Zwei-Jahre-Sperre wegen Dopings: Gabriel Barbosa beteuert Unschuld

Gabriel Barbosa ist wegen versuchten Betrugs bei einem Dopingtest für zwei Jahre gesperrt worden. Der Brasilianer beteuert seine Unschuld – und glaubt fest an einen Freispruch.

Unter Tränen: Gabriel Barbosa.

Unter Tränen: Gabriel Barbosa.

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Es ist ein schwerer Schlag für den brasilianischen Stürmer Gabriel Barbosa. Denn am Montag teilte das Anti-Doping-Gericht Brasiliens mit, dass der 27-Jährige wegen versuchten Betrugs bei einem Dopingtest für zwei Jahre gesperrt wird. Besagte Sperre soll rückwirkend am 8. April 2023 in Kraft treten.

Was war passiert? Am 8. April des vergangenen Jahres soll der in Sao Bernardo do Campo geborene Angreifer in der Vereinszentrale seines Klubs Flamengo in Rio einen unangekündigten Doping-Test gestört haben. Wie lokale Medien berichten, habe Gabriel Barbosa damals Beamte ignoriert und deren Anweisungen nicht befolgt.

Mit 5:4 Stimmen halten die Richter ihn für schuldig, seinen Doping-Test “durch widerspenstiges Verhalten” verzögert zu haben. Gabriel Barbosa selbst zeigt sich erbost über das Urteil und kündigte an, vor den Internationalen Sportgerichtshof CAS zu ziehen.

“Trotz meines Respekts vor dem Gericht bekräftige ich, dass ich niemals versucht habe, eine Prüfung zu behindern oder zu betrügen, und ich vertraue darauf, dass das höhere Gericht mich entlasten wird”, stellt der 18-malige brasilianische A-Nationalspieler (fünf Tore) bei Instagram klar.

Flamengo unterstützt seinen Spieler beim Gang vor den CAS

Auch Flamengo habe die Gerichtsentscheidung “mit Überraschung” zur Kenntnis genommen, das teilte der Verein in einem kurzen Statement auf seiner Website mit. Die Überprüfung durch den CAS befürwortet der Klub, der sich aktuell auf die Mitte April startende Saison vorbereitet. Flamengo geht davon aus, “dass kein Betrug, nicht einmal der Versuch vorlag, der die verhängte Strafe rechtfertigen würde”.

Es wäre fraglos ein Tiefpunkt in der Karriere von Gabriel Barbosa, der sich in der Heimat den Spitznamen “Gabigol” verdiente. Der Höhepunkt war fraglos der Triumph beim Olympischen Fußballturnier 2016 in Rio – zwei Tore hatte er zum Erfolg seiner Mannschaft, die im Finale die DFB-Auswahl im Elfmeterschießen niederrang, beigetragen.

Kaum Erfolg in Europa

Anschließend waren die Dienste Gabriel Barbosas begehrt, der Stürmer wechselte für knapp 30 Millionen Euro zu Inter Mailand. In nur zehn Pflichtspielen für den aktuellen Serie-A-Spitzenreiter erzielte er lediglich einen Treffer, nach dem halben Jahr wurde er für die zweite Saisonhälfte 2017/18 zu Benfica Lissabon ausgeliehen. In Portugal kam Gabriel Barbosa sogar nur fünfmal zum Zug und erzielte ebenfalls ein Tor.

Deutlich erfolgreicher ist er bei Flamengo, für das er seit 2019 spielt und wo er noch bis 31. Dezember 2024 gebunden ist. In 261 Pflichtspielen markierte der Vollblutstürmer 143 Tore und bereitete 38 weitere vor. Auch Titel blieben nicht aus: Zwei brasilianische Meisterschaften (2019, 2020) sowie zwei Titel in der Copa Libertadores (2019, 2022) feierte Gabriel Barbosa. Seine Zukunft aber ist nun ungewiss.