Manchester City hat den ersten Titel der Saison eingefahren. Im englischen Supercup gegen ManUnited gelang den Skyblues der späte Ausgleich – und danach der Sieg im Elfmeterschießen.
Himmelblauer Jubel: Im Elfmeterschießen hatte Manchester City die besseren Nerven.
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Die englische Fußballöffentlichkeit neigt mitunter dazu, den eigenen Supercup, Community Shield genannt, mehr als letztes Testspiel der Vorbereitung zu verpönen. Und doch trat United nicht gerade mit der Leichtigkeit auf, mit der man ein solch vermeintlich unwichtiges Kräftemessen angehen könnte.
In der Anfangsphase tat der Serienmeister es dem Rekordmeister noch gleich, zunächst ging es gemächlich zu. Irgendwann aber schaltete City in puncto Dynamik und Dominanz einen Gang hoch. Youngster wie McAtee, O’Reilly oder speziell der quirlige Bobb wollten es wissen.
Bobb hatte die erste wirkliche Chance des Spiels (22.), zwei Zeigerumdrehungen später traf McAtee den Pfosten. United war zu diesem Zeitpunkt nur noch hinterherhechelnder Zuschauer – und auf der Ergebnistafel im Glück. Doch das sollte sich ändern.
Nach einer halben Stunde fassten sich die Red Devils ein Herz. Sie spielten deutlich mutiger – und den großen Stadtrivalen phasenweise fast ein wenig an die Wand. Ein von Fernandes eingeleiteter herrlicher Angriff, vielleicht der beste der ersten Hälfte, hätte dann beinahe die Führung für den Außenseiter zur Folge gehabt. Doch der auffällige Amad wählte aus wenigen Metern noch mal den Querpass – dieser kam nicht an (33.). Auch Rashford verpasste eine United-Führung, die nicht unverdient gewesen wäre (37.).
Bernardo Silva zweimal im Fokus
In die zweite Hälfte startete United gleich mutiger. Das galt auch für das teils fehlerbehaftete flache Aufbauspiel von ganz hinten, worauf ten Hag aber ziemlich konsequent bestand. In der 55. Minute zappelte der Ball dann im Netz: Fernandes hatte sehenswert getroffen, aber Abseits. Der Jubel verstummte schnell.
Nach einer Stunde war Wechselzeit. Bei City kam Savinho, bei United Garnacho, beide machten Betrieb. Torschütze wurde dann aber beinahe Gvardiol aus der Distanz (64.). Die Red Devils wurden auch in diesem zweiten Abschnitt gefährlicher, auch Rashford traf nach einem schönen Angriff Aluminium (76.). Sechs Minuten später war der Bann gebrochen: Garnacho zog von rechts nach innen und traf flach ins Tor (82.). Doch Bernardo Silva, ein weiterer Joker, köpfte in der 89. Minute noch den Ausgleich.
Nach 90 Minuten, nicht nach 120, gab es im Wembley-Stadion dann Elfmeterschießen. In Person von Bernardo Silva verschoss gleich Citys erster Schütze, doch auch Sancho und später Evans scheiterten – für United. Weil für City auch Schlussmann Ederson traf, war nach Akanjis verwandeltem Versuch klar: Der erste Titel der Saison wandert in Manchesters himmelblauen Teil.