Die Fragen bei Beyaz, Faghir, Milosevic & Co.

Acht Leihspieler kehren im Sommer zum VfB Stuttgart zurück. Dass einer von ihnen zeitnah eine feste Größe beim sehr wahrscheinlichen Champions-League-Starter werden kann, ist aktuell mit einer Ausnahme nicht wirklich realistisch.

Ömer Beyaz ist derzeit vom VfB an Hatayspor ausgeliehen.

Ömer Beyaz ist derzeit vom VfB an Hatayspor ausgeliehen.

IMAGO/Sports Press Photo

Und so wird es für Sportdirektor Fabian Wohlgemuth vornehmlich darum gehen, zumindest einen Teil der Gehälter einzusparen – entweder durch erneute Leihen oder Verkäufe. Was schwer genug wird für den 45-Jährigen, denn wirklich aufgedrängt hat sich mit Ausnahme des bereits fix von Darmstadt 98 verpflichteten Matej Maglica keiner der Kandidaten. Womöglich steht bei dem ein oder anderen auch das Thema Vertragsauflösung zur Debatte. Doch der Reihe nach.

Auf immerhin 24 Einsätze bringt es Ömer Beyaz bei Hatayspor. Aber: Eine Stammkraft ist der 20-Jährige nicht, die Ausbeute mit null Scorerpunkten mau. Ob das den 18. der türkischen Süper Lig dazu bringt, die Kaufoption zu ziehen? Dafür spricht derzeit wenig. Auf immerhin drei Treffer und zwei Vorlagen kommt Wahid Faghir bei der SV Elversberg, wo er allerdings lediglich einen Status als Joker hat. Bitter: Der 20-Jährige verpasste weite Teile der Runde verletzungsbedingt.

Während sich Maglica in Darmstadt bis hin zum Kauf aufgedrängt hatte – der Innenverteidiger hat bei den Lilien bereits bis 2027 unterschrieben – trifft das bei Luca Pfeiffer (24 Einsätze, 1 Tor, 4 Vorlagen) nicht zu. Nachhaltig empfohlen beim Ex-Klub hat sich der Hüne nicht, zuletzt stand er teilweise nicht einmal mehr im Kader. Ebenso ohne Chance auf eine feste Verpflichtung gelten derzeit Gil Dias (Legia Warschau/kein Scorerpunkt), Juan-Jose Perea (Hansa Rostock/4 Tore, 2 Vorlagen) und Mo Sankoh (Heracles Almelo/6 Tore).

Bei Beyaz und Dias sind erneute Ausleihen nicht möglich

Pfeiffer, Faghir, Perea und Sankoh sind noch bis 2026 an den VfB gebunden. Heißt: In der Theorie könnte Wohlgemuth bei einer entsprechenden Interessenlage dieses Quartett erneut verleihen, um den Mannschaftsetat möglichst zu entlasten für Zugänge, die Stuttgart auf dem aktuellen Niveau wirklich weiterbringen, ob der Finanzlage ohnehin schwer genug. Bei Beyaz und Dias dagegen sind angesichts 2025 auslaufender Arbeitspapiere erneute Ausleihen transferrechtlich nicht mehr möglich.

Ähnlich gelagert ist der Fall des erst in der Wintertransferperiode zum SSV Ulm verliehenen Thomas Kastanaras. Der Vertrag des Eigengewächses läuft ebenso noch bis 2025. Eine erneute Leihe wäre sicher sinnvoll trotz dreier Tore und einer Vorlage des Angreifers beim designierten Zweitligaaufsteiger. Eine Rolle in der Bundesliga zu spielen, käme für den 21-Jährigen zu früh.

Gar erst im Februar abgegeben haben die Schwaben Jovan Milosevic an den FC St. Gallen, zwei Tore und eine Vorlage bei sechs Einsätzen stellen eine gute Quote für den Serben dar. Aber: Nach einem kurz nach dem Wechsel in die Schweiz erlittenen Bänderriss im Sprunggelenk muss sich der Angreifer zumeist noch mit der Jokerrolle abfinden, was angesichts seiner erst 18 Jahre kein Drama ist. Weiter Spielpraxis zu sammeln in einer kleineren Liga wäre sicher sinnvoll für Milosevic, zumal sein Arbeitspapier beim VfB bis 2027 datiert ist. Doch angesichts der unklaren Situation im VfB-Sturm – noch ist nicht abzusehen, was mit Serhou Guirassy und Brighton-Leihgabe Deniz Undav passiert – und der Mehrfachbelastung in der kommenden Saison ist es nicht ausgeschlossen, dass der 1,90-Meter-Mann auch bei seinem Heimatklub auf entsprechende Einsatzminuten kommt.

Benni Hofmann