überträgt die Spiele 2024/25?

In weniger als einem Monat startet die neue Champions-League-Saison. Mit neuem Modus, mehr Teilnehmern, mehr Spielen und einem Liga-System anstelle einzelner Gruppen. Wer überträgt die Champions League 2024/25?

Wer überträgt die Champions League 2024/25?

Wer überträgt die Champions League 2024/25?

IMAGO/Noah Wede

36 statt 32 Teams durften sich zuletzt für die neu reformierte Champions League qualifizieren. Durch die höhere Anzahl an Teilnehmern steigt auch gezwungenermaßen die Anzahl der Spiele – von 137 auf 203. Doch nicht nur deshalb: Erstmals ab der Saison 2024/25 wird die Vorrunde nicht mehr in klassischen Vierergruppen ausgespielt, sondern in einem Liga-System.

Mehr zur Champions League 2024/25

Alle Mannschaften spielen in ein und derselben Liga und sind alle in einer Tabelle wiederzufinden. Zwar gibt es bei der Auslosung trotzdem vier Töpfe, ab diesem Jahr wird allerdings anders vorgegangen. Jedes Team trifft in der Gruppenphase auf jeweils zwei Gegner aus den restlichen Töpfen. Das würde im Fall von Bayern München etwa bedeuten, dass der deutsche Rekordmeister auf je zwei Teams aus Topf 2, 3 und 4 trifft, weil er sich selbst in Topf 1 befindet.

DAZN bleibt Rechteinhaber Nummer eins – ZDF auch dabei

Doch zurück zum Wesentlichen: In Sachen TV-Übertragung ändert sich 2024/25 nichts. Während DAZN 186 von 203 Spielen exklusiv überträgt, zeigt Amazon Prime Video die restlichen 17 Partien immer dienstags. Damit bleibt DAZN der mit Abstand größte Rechteinhaber der Königsklasse in Deutschland und zeigt die Duelle entweder im kostenpflichtigen Live-Stream oder über seine linearen TV-Kanäle DAZN 1 und DAZN 2.

Neben den kostenpflichtigen Übertragungen ist die Champions League aber auch 2024/25 im Free-TV vertreten. So hat sich neben DAZN auch das ZDF erneut die Übertragungsrechte fürs Endspiel, das 2025 in der Münchner Allianz Arena steigt, gesichert. Obendrauf präsentiert das Zweite Deutsche Fernsehen in jeder Champions-League-Woche immer am Mittwoch ausführliche Zusammenfassungen der Spiele im Rahmen des “sportstudio UEFA Champions League”. Die erste Ausgabe in der neuen Saison läuft am 1. Spieltag der Königsklasse am 18. September ab 23 Uhr im Hauptprogramm des ZDF.