Stojkovic über Pavlovic: “Wir haben ihn nicht verloren”

Aleksandar Pavlovic hat sich für Deutschland entschieden. In Serbien nimmt man das dem Münchner nicht übel. Ganz anders sieht die Lage indes bei Mile Svilar aus.

Hegt keinen Groll gegen Aleksandar Pavlovic: Serbiens Nationaltrainer Dragan Stojkovic.

Hegt keinen Groll gegen Aleksandar Pavlovic: Serbiens Nationaltrainer Dragan Stojkovic.

IMAGO/MN Press Photo

Dass der serbische Verband (FSS) Aleksandar Pavlovic überzeugen wollte, für die “Weißen Adler” aufzulaufen, ist kein Geheimnis. Die Serben blitzen beim Mittelfeld-Talent aber ab. “Wir hatten ihn seit zwei Jahren auf dem Zettel”, gab Nationaltrainer Dragan Stojkovic nun zu und verwies zugleich darauf, dass Pavlovic damals noch nicht in der ersten Elf des FC Bayern gespielt habe. Inzwischen ist das der Fall – und Pavlovic steht nach seinem kometenhaften Aufstieg in dieser Saison sogar vor seinem ersten Länderspiel für Deutschland.

“Wir haben alles versucht, waren seit Anfang Dezember mit seiner Familie und seinem Agenten in Kontakt – später war Aleksandar selbst involviert”, erklärte Stojkovic. Der erfahrene Trainer betonte auch, dass man in Serbien auf gar keinen Fall “sauer” sein sollte, dass sich der Spieler für den DFB entschieden habe. Gerade in serbischen Boulevard-Medien und Fan-Foren hatte es in den vergangenen Tagen teils harsche Kritik an Pavlovic gegeben.

“Es ist nicht richtig, dass wir ihn verloren haben”, stellte Stojkovic nun klar, “weil wir ihn nie hatten. Hätte er für unsere Junioren-Teams gespielt und wäre dann gegangen, dann wäre das der Fall. Aber so? Wir haben nichts verloren. Seine Entscheidung ist, wie sie ist – wir respektieren das und wünschen ihm nur das Beste.”

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Svilar ist bei Stojkovic in Ungnade gefallen

Weitaus weniger nette Worte fand der 59-Jährige im Fall von Mile Svilar. Der Roma-Keeper, einst belgischer Junioren-Nationalspieler, hatte vor einigen Jahren entschieden, den Verband zu wechseln und machte ein Länderspiel für Serbien. Zu mehr reichte es nicht, auch weil er auf Klubebene lange Zeit kaum Spielpraxis hatte.

In Rom schaffte Svilar nun aber den Durchbruch. Wie Stojkovic nun verriet, hatte Svilar den Verband über die Roma informiert, dass er nun doch nicht mehr für Serbien spielen wolle. Der 24-Jährige wollte wieder für Belgien auflaufen, doch das lassen die FIFA-Statuen nicht zu, weshalb ihm Belgiens Nationaltrainer Domenico Tedesco auch abgesagt hat.

Und Serbien? Da scheint der Zug nun auch abgefahren. “Da gibt es nicht viel zu sagen, er wird nicht mehr berufen werden”, meinte Stojkovic und wollte sich nicht weiter mit Svilars Beweggründen auseinandersetzen. “Ich sorge mich nicht allzu sehr wegen Svilar, wir sind sehr zufrieden mit unseren Torhütern”, sagte er und verwies dabei auf die “große Klasse” von Vanja Milinkovic-Savic (FC Turin), Predrag Rajkovic (RCD Mallorca) und Djordje Petrovic (FC Chelsea).

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