Für den Mainzer Bell wird es “ein besonderer Tag”

Stefan Bell wird am Samstag alleiniger Bundesligarekordspieler von Mainz 05. Für Trainer Bo Svensson nimmt der 31-Jährige in der FSV-Geschichte “eine zentrale Rolle” ein.

Könnte gegen den BVB zum Rekordspieler von Mainz 05 aufsteigen: Stefan Bell

Könnte gegen den BVB zum Rekordspieler von Mainz 05 aufsteigen: Stefan Bell

IMAGO/Eibner

Am morgigen Samstag wird Bell bei Borussia Dortmund (15.30 Uhr, LIVE! bei kicker) aller Voraussicht nach sein 256. Bundesligaspiel für Mainz 05 bestreiten. Damit löst er Nikolce Noveski, mit dem er am vergangenen Sonntag bereits gleichzog, als alleinigen Rekordspieler ab. “Wir sind ein Verein, der keine 60 Bundesligasaisons absolviert hat”, sagt Svensson. Seit dem erstmaligen Aufstieg 2004 kann Mainz 05 auf 17 Bundesligajahre zurückblicken, seit 2009 ist der FSV inzwischen ohne Unterbrechung dabei.

Bundesliga, 34. Spieltag

256 Bundesligaspiele sind aus Sicht von Svensson “sehr besonders, auf so eine Zahl zu kommen, ist bemerkenswert”. In den Top Ten von Mainz 05 befinden sich noch drei weitere aktive Spieler. Karim Onisiwo (183 BL-Spiele, Platz 3), Robin Zentner (136/8.) und Alexander Hack (133/10.) weisen allerdings einen deutlichen Rückstand auf. Zentners Vertrag läuft bis 2025, der von Onisiwo wurde kürzlich bis 2026 verlängert. Es bleibt abzuwarten, ob Mainz 05 mit Bell und Hack ohne einen Abschluss in ein letztes Vertragsjahr gehen wird, von Vertragsgesprächen ist nichts bekannt.

Bell gehörte schon zur U-19-Meisterelf unter Tuchel

Dabei avancierte Bell, der schon 2009 zur Mannschaft gehörte, die unter Thomas Tuchel Deutscher U-19-Meister wurde, bei Svensson zum absoluten Leistungsträger. “In dieser Zeit ist ‘Bello’ einer der Schlüsselspieler, warum wir in der Liga geblieben sind und zwei gute, stabile Saisons gespielt haben. Das wäre ohne ihn nicht möglich. Er spielt nicht nur wegen der Anzahl an Bundesligaspielen in der Geschichte von Mainz 05 eine zentrale Rolle”, so Svensson.

In Dortmund wartet Schwerstarbeit auf den Abwehrchef. Der FSV kassierte in der aktuellen vier Spiele umfassenden Niederlagenserie 13 Gegentore. Immerhin steht wieder der beim 1:4 gegen den VfB Stuttgart gelbgesperrte Andreas Hanche-Olsen zur Verfügung. Er könnte der Mainzer Defensive die nötige Stabilität verleihen, damit die 05er das Zünglein an der Waage im Meisterschaftskampf spielen.

Michael Ebert

Für den Mainzer Bell wird es “ein besonderer Tag”

Stefan Bell wird am Samstag alleiniger Bundesligarekordspieler von Mainz 05. Für Trainer Bo Svensson nimmt der 31-Jährige in der FSV-Geschichte “eine zentrale Rolle” ein.

Könnte gegen den BVB zum Rekordspieler von Mainz 05 aufsteigen: Stefan Bell

Könnte gegen den BVB zum Rekordspieler von Mainz 05 aufsteigen: Stefan Bell

IMAGO/Eibner

Am morgigen Samstag wird Bell bei Borussia Dortmund (15.30 Uhr, LIVE! bei kicker) aller Voraussicht nach sein 256. Bundesligaspiel für Mainz 05 bestreiten. Damit löst er Nikolce Noveski, mit dem er am vergangenen Sonntag bereits gleichzog, als alleinigen Rekordspieler ab. “Wir sind ein Verein, der keine 60 Bundesligasaisons absolviert hat”, sagt Svensson. Seit dem erstmaligen Aufstieg 2004 kann Mainz 05 auf 17 Bundesligajahre zurückblicken, seit 2009 ist der FSV inzwischen ohne Unterbrechung dabei.

Bundesliga, 34. Spieltag

256 Bundesligaspiele sind aus Sicht von Svensson “sehr besonders, auf so eine Zahl zu kommen, ist bemerkenswert”. In den Top Ten von Mainz 05 befinden sich noch drei weitere aktive Spieler. Karim Onisiwo (183 BL-Spiele, Platz 3), Robin Zentner (136/8.) und Alexander Hack (133/10.) weisen allerdings einen deutlichen Rückstand auf. Zentners Vertrag läuft bis 2025, der von Onisiwo wurde kürzlich bis 2026 verlängert. Es bleibt abzuwarten, ob Mainz 05 mit Bell und Hack ohne einen Abschluss in ein letztes Vertragsjahr gehen wird, von Vertragsgesprächen ist nichts bekannt.

Bell gehörte schon zur U-19-Meisterelf unter Tuchel

Dabei avancierte Bell, der schon 2009 zur Mannschaft gehörte, die unter Thomas Tuchel Deutscher U-19-Meister wurde, bei Svensson zum absoluten Leistungsträger. “In dieser Zeit ist ‘Bello’ einer der Schlüsselspieler, warum wir in der Liga geblieben sind und zwei gute, stabile Saisons gespielt haben. Das wäre ohne ihn nicht möglich. Er spielt nicht nur wegen der Anzahl an Bundesligaspielen in der Geschichte von Mainz 05 eine zentrale Rolle”, so Svensson.

In Dortmund wartet Schwerstarbeit auf den Abwehrchef. Der FSV kassierte in der aktuellen vier Spiele umfassenden Niederlagenserie 13 Gegentore. Immerhin steht wieder der beim 1:4 gegen den VfB Stuttgart gelbgesperrte Andreas Hanche-Olsen zur Verfügung. Er könnte der Mainzer Defensive die nötige Stabilität verleihen, damit die 05er das Zünglein an der Waage im Meisterschaftskampf spielen.

Michael Ebert

Bell: “So haben wir in Europa nichts zu suchen”

Nach dem 0:3 in Frankfurt, der dritten Pleite in Serie, sind die Mainzer Träume von Europa praktisch geplatzt. Deutlich mehr beschäftigt Verantwortliche und Profis der 05er allerdings der Leistungseinbruch nach zuvor zehn Partien ohne Niederlage.

Stefan Bell fand nach der enttäuschenden Mainzer Leistung gegen Eintracht Frankfurt klare Worte.

Stefan Bell fand nach der enttäuschenden Mainzer Leistung gegen Eintracht Frankfurt klare Worte.

IMAGO/Kessler-Sportfotografie

“Nicht Mainz like” nennt Sportdirektor Martin Schmidt den Auftritt im Rhein-Main-Duell, der die bislang schwächste Leistung der laufenden Saison markieren dürfte. Zum dritten Mal nacheinander setzte es drei Gegentore für die zuvor so griffigen und geschlossenen Rheinhessen. Doch anders als zuletzt in Wolfsburg (0:3) und gegen Schalke (2:3) “folgte diesmal auch nach der Pause keine Reaktion”, wie Schmidt enttäuscht festhielt. Routinier und Abwehrchef Stefan Bell stellte sich nach Abpfiff dem Gespräch über die möglichen Ursachen. Unter anderem äußerte sich der 31-Jährige über…

… die Mainzer Minusleistung in Frankfurt: “Es war einfach schwach von uns, das ist frustrierend. Wir schaffen es im Moment nicht, stabil zu sein – egal ob wir tief stehen oder hohes Pressing versuchen. Wir sind in allen Bereichen ein Stück weit davon entfernt, gut zu sein. Wir sind schon bemüht, aber es klappt einfach nicht. Wir sind formschwach, verkrampft. Es läuft nichts zusammen. Und wir lassen einfach zu viele Großchancen gegen uns zu.”

… körperliche oder mentale Gründe: “Es ist im Moment einfach alles. Wir sind ein ganzes Stück weit von unserer Topform entfernt. Das betrifft einzelne Spieler, aber auch uns als Gruppe. Es ist eine schwierige Phase, wie wir sie vielleicht die letzten zwei Jahre in dieser Form nicht hatten.”

Es ist schon überraschend, nochmal solche Probleme zu kriegen.

Stefan Bell

… den aktuellen Entwicklungsprozess: “Ich finde nicht, dass es sich angedeutet hat. Auch wenn nicht jede Partie perfekt war bei den zehn Spielen ohne Niederlage. Es ist schon überraschend, dass wir jetzt nochmal solche Probleme kriegen. Es ist eine komplexe Gemengelage, wir sind in vielen Bereichen einfach nicht gut. Die eine perfekte Erklärung habe ich jetzt auch nicht. Es kommt einiges zusammen, was uns ein schlechtes Gefühl auf dem Platz gibt. Wenn einer ausgespielt ist, laufen wir dann sofort in einen Konter.”

… falsche Selbsteinschätzung nach dem 3:1-Sieg gegen Bayern: “Daran glaube ich nicht. Dafür war das Bayern-Spiel nicht gut genug, muss man ehrlich sagen. Wir hatten auch da in der ersten Halbzeit viele Probleme. Die zweite war dann effektiv, aber nicht überragend. So haben wir das auch analysiert.”

Einfach schade, wenn die sehr gute Saison mit so einem schlechten Gefühl zu Ende ginge.

Stefan Bell

… die wahrscheinlich verspielte Chance auf Europa: “Wenn man die Leistungen in den letzten drei Spielen sieht, haben wir da nichts zu suchen. Das ist dann auch nicht das Thema. Mich stört eher, wie wir die drei Spiele verloren haben. Dreimal nicht zu punkten, ist auch schlecht. Aber vor allem waren die Leistungen zu weit entfernt von dem, was wir bringen müssen. Gegen die direkten Konkurrenten Wolfsburg und Frankfurt waren wir beide Male ein ganzes Stück von Augenhöhe entfernt.”

… die verbleibenden Partien gegen Stuttgart und in Dortmund: “Wir sind jetzt als Spieler gefragt, uns besser zu präsentieren, stabiler zu werden, Verlässlichkeit reinzukriegen, uns besser zu unterstützen auf dem Platz. Wir haben zu große Abstände. Wenn einer den Zweikampf verliert, ist das Pressing dann oft schon vorbei. Wir müssen uns da jetzt rausziehen, damit die eigentlich sehr gute Saison nicht mit so einem schlechten Gefühl zu Ende geht. Das wäre einfach schade.”

Thiemo Müller

Mainzer Kollektiv ärgert sich über sich selbst

Spieler und Verantwortliche von Mainz 05 sind froh, dass es nach dem enttäuschenden Auftritt beim 0:3 in Wolfsburg bereits am Freitag weitergeht. Gegen Schalke will sich die Mannschaft wieder von einer positiven Seite zeigen.

Stefan Bell und der 1. FSV Mainz 05 unterlagen in Wolfsburg 0:3.

Stefan Bell und der 1. FSV Mainz 05 unterlagen in Wolfsburg 0:3.

IMAGO/Rene Schulz

“Schlimmer als das Ende der Serie ist die Art und Weise, wie wir verloren haben und dass es gegen einen Konkurrenten in der Tabelle passiert ist”, stellte Stefan Bell fest. Durch den Sieg zog der VfL an Mainz vorbei, das jetzt nur noch Achter ist. Die zehn Bundesligaspiele davor war der FSV ungeschlagen geblieben.

Abwehrchef Bell machte “die Qualität im Anlaufen und in der Zweikampfführung“ dafür verantwortlich, dass sein Team in Wolfsburg erneut chancenlos war. Im vergangenen April hatte es dort ein 0:5 gegeben.

Bell: “Jeder hat sich ein bisschen auf den anderen verlassen”

“Jeder hat sich ein bisschen auf den anderen verlassen”, kritisierte Bell. Der VfL habe Mainz aufgezeigt, welches Niveau die Klubs in dieser Tabellenregion besitzen und was passieren kann, “wenn wir nicht an unser Limit kommen”. In vier Tagen sei eine deutliche stärkere Leistung vonnöten, um Schalke in die Schranken zu verweisen. “Sie können am Freitag im Abstiegskampf vorlegen, das wird eine knackige Aufgabe”, vermutet Bell. Er erwartet “ein Zweikampfspiel”, das sich nur positiv gestalten lasse, “wenn wir dagegenhalten”.

So gut wie sicher wird Mainz am Freitag auf seinen Kapitän Silvan Widmer verzichten müssen, der in Wolfsburg verletzt ausgewechselt wurde. Im Zweikampf mit Josuha Guilavogui geriet er durch den Körpereinsatz des Wolfsburgers aus dem Gleichgewicht und knickte mit dem linken Sprunggelenk übel um. Die genaue Diagnose steht noch aus, es wird eine Bänder- und Kapselverletzung befürchtet. Als Widmer im Februar wegen einer Oberschenkelverletzung kürzertreten musste, sprang Danny da Costa erfolgreich als Rechtsverteidiger ein.

Michael Ebert

Mainz’ herber Rückschlag: “Hätten gegen jeden Gegner verloren”

Beim VfL Wolfsburg kassierte Mainz 05 erstmals nach zehn Spielen wieder eine Pleite. Gerade die Anfangsphase missriet völlig, weshalb Bo Svensson drastische Worte fand.

Wollte in Wolfsburg nicht mehr hinsehen: Bo Svensson.

Wollte in Wolfsburg nicht mehr hinsehen: Bo Svensson.

IMAGO/Christian Schroedter

Es war während des Spiels schon deutlich zu erkennen gewesen, dass Mainz-Coach Bo Svensson von der Leistung seiner Mannschaft beim 0:3 in Wolfsburg kein bisschen angetan gewesen war. Auch nach Abpfiff war dem Dänen der Frust im Gespräch mit DAZN noch anzumerken. “Der Gegner war einfach besser. Sind wir nicht am Anschlag, kriegen wir Probleme”, lautete sein erstes Fazit zur empfindlichen Pleite im Kampf um die internationalen Plätze. 

Da musst du dich nicht wundern, dass ein Gegentor fällt.

Bo Svensson

Gerade in den ersten 30 Minuten, in denen der FSV alle drei Gegentor gefangen hatte, war die Arbeit gegen den Ball Svensson auf den Magen geschlagen. “Keine Zweikampfhärte, immer zu weit weg vom Gegner, zu langsam reagiert”, eröffnete er eine Mängelliste, die sich für ihn besonders in einer Szene beispielhaft manifestierte: “Wenn man das 2:0 sieht, ist da glaube ich ein Spieler von Wolfsburg in der Box gegen fünf. Das beschreibt es ganz gut. Da musst du dich nicht wundern, dass ein Gegentor fällt.”

“Bezeichnendes” Gegentor zum 0:2

Ähnlich, wenn auch mit etwas anderen Mengenverhältnissen, hatte es Abwehrspieler Stefan Bell wahrgenommen: “Das war schon bezeichnend, weil wir da vier gegen zwei sind und ein Kopfballtor kriegen, ohne dass der Gegner überhaupt einen Zweikampf führen muss.” Spätestens danach sei ihm klar gewesen, “dass es eine schwierige Aufgabe wird”. Selbstkritisch befand der Routinier abschließend: “Das war in der ersten halben Stunde von der Intensität in der Defensive viel zu wenig.”

Zur Wahrheit gehörte jedoch ebenso, dass die Niedersachsen mit ihren Gelegenheiten in der Anfangsphase eiskalt umgegangen waren. “Gefühlt sind sie gegen uns immer die effektivste Mannschaft, gegen die wir spielen”, ordnete Keeper Robin Zentner diese Wolfsburger Stärke ein, die im Mainzer Team bereits zur Pause Spuren hinterlassen hatte: “Das war erstmal ein Schlag in die Fresse.” Bemühungen, zurückzukommen, seien zwar erkennbar gewesen, aber verpufften letztendlich: “Über das  ganze Spiel war das nicht die Leistung, die wir uns vorstellen.”

Svensson zwischen Kritik und Konstruktivität

Noch drastischer formulierte Zentners Trainer den Unmut über das phasenweise Auftreten seiner Schützlinge: “Ich glaube, wenn wir so verteidigen, wie wir heute verteidigt haben, hätten wir gegen jeden Gegner in der Bundesliga verloren.” Ein hartes Urteil, das Svensson jedoch im richtigen Kontext verstanden wissen wollte: “Einerseits ist es natürlich nicht gut, wie wir heute performt haben, aber man muss auch sehen, dass die Mannschaft zehn Spiele in Folge nicht verloren hat. Sie jetzt wegen dieses Spiels komplett zu kritisieren, ist auch zu hart.” Ein Mittelweg soll es sein.

Dazu zählen klare Ansprachen und konstruktive Analysen: “Jetzt müssen wir kritisch damit umgehen, es bearbeiten, daraus lernen und intern in der Gruppe auch über das Spiel sprechen.” Danach gehe es dann gegen Schalke, gegen das Mainz bereits am Freitagabend (20.30 Uhr, LIVE! bei kicker) wieder Druck auf die Konkurrenz um Europa ausüben könnte. “Wir sind einen Punkt hinter Wolfsburg, haben vier Spiele – wir haben noch alle Möglichkeiten”, weiß auch Svensson.

Bell vor dem Tuchel-Wiedersehen: “Siege gegen Ex-Trainer sind immer schön”

3:1 und 2:1 endeten die Liga-Heimspiele von Mainz 05 gegen den FC Bayern im April 2022 und 2021. Vor gut zwei Monaten gab es im Pokal-Achtelfinale allerdings ein deutliches 0:4. “Ein Beispiel, wie wir es nicht machen sollten”, sagt Abwehrchef Stefan Bell.

Erinnerungen an 2009 kommen hoch: Mainzer Abwehrrecke Stefan Bell.

Erinnerungen an 2009 kommen hoch: Mainzer Abwehrrecke Stefan Bell.

IMAGO/Sven Simon

“Es war im DFB-Pokal ein untypisches Spiel gegen die Bayern. Vorher hatten wir geschafft, Druck auszuüben und mutiger zu sein. Das 0:4 war eine Enttäuschung für uns. Man hat auch gesehen, dass die Bayern liefern können, wenn es drauf ankommt. Mehr als die Pokal-Niederlage hat uns die Art und Weise gestört”, erinnert sich Bell an die Partie Anfang Februar.

Im Hinblick auf das erneute Kräftemessen am morgigen Samstag (15.30 Uhr, LIVE! bei kicker) erkennt der 31-Jährige jedoch “ganz andere Vorzeichen, die Bayern haben ein neuer Trainer, spielen vielleicht ein neues System”. Thomas Tuchel, der seit wenigen Wochen auf der Münchner Bank das Sagen hat, ist gerade für Bell kein Unbekannter. Unter Trainer Tuchel wurde der Innenverteidiger 2009 Deutscher A-Jugendmeister. In den Folgejahren arbeiteten beide bei den 05-Profis zusammen.

Bo Svensson und Thomas Tuchel verstehen sich sehr gut und werden sicher versuchen, sich taktisch ein bisschen auszuhebeln, wie beim Schachspiel.

Stefan Bell

“Siege gegen die Bayern sind immer etwas ganz Besonderes. Wir haben die Möglichkeit, in Reichweite der interessanten Plätze zu bleiben und die Meisterschaft spannend zu halten. Es ist auch immer schön, gegen Ex-Trainer zu gewinnen, weil man auch ehrgeizig ist. Bo Svensson und Thomas Tuchel verstehen sich sehr gut und werden sicher versuchen, sich taktisch ein bisschen auszuhebeln, wie beim Schachspiel”, erwartet Bell morgen ein heißes Duell.

Rückrunden-Tabelle: Mainz nur einen Punkt hinter Bayern

Während Mainz in der Hinrunde nur Zwölfter war, rangiert das Svensson-Team in der Tabelle der zweiten Halbserie mit nur einem Punkt weniger als Bayern hinter dem Rekordmeister auf Platz drei. “Wir haben Stabilität, sind gefestigt und mussten weniger verletzungsbedingt wechseln als in der Hinrunde. Dazu haben wir zwei sehr gute Spieler dazubekommen, die sehr gut funktionieren, was gerade in der Winterpause immer eine Herausforderung ist. In der Mannschaft herrscht nun ein stärkerer Konkurrenzkampf. Fünf, sechs Spieler, die in der Hinrunde von Beginn an gespielt haben, sitzen jetzt auf der Bank. Man spürt den Druck in jeder Trainingswoche”, beschreibt Bell die Erfolgsfaktoren.

Große Kulisse beim U-19-Finale am Sonntag

Am Tag nach dem Bayern-Spiel will Bell wieder zu den 05-Profis gehören, die die U 19 des FSV im Spiel um die Deutsche Meisterschaft gegen Borussia Dortmund anfeuert. Bereits im Halbfinale saß eine Lizenzspieler-Abordnung auf der Tribüne. Für das Endspiel, das in die Mewa-Arena verlegt wurde, sind bereits über 10.000 Karten verkauft.

“Viele Erinnerungen kommen hoch. In der Whatsapp-Gruppe der Meistermannschaft von 2009 wird wieder häufiger geschrieben”, erzählt Bell, der vor 14 Jahren das Finale verletzungsbedingt verpasste, davor aber fast alle Spiele gemacht hatte.

Michael Ebert

Spielpraxis für Mainz-Profi Leitsch in der U 23

Ohne fünf hieß es am Mittwoch beim ersten öffentlichen Training von Mainz 05 in dieser Woche. Trainer Bo Svensson musste auf Stefan Bell, Maxim Leitsch, Lasse Rieß, Marlon Mustapha und Eniss Shabani verzichten.

Spielte bei der Mainzer U 23 erstmals seit vergangenen Herbst wieder über 90 Minuten: Maxim Leitsch. 

Spielte bei der Mainzer U 23 erstmals seit vergangenen Herbst wieder über 90 Minuten: Maxim Leitsch. 

IMAGO/Martin Hoffmann

Während es bei Abwehrchef Bell private Gründe den Ausschlag gaben, war das Quartett um Leitsch am Dienstagabend bei der U 23 im Einsatz, die in der Regionalliga Südwest der zweiten Mannschaft der TSG Hoffenheim mit 1:2 unterlag. Stürmer Mustapha, der seinen zweiten U-23-Einsatz nach einem überstandenen Infekt hatte, war eine gute Stunde auf dem Platz. Torhüter Rieß, Abwehrmann Leitsch und Mittelfeldspieler Shabani spielten durch.

Für Leitsch war es der erste 90-Minuten-Einsatz, nachdem er im vergangenen Herbst einen Erschöpfungszustand erlitten hatte. In der Bundesliga hatte der 24 Jahre alte Innenverteidiger Ende Januar und Anfang Februar zwei Kurzeinsätze verzeichnet und gehörte in den vergangenen Wochen regelmäßig zum Spieltagskader. Spielpraxis soll er nun erst einmal in der zweiten Mannschaft sammeln.

Michael Ebert